Umweltschutz

Schwerpunkte sind Hygiene im Haushalt bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, Unfallverhütung (Handhabung und Reinigung von Geräten und Gebrauchsgegenständen in der Lehrküche), Arbeitsplatzgestaltung, Tischsitten und Servierregeln, Anfertigen von Raum- und Tischschmuck.

In der Praxis erfolgen das Herstellen von einfachen Speisen und Grundrezepten, jeweils unter Berücksichtigung des jahreszeitlichen Angebots: Iss dich schlau (Fingerfood aus Rohkost mit leckeren Dips), schnelle Fitmacher aus Milch und Milchprodukten (Mixgetränke, Müsli), süße Desserts selbst zubereitet (Obstsalate usw.), Herstellen von Kleingebäck (Weihnachten, Geburtstage, süß oder salzig), kleine Naschereien selbst gemacht (Popcorn), wir machen unsere Pizza selbst.

5. „Selber kochen ist keine Hexerei" (Carmen-Sylva-Schule, Regionale Schule Neuwied ­ Niederbieber), Projektbeginn: August 2007, Umfang: 18 Schultage im 2. Halbjahr, Anzahl und Klasse: 16 Schüler aus vier verschiedenen Klassen (5., 6. und 7. Schuljahr). Schwerpunkte sind das Heranführen der Kinder an eine gesunde Ernährung mit dem Schwerpunkt, den Kindern durch eigenes Tun die Bedeutung der täglichen Nahrungszubereitung näherzubringen, gemeinsames Essen der hergestellten Speise bei Tisch.

Bausteine des Projektes:

Die Kinder stellen aus Produkten der Region verschiedene schmackhafte Gerichte her. Entsprechend dem Jahresverlauf werden Schwerpunkte auf die Rezeptauswahl gelegt. So gab es ein Halloweenbuffet und eine Weihnachtsfeier zu der, auf Wunsch der Kinder, auch die Schulleitung eingeladen war.

Wenn die Kinder eigene Rezepte mitbringen wird versucht, diese auch umzusetzen. Die Kinder lernen den richtigen Umgang mit Küchenwerkzeugen und Küchengeräten sowie deren energiesparenden Einsatz beim Kochen. Die Küchenhygiene und das richtige Verhalten in der Küche sind ebenfalls ein wichtiger Baustein des Projektes. Das gemeinsame Essen soll den Kindern die Bedeutung einer guten Tischgemeinschaft vermitteln.

Zu Beginn des Schuljahres wurden alle Projekte durch die Projektleiter in der Aula der Schule präsentiert. Dort konnten die Schüler sich nicht nur über das Projekt informieren, sondern auch direkt die Projektleiter kennenlernen. Durch diese Art des Auswahlverfahrens sollte den Schüler die Wahl ihres Projekts erleichtert werden. Alle Beteiligten waren mit dieser Art der Auswahl sehr zufrieden.

3. Wie viele und welche Lernbauernhöfe existieren in Rheinland-Pfalz und in welchem Umfang sind Klassenbesuche möglich?

In Rheinland-Pfalz gibt es derzeit vier Schulbauernhöfe:

­ DLR Westpfalz, Neumühle, 67728 Münchweiler an der Alsenz (Träger: Bezirksverband Pfalz),

­ Gut Hohenberg, 76855 Annweiler-Queichhambach (Träger: Stiftung Ökologie und Landbau, SÖL),

­ Schulbauernhof Schwerbach, 55624 Schwerbach (Träger: Verein für Ökologie, Gesundheit, Erziehung und Kultur e. V.),

­ Erlebnisbauernhof Eulenbis, 67685 Eulenbis (privater Träger).

Die ersten drei Schulbauernhöfe bieten für Schulklassen wochenweise Aufenthalte, der Erlebnisbauernhof Eulenbis ist auf ein- oder zweitägige Aufenthalte eingerichtet. Schwerbach und Gut Hohenberg sind reine Schulbauernhöfe, am DLR Westpfalz findet die Betreuung der Schüler parallel zur Hauptaufgabe als Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung statt.

4. Wie unterstützt die Landesregierung Besuche von Schulklassen und Kindertagesstätten auf Bauernhöfen?

Wie in der Antwort zu Frage 2 beschrieben, vermitteln die DLR bei Bedarf Schulbesuche auf landwirtschaftlichen Betrieben, sie bieten Informationsmaterialien und Hilfestellung für Lehrkräfte und Betriebsleiter.

