Börse

­ Netzwerk Berufswahl-SIEGEL Südpfalz

Die Bertelsmann-Stiftung bietet Schulen die Möglichkeit zu einer konzeptionellen Weiterentwicklung und Zertifizierung ihrer Berufsorientierung. Innerhalb des Modellprojekts Region Südpfalz werden alle weiterführenden Schulen aufgerufen, sich anhand eines Kriterienkatalogs für die Verleihung des Berufswahl-SIEGELs schriftlich zu qualifizieren. Nach Vorauswahl einer ehrenamtlichen Jury, in der auch die Handwerkskammer der Pfalz vertreten ist, werden die Schulen vor Ort auditiert. Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte werden befragt. Die Verleihung der Siegel erfolgt dann im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung.

­ B.O.S.S.-Aktionstage (Berufliche Orientierung Schüler als Selbständige)

Die pfälzischen Kammern nehmen mit ihren Ausbildungsberatern usw. an den alljährlich stattfindenden B.O.S.S.-Schulveranstaltungen teil.

­ Konsensgespräche bezüglich Ausbildung mit den Arbeitsverwaltungen Durchgeführt werden Strategiegespräche mit den Führungskräften der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit.

­ Förderprogramm „Unternehmerische Initiative Ausbildung 2005"

Aufgrund der angespannten Ausbildungsplatzsituation in der Region hat der Landrat des Landkreises Kaiserslautern in Abstimmung mit der HWK der Pfalz das o. g. Förderprogramm initiiert und für dessen Umsetzung bei Betrieben und Institutionen persönlich um Geldspenden gebeten. Für die Projektabwicklung ist die HWK der Pfalz zuständig. Im Rahmen des Förderprogramms erhalten Ausbildungsbetriebe im Arbeitsagenturbezirk Kaiserslautern eine finanzielle Entlastung von bis zu 1 000 für die Bereitstellung eines zusätzlichen Ausbildungsplatzes.

­ Arbeitswelt 21

Ausarbeitungen, die Schülerinnen und Schüler während eines Praktikums erstellen, werden im Rahmen eines Wettbewerbes von Jurymitgliedern (HWK, IHK und ADD) bewertet und prämiert.

­ Bei der IHK Pfalz unterstützen Vollversammlungsmitglieder seit vielen Jahren den Ausbildungsmarkt durch eine ehrenamtliche Akquise von Ausbildungsplätzen. So werden neben den rund 3 000 Akquisebesuchen durch das Hauptamt weitere 1 000 Unternehmen über das Ehrenamt angesprochen. Als Entlastung des angespannten Ausbildungsmarktes unterhält die IHK Pfalz seit 1996 hauptamtliche Akquisiteure, deren Aufgabe es ist, neue Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen.

­ Sprungbrettmesse in Ludwigshafen Sie findet mit Unterstützung der IHK Pfalz im zweiten Jahr in Folge als größte rheinland-pfälzische Ausbildungsmesse am Standort statt.

­ Beschluss der Vollversammlung der IHK Pfalz vom Mai 2005

Ab diesem Jahr werden bei der IHK Pfalz keine Ausbildungsgebühren gegenüber Mitgliedsunternehmen erhoben.

Kammerbezirk Koblenz

­ Bei der HWK Koblenz haben sich über 100 Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen, Politiker, Ehrenamtsträger und Kirchenvertreter als Lehrlingspate in der Aktion „Chancengarantie" engagiert.

­ Ausbildungskampagne der HWK Koblenz Mitte Juni 2005 startete die HWK Koblenz eine Ausbildungskampagne mit Kommunen, der ADD Trier, Kirchen, dem Ehrenamt und Arbeitsagenturen.

Die Bürgermeister veröffentlichen in den Verbandsgemeindemitteilungen einen Aufruf und eine Anzeige, dass sich Jugendliche, die eine Lehrstelle oder einen Praktikumsplatz suchen, und Betriebe, die einen Ausbildungsplatz oder Praktikumsplatz zur Verfügung stellen, bei der Kammer melden. Außerdem können die Bürgermeister, Pfarrer und das Ehrenamt bei der Handwerkskammer Listen mit den ausbildungsberechtigten Betrieben ihres Kreises, Auszüge aus der Lehrstellenbörse sowie Namen der Lehrlingswarte erhalten, und es werden Gespräche mit den Ausbildungsberatern angeboten.

