Ortsumgehung Impflingen im Zuge der Bundesstraße 38

Die Landesregierung hat den Bau einer Ortsumgehung für Impflingen im Zuge der B 38 für den Bundesverkehrswegeplan gemeldet.

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan ist sie im Vordringlichen Bedarf eingestuft.

Ich frage die Landesregierung:

1. Welche Verkehrsbelastung ist derzeit in der Ortsdurchfahrt Impflingen zu verzeichnen und welche Belastung wird für das Jahr 2015 prognostiziert (bitte unter besonderer Ausweisung des Lkw-Verkehrs sowie der beiden Planfälle Bau der Umgehung ohne Umgehung)?

2. Wie ist der aktuelle Planungsstand, welche Varianten werden zurzeit diskutiert und welche Trassenführung wird von der Landesregierung aus welchen Gründen favorisiert?

3. Welche Nachteile sind mit dem Bau einer Ortsumgehung verbunden und wie sollen sie ausgeglichen werden?

4. Welche Kosten werden derzeit veranschlagt?

5. Welche Alternativen wurden jeweils mit welchen Ergebnissen geprüft?

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 14. August 2002 wie folgt beantwortet:

Zu Frage 1: Die Verkehrsbelastung in der Ortsdurchfahrt Impflingen im Zuge der B 38 beträgt gegenwärtig je nach Streckenabschnitt bis zu rd. 16 000 Kfz/24 h. Der Schwerverkehrsanteil liegt bei rund 8 %.

­ Ohne Ortsumgehung ergibt sich für die Ortsdurchfahrt Impflingen für das Jahr 2015 eine prognostizierte Verkehrsbelastung von rund 19 000 Kfz/24 h bei einem Schwerverkehrsanteil von rund 1 300 Kfz/24 h.

­ Für den Fall einer Ortsumgehung ergibt sich für das Jahr 2015 eine prognostizierte Verkehrsbelastung von 16 000 bis 19 000 Kfz/24 h. In der Ortslage Impflingen verbleiben dann je nach Abschnitt noch 2 000 bis 4 000 Kfz/24 h. Der Schwerverkehrsanteil in der Ortsdurchfahrt liegt bei rund 300 Kfz/24 h.

Zu Fragen 2 und 5: Die Detailplanung wird derzeit erstellt. Der Planung liegt der raumordnerische Entscheid vom 8. Januar 1998 zu Grunde. Im Raumordnungsverfahren wurden drei in Nord-Süd-Richtung verlaufende Trassen vergleichend untersucht.

Es handelte sich hierbei zum einen um die im Westen Impflingens verlaufende Variante V, welche durch eine südlich verlaufende Querspange zur L 554 südlich des Petershofes (Variante V a) ergänzt wird, und zum anderen um die östlich der Ortslage Impflingen verlaufenden Varianten VI und VI.1.

Im Ergebnis der raumordnerischen Gesamtabwägung ist die Variante VI.1 aus städtebaulicher Sicht, aus Gründen des Lärmschutzes und wegen der höheren verkehrlichen Entlastungswirkung den übrigen Varianten vorzuziehen. Darüber hinaus entspricht die Linienführung dieser Trasse der im Flächennutzungsplan der Gemeinde Impflingen formulierten Zielvorstellung einer möglichst weit im Osten verlaufenden Ortsumfahrung.

Nachteilig wirken sich bei dieser Variante die höheren Baukosten und der größere Flächenverbrauch aus, wobei sich jedoch die Größe der neu zu versiegelnden Flächen nicht wesentlich von den anderen Varianten unterscheidet.

Zu Frage 3: Die mit der Ortsumgehung Impflingen einhergehenden Eingriffe in Natur und Landschaft werden entsprechend der landschaftspflegerischen Begleitplanung kompensiert. In der Detailplanung wird die Frage von Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen der Lärmvorsorge eingehend geprüft.

Zu Frage 4: Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 12,4 Mio. Euro.