Nachhaltigkeit
Integration von Ökologie, Ökonomie und Sozial-Kulturellem für Mensch und Natur.
Die ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Aspekte sind gerecht miteinander zu vereinbaren, sodass heutige und zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Dabei handelt der Mensch in seinen gesellschaftlichen und ökonomischen Systemen und soll gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen durch gerechte und kluge Nutzung langfristig sichern.
Jede der drei Säulen ist ein wichtiger Bestandteil der gesamten Entwicklung, aber nur alle drei zusammen bilden ein tragfähiges Konstrukt. Dies heißt einerseits, dass jede Fragestellung nach ihren ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Aspekten zu beurteilen ist. Andererseits ist durchaus eine Schwerpunktsetzung möglich: Manche nachhaltigkeitsrelevante Themen sind tendenziell ökologisch, andere eher sozial-kulturell und zugleich ökonomisch etc. Diese übergreifenden und doch pointierten Merkmale der nachhaltigkeitsrelevanten Fragestellungen sind im „Integrierenden Nachhaltigkeits-Dreieck"41 (siehe Abbildung 18) darstellbar.
41 Diese Systematisierungsmethode wurde im Rahmen des begleitenden Forschungsprojekts an der TU Kaiserslautern entwickelt. Der volkswirtschaftliche Diskussionsbeitrag „Methodischer Ansatz zur Systematisierung von Handlungsfeldern und Indikatoren einer Nachhaltigkeitsstrategie Das Integrierende Nachhaltigkeits-Dreieck" ist elektronisch verfügbar: http://kluedo.ub.uni-kl.de/volltexte/2005/1802/. Jede Ecke steht für eine der Nachhaltigkeits-Dimensionen: Ökologie, Ökonomie und Sozial-Kulturelles. Dies lehnt sich an das frühere Drei-Säulen-Modell an. Ein Feld direkt in der Ecke wird hauptsächlich dieser Dimension zugeschrieben.
· Die Ecken stehen jedoch nicht isoliert voneinander, sondern spannen das Dreieck für die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigen Entwicklung auf. Darin hat jedes Feld Bezüge zu allen drei Ecken. Je weiter ein Thema von einer Ecke entfernt ist, desto weniger ist es der jeweiligen Ecke allein zuzuordnen. Drei Grade existieren: starke, teilweise und schwache Zuordnung.
· Die schwerpunktmäßige Zuordnung ergibt sich aus der direkten Begründung des Aspekts. So sind ökologische Zustandsindikatoren hauptsächlich in der ökologischen Ecke einzuordnen. Ökoeffizienz hingegen ist bereits per Definition ökonomisch-ökologisch, indem eine ökonomische Leistung ins Verhältnis zur Naturnutzung gestellt wird.
· Die Felder stellen also durch die Einordnung im Integrierenden Nachhaltigkeits-Dreieck verschiedene Zusammenhänge dar:
- Die Felder nahe einer Ecke stehen für eine weitgehend eigenständige Nachhaltigkeits-Forderung der jeweiligen Nachhaltigkeits-Dimension, also wie bisher eine der Nachhaltigkeits-Säulen.
- Die zwischen zwei Ecken stehenden Felder vermitteln zwischen den beiden „Denkweisen" und zeigen besonders die Schnittstellen auf.
- Schließlich hängt das zentrale Feld mit allen Feldern gleichermaßen zusammen und ist daher ein „Nachhaltigkeits-Feld im besten Sinne".
Die Systematik des Integrierenden Nachhaltigkeits-Dreiecks unterstützt somit die geordnete Analyse der Zusammenhänge im Wechselspiel von ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Ansprüchen.
Dabei wird verhindert, dass die Aspekte nur isoliert voneinander betrachtet oder aber zu einem unklaren „Nachhaltigkeits-Brei" vermischt werden.
Die Diskussionen während des Konsultationsprozesses haben gezeigt, dass die Einordnung nicht trivial ist, sondern hierfür ein systematisches Vorgehen notwendig ist.