Die Kampagne baut auf den persönlichen Kontakt der Bürgermeister, Pfarrer und Ehrenamtsträger vor Ort auf. Im Rahmen dieser Kampagne haben sich bis Ende des Jahres 370 Jugendliche bei der HWK Koblenz gemeldet, wovon rund 70 einen Ausbildungsvertrag in einer Handwerkslehre abgeschlossen haben. Viele Jugendliche haben sich auch für eine Ausbildung in der Industrie, Schule, berufsvorbereitende Maßnahme, Nebenjobs, Ausbildung erst im kommenden Ausbildungsjahr etc. entschieden.

­ Ausbildungsberatung der HWK Koblenz

Um Ausbildungsplätze zu werben, wurden nahezu 7 000 Mitgliedsbetriebe, davon 3 000 nicht ausbildende Betriebe, persönlich angesprochen und rund 14 000 Betriebe telefonisch und 14 000 schriftlich kontaktiert. Dadurch wurden ca. 700 Ausbildungsplätze neu eingeworben und 600 EQJ-Plätze geschaffen. Insgesamt war die Ausbildungsberatung im Jahr 2005 bei fast 100 Veranstaltungen im Einsatz. Bei über 30 Ausbildungsbörsen und Last-Minute-Aktionen an verschiedenen Standorten im Kammerbezirk Koblenz wurde mitgewirkt, und es wurden eigene Last-Minute-Lehrstellenbörsen im City-Büro der HWK Koblenz angeboten. Über 20 Info-Veranstaltungen der Ausbildungsberatung haben in Schulen stattgefunden.

Weitere Aktivitäten sind die Verbundausbildung im Rahmen von STARegio, die Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsbeirat, das Netzwerk „Agentur für Arbeit/IHK/HWK" und das Projekt Lehrstellenentwickler (zwei Mitarbeiter), das Projekt Akquisiteure (fünf Mitarbeiter) sowie die Einstellung eines Berufsmentors für Schulabgänger/-innen in Rheinland-Pfalz. Dieser betreut die Jugendlichen der Einstiegsqualifizierung und erleichtert ihnen den Übergang in eine Berufsausbildung.

Mit dem EQJ-Sofortprogramm (Einstiegsqualifizierung mit anerkannten Bausteinen) wurden im Kammerbezirk Koblenz seit Einführung im Oktober 2004 etwa 600 Jugendliche im Handwerk qualifiziert.

Eine weitere Aktivität ist das „Sekundar I Fest", bei dem 2005 rund 7 000 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte aus 100 Schulen im nördlichen Rheinland-Pfalz die Lehrstellenbörse mit aktuellen Ausbildungsplätzen, Informationen zur Berufswahl sowie Lebende Werkstätten besuchten.

Angeboten wird auch ein Elterninfotag als Plattform für Eltern als die wesentlichen Berufswahlbegleiter ihrer Kinder.

Über 2 000 Eltern informierten sich im vergangenen Jahr im Metall- und Technologiezentrum sowie Bauzentrum Koblenz wie auch in den Berufsbildungszentren Rheinbrohl und Bad Kreuznach über alle Facetten der Berufswahl, Erwartungen in der Ausbildung, Hightech im Handwerk, Lehrstellen und Praktika.

Im Februar 2006 beteiligte sich die HWK Koblenz an der Jugendaktionswoche des MASFG mit einem Tag der offenen Tür im Berufsbildungszentrum Rheinbrohl, zu dem Schülerinnen und Schüler aus der Region eingeladen waren.

­ Lehrerinformationstage

Diese deutschlandweit einzigartige Veranstaltung dient der Berufsorientierung in Handwerk und Wirtschaft. Weit über 300 Lehrkräfte aller allgemein bildenden Schulen im nördlichen Rheinland-Pfalz nutzten im vergangenen Jahr das umfangreiche Informations-, Diskussions- und Workshopangebot. Mitveranstalter sind die ADD Trier, Außenstelle Schulaufsicht Koblenz, und die fünf Agenturen für Arbeit im nördlichen Rheinland-Pfalz.

­ Im Kammerbezirk Koblenz existieren neben dem o. g. „Runden Tisch" im Landkreis Altenkirchen weitere institutionalisierte politische Aktionen im Landkreis Rhein-Hunsrück als sog. „Konzertierte Aktion Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiative" sowie im Landkreis Cochem-Zell.

­ In allen Regionen des Kammerbezirks Koblenz bestehen daneben vielfältige Kontakte der Kammern zu den lokalen Akteuren, insbesondere zu den Arbeitsagenturen. Die Zusammenarbeit erfolgt nicht nur im Rahmen der alljährlichen Chancengarantie, sondern erstreckt sich auch auf die gemeinsame Durchführung von Ausbildungsbörsen, Datenabgleich, konzertierte Aktionen etc., die konkrete Aktionen/Ansprachen für Unternehmen und Jugendliche beinhalten.