Alle Leiter der SchUr-Stationen (Schulische Umwelterziehungseinrichtung), darunter auch die der Lernorte Bauernhof in Rheinland-Pfalz, haben als außerschulische Kooperationspartner die Möglichkeit, an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen des Landes teilzunehmen. Darüber hinaus finden jährliche Dienstbesprechungen statt, die einen Erfahrungsaustausch zwischen den Betriebsleitern ermöglichen und die Kooperation der Landesregierung fördern. Unterstützung erhält das Netzwerk der SchUr-Stationen zusätzlich durch die qualifizierten Fachberaterinnen und Fachberater BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung). Zahlreiche Publikationen des Pädagogischen Zentrums in Bad Kreuznach sind in den vergangenen Jahren zu dem Themenbereich Landwirtschaft erschienen.

Als Beispiele seien die PZ-Information 4/2007 „Rund ums Rind" sowie die PZ-Information 12/2006 „Von Waldsofas, Spiderpots und Tomoffeln" genannt sowie Anregungen zum Basteln, Spielen und Entdecken für Unterricht und Arbeitsgemeinschaften in Wald, Feld und Schulgarten.

Diese dienen den Lehrerinnen und Lehrern zur Vorbereitung ihres Unterrichts sowie für die Betriebserkundungen auf den Bauernhöfen mit ihren Schulklassen. Die mehrfach jährlich herausgegebene Broschüre „bne-aktuell" enthält zudem wertvolle Hinweise zu den außerschulischen Projekten auf den landwirtschaftlichen Höfen.

5. Welchen Stellenwert haben Bauernhöfe als Lernorte und Kooperationspartner von Schulen für die Bildung?

Der Lernort Bauernhof eröffnet den Schulen die besondere Möglichkeit, das reale Leben außerhalb der Schulmauern kennenzulernen und hier in Zusammenarbeit mit kompetenten außerschulischen Partnern Lernen vor Ort mit allen Sinnen zu praktizieren.

Landwirtschaftliche Fachkräfte vermitteln berufsspezifisches Fachwissen, sodass junge Menschen Themen im Bereich Natur, Landwirtschaft und Umweltschutz aus einem ganz anderen Blickwinkel kennenlernen können.

Auch für die Lehrerinnen und Lehrer ist es spannend und informativ, ihre Lerngruppe in neuen Umgebungen zu erfahren und nicht zuletzt durch die Experten vor Ort selbst dazuzulernen. Handlungsorientierte Projektarbeit, wie sie die Schülerinnen und Schüler auf dem Feld, in der Küche und mit den Tieren interaktiv erleben, ist ein wesentlicher Baustein für die Entwicklung lebenslanger Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Nur wenn Kinder und Jugendliche die Gelegenheit bekommen, selbst aktiv zu werden und sich in Handlungsprozesse einzubringen, ist Lernen langfristig erfolgreich.

Alle in der außerschulischen Bildung aktiven Bauernhöfe in Rheinland-Pfalz sind als SchUR-Stationen durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur anerkannt und ausgezeichnet. Zum Zwecke der Informationen an die Schulen sind die unter Punkt 3 genannten auf der Internetseite der Nachhaltigkeit in Rheinland-Pfalz aufgeführt.5) SchUr steht für das Konzept der Öffnung von Schule und der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Wie bei den Schulbauernhöfen ergänzt außerschulische Erziehung damit in wertvoller Weise unsere traditionellen Bildungseinrichtungen und führt zu einem ganzheitlichen Konzept in der Bildungspolitik.

6. Wie ist nach Kenntnis der Landesregierung die Resonanz von Landwirtschaft und Schulen zu gemeinsamen Aktionen im Rahmen der Programme „Lernen auf dem Bauernhof" bzw. „Schule und Bauernhof" und wie können diese weiter gefördert werden?

Landwirtschaftliche Betriebe sind für Schülerinnen und Schüler interessante und beliebte Lernorte. Aus Sicht der Landwirtschaft ist die Imagewerbung, die durch Besuche von Schulklassen und Kindertagesstätten betrieben werden kann, natürlich positiv.

Viele Betriebsleiter geben die Begeisterung für ihren Beruf auch gerne an Kinder weiter. Andererseits sind Schulklassenbesuche mit einem nicht unerheblichen zeitlichen und organisatorischen Aufwand verbunden. Um Projekte im Rahmen von „Lernen auf dem Bauernhof" sinnvoll zu fördern, wäre es zunächst wichtig, interessierte Betriebe und Schulen z. B. über ein Internetportal zusammenzubringen.

Außerdem sollten interessierte Betriebsleiter pädagogisch und didaktisch geschult werden, Lehrkräfte ihrerseits sollten im Vorfeld eines Bauernhofbesuches ausreichend aktuelle Fachinformationen zu dem landwirtschaftlichen Betrieb erhalten und an ihre Schüler weitervermitteln.

Betriebsleiter sollten von den Schulklassen eine angemessene Aufwandsentschädigung für den Bauernhofbesuch erhalten.