Windkarte für Rheinland-Pfalz

Der rheinland-pfälzische Landtag hat in seinem Beschluss „Zukunft in Rheinland-Pfalz mit erneuerbaren Energien" seinen Willen dokumentiert, den Anteil an regenerativen Energien bis 2010 politisch zu unterstützen. Dabei soll auch das Potenzial an Windenergie stärker genutzt werden.

Ich frage die Landesregierung:

1. Gibt es eine Windkarte für Rheinland-Pfalz, die verlässlich Auskunft über die Windhöffigkeit gibt? Ist eine solche Karte bei der Ausweisung von Vorrangflächen oder Vorbehaltsflächen durch die Planungsgemeinschaften zugrunde gelegt worden?

2. Wenn es eine solche Karte nicht gibt: Gibt es gegebenenfalls für einzelne kommunale Gebietskörperschaften solche flächendeckenden Untersuchungen? Welche sind dies?

3. Sieht die Landesregierung die Möglichkeit, solche eventuell vorhandenen regionalen Messdaten zusammenzufügen und gegebenenfalls durch weitere Messdaten von grundsätzlich geeigneten Standorten zu ergänzen?

4. Welche Daten gibt es, mit denen eine Geeignetheit von Waldgebieten für die Nutzung durch Windenergieanlagen geprüft werden kann?

Das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 20. Dezember 2001 wie folgt beantwortet:

Zu Fragen 1, 2 und 3: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat flächendeckende Windpotentialuntersuchungen für ganz Deutschland durchgeführt, die auch Rheinland-Pfalz umfassen. Grundlage der Untersuchungsergebnisse, die bis zu einer Höhe von 50 m über Grund vorliegen, ist das sog. Statistische Windfeldmodell des DWD, das u. a. auf Messungen der Wetterstationen des DWD beruht.

Darüber hinaus hat der DWD im Auftrag der RWE Energie AG Essen Windkarten für deren in Rheinland-Pfalz liegende Versorgungsgebiete erstellt. Für das Versorgungsgebiet der Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs AG liegt zudem eine Untersuchung der Firma Lahmeyer International GmbH Frankfurt vor.

Die Planungsgemeinschaften haben bei der Ausweisung von Vorrang- und Vorbehaltsflächen die Daten des DWD verwendet.

Zu Frage 4: Die bisher vorliegenden Erkenntnisse aus Windpotentialuntersuchungen sind für eine Standortauswahl in Waldgebieten nicht ausreichend.

Diese stellen ähnlich wie eine Bebauung Rauhigkeiten dar, die die bodennahe Strömung stark beeinflussen und abbremsen können.

Waldgebiete bedürfen daher einer besonderen Betrachtung, da dort errichtete Windkraftanlagen wegen des Einflusses der Grenzschicht in der Regel über besonders große Nabenhöhen verfügen müssen. Die exakte Nabenhöhe hängt im Einzelfall sehr stark von der Ausdehnung und Ausprägung des Waldgebiets ab.