Sollingbahn ausbauen und verkehrssicher machen

Die Landesregierung wird aufgefordert, auf die Deutsche Bahn AG und die Niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft mit dem Ziel einzuwirken, dass

1. die Eisenbahnstrecke Göttingen - Bodenfelde (Kursbuchstrecke 356) so ausgebaut wird, dass sie Anforderungen eines modernen Schienenverkehrs entspricht und schneller und sicherer befahren werden kann,

2. im Zuge des Ausbaus die Bahnübergänge mit Lichtzeichenanlagen und halbseitigen Schranken so gesichert werden, dass weitere tödliche Unfälle auf Bahnübergängen vermieden werden können,

3. neben der angekündigten Wiedereröffnung des Haltepunktes Lenglern die Eröffnung weiterer Haltepunkte (z. B. in Erbsen) geprüft wird,

4. auf der Strecke neue Fahrzeuge eingesetzt werden, die mehr Fahrgastkomfort bieten.

Begründung:

Die Bahnstrecke Göttingen - Bodenfelde dient dem Nahverkehr und ist zugleich Teil der überregionalen Ost-West-Verbindung Göttingen - Paderborn. Im Nahverkehr wird die Verbindung von Pendlern genutzt, die in Göttingen arbeiten oder dort in den Fernverkehr umsteigen. Darüber hinaus hat die Bahnstrecke eine wichtige Funktion für die regionale Wirtschaft. Sie ist lebenswichtig für das Sägewerk Kühne, das einen großen Teil der Holztransporte über die Schienen abwickelt. Darüber hinaus hat die Strecke ein großes Potenzial für die Bereiche Naherholung und Tourismus. Mit der Sollingbahn können Erholung Suchende aus der Region Göttingen direkt die Wanderstrecken im Solling oder den Weserradweg in Bodenfelde erreichen.

Trotz der multifunktionalen Bedeutung der Strecke sind in den vergangenen Jahrzehnten kaum Investitionen vorgenommen worden. Besonders leidet darunter die Verkehrssicherheit.

Immer wieder kommt es zu Unfällen an den Bahnübergängen. Der letzte Unfall passierte im Sommer dieses Jahres in Erbsen, als ein Feuerwehrauto im Rettungseinsatz mit dem Zug kollidierte und ein Feuerwehrmann auf tragische Weise zu Tode kam. Die dringend notwendige Verbesserung der Verkehrssicherheit an den Bahnübergängen könnte am besten im Zuge des Ausbaus der Strecke realisiert werden. Steigerung der Attraktivität und der Verkehrssicherheit bedingen einander:

Ohne Schranken, beziehungsweise Signalanlagen, dürfen Züge nur mit 30 km/h Bahnübergänge passieren. Mit Signalanlagen dürfen die Züge mit bis zu 60 km/h an solchen Stellen fahren. Dadurch würde die Verbindung zugleich sicherer und durch geringere Fahrzeit auch attraktiver.

Der Ausbau der Strecke wäre auch eine wichtige Investition für eine Region, deren strukturelle und wirtschaftliche Situation die Landesregierung selbst als höchst problematisch bezeichnet.

Aus den genannten Gründen würde der Ausbau der Strecke die Region auch wirtschaftlich stärken.