­ Bei der IHK Koblenz werden alljährlich besondere Lehrstellenaktionen initiiert, je nach Situation auf dem Ausbildungsmarkt mit unterschiedlichen Zielgruppen beziehungsweise Schwerpunkten (Jugendliche, Betriebe, Fokus auf eher unbekannte Ausbildungsberufe etc.). Die Aktionen erstrecken sich zum Beispiel auf Plakataktionen, Anzeigen, Postwurfsendungen u. v. m. und haben bundesweite Nachahmer gefunden.

Ehrenamtlich engagierte Persönlichkeiten werben in Unternehmen für mehr Ausbildungsplätze. Außerdem existiert eine Lehrstellenbörse im Internet. Paten werden bei der Nachvermittlung eingesetzt. Es findet eine Beteiligung an regionalen Ausbildungsbörsen statt. Zwei Ausbildungsakquisiteure und fünf zusätzlich eingestellte Ausbildungsplatzwerber erhöhen das Potential an Ausbildungsplätzen. Sie sprechen gezielt nicht ausbildende Betriebe mittels Call-Center-Unterstützung an etc.

Kammerbezirk Trier

­ Im Kammerbezirk Trier besteht das „Trierer Lehrstellennetzwerk (TLN)", welches als eine Art „Runder Tisch" angesehen werden kann. Es ist jedoch in vielfacher Hinsicht mehr als ein Runder Tisch. Kontakte zu den einzelnen Partnern werden vertieft. Außerdem hat das Netzwerk eine Koordinationsfunktion. Dem TLN gehören neben den Wirtschaftskammern die Arbeitsagentur Trier sowie Vertreterinnen und Vertreter des DGB beziehungsweise verschiedener Arbeitgebervereinigungen sowie von Politik, Verwaltung, Wirtschaftsförderung und die Schulseite an.

Das Netzwerk hat sich in der Vergangenheit turnusgemäß zweimal im Jahr zu Sitzungen getroffen und Informationen über die Zahlen und Aktivitätenlage ausgetauscht. Das TLN dient also insbesondere dem besseren Kontakt und der Information zwischen allen Beteiligten, um ein gleichgerichtetes Vorgehen zu gewährleisten.

Das TLN ist auch offen zum Beispiel für Träger von Bildungs-, Qualifizierungs- und Jugendhilfeprojekten, bei denen es ebenfalls entsprechende Vernetzungen („Verbundsystem") gibt.

­ Ferner wird im Kammerbezirk Trier über das Jahr die Aktion „Ausbildung jetzt!" durchgeführt. Diese wirbt gemeinsam mit der Zeitung „Trierischer Volksfreund" kampagnenartig für das Thema Ausbildung, sie stellt neue und novellierte

Berufe vor, gibt Tipps der Berufsorientierung, vermittelt der Öffentlichkeit die diversen Veranstaltungen und Aktivitäten für mehr Ausbildung.

Darüber hinaus arbeiten die Kammern im Bezirk Trier auch sehr eng mit den allgemein bildenden Schulen zusammen mit dem Ziel, die Jugendlichen möglichst frühzeitig und gezielt (insbesondere auch durch Kontakte mit der Wirtschaft vor Ort) auf die Anforderungen in Ausbildung und Beruf vorzubereiten. Dies geschieht ebenfalls im Kontakt zum Beispiel mit der Berufsberatung und der ADD Trier. Eine Veranstaltung mit diesem Ziel hat auch im Rahmen der Jugendaktionswoche des MASFG im Februar 2006 stattgefunden.

Teil der Aktivitäten ist auch die Akquisiteure- und Lotsen-Initiative der Kammern im Bezirk Trier, die mit haupt- und ehrenamtlichen Kräften für mehr Ausbildung in den Betrieben wirbt, inzwischen aber auch in vielfältigen Schulprojekten für berufliche Orientierung, Berufsberatung, Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen bis hin zur direkten Vermittlung von Jugendlichen in Einstiegsqualifikationen oder Ausbildung (Chancengarantie) aktiv ist.

Alle genannten Aktivitäten der rheinland-pfälzischen Kammern, die seit dem Inkrafttreten der Vereinbarung „Rheinland Pfalz für Ausbildung" in noch stärkerem Maße mit dem Land und den Arbeitsagenturen abgestimmt und durchgeführt werden, haben seit Bestehen der Vereinbarung zu vermehrten Ausbildungsanstrengungen der Wirtschaft beigetragen.