Erstes Deutsches Fernsehen

Das Erste Deutsche Fernsehen als nationales Gemeinschaftsprogramm der ARD bietet qualitativ hochwertige Programme zur Information, Bildung, Beratung, Kultur und Unterhaltung an, mit denen es einen möglichst großen Teil aller Zuschauer erreichen möchte. Die neun Landesrundfunkanstalten der ARD tragen mit ihren Zulieferungen zum ARD-Gemeinschaftsprogramm dafür Sorge, dass. Das Erste regional fest verwurzelt bleibt und die kulturelle und soziale Vielfalt Deutschlands überzeugend widerspiegelt.

Im Jahr 2007 strahlte das ARD-Gemeinschaftsprogramm drei historische Zweiteiler aus, die von Dokumentationen und Gesprächssendungen flankiert waren. Filme und Dokumentationen waren Angebote von herausragender Qualität und wurden vom Publikum überdurchschnittlich genutzt. So erreichte der fiktionale Zweiteiler „Die Flucht" über Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten mit 10,66 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 29,2 %. Der zweiteilige Fernsehfilm „Die Frau vom Checkpoint Charlie" hatte 8,72 Millionen Zuschauer, der Zweiteiler „Contergan" 7,04 Millionen Zuschauer. Auch die begleitenden Dokumentationen und Talkshows wurden überdurchschnittlich gut eingeschaltet. Aufgrund der guten Resonanz wird das Erste Deutsche Fernsehen auch in Zukunft aus Fiktion und Information kombinierte Themenschwerpunkte anbieten.

Informationssendungen prägen das Angebot des Ersten Deutschen Fernsehens am deutlichsten: Im Jahr 2007 waren 44 % aller Sendungen diesem Bereich zuzuordnen. Mit der investigativen Frage- und Gesprächssendung „Hart aber fair", einer Übernahme aus dem WDR-Fernsehen, hat das ARD-Gemeinschaftsprogramm am Mittwochabend sein öffentlich-rechtliches Profil weiter gestärkt.

Das ARD-Gemeinschaftsprogramm hat ein stabiles und tragfähiges Nachrichtengerüst mit werktäglich 20 Ausgaben von „Tagesschau", „Tagesthemen" und „Nachtmagazin". Mit 8,96 Millionen Zuschauern (in allen Programmen) war die „Tagesschau" um 20. Uhr auch im Jahr 2007 die meistgesehene deutsche Nachrichtensendung. Die aktuellen Angebote aus Nachrichten, Morgen- und Mittagsmagazin, „Bericht aus Berlin" und „ARD-Brennpunkt"-Sendungen werden ergänzt durch investigative und analytische politische Magazine von „Report" bis „Panorama" und das Wirtschaftsmagazin „Plusminus". Mit diesen Sendungen haben die Zuschauer die Wahl, sich jeden Werktag im Hauptabendprogramm mit hintergründigen, sorgfältig recherchierten Informationen aus allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen zu versorgen. Ergänzt wird das Informationsangebot durch Reportagen und Dokumentationen sowie durch „Europamagazin", „Weltspiegel" und „Weltreisen".

Die Gesprächssendungen „Anne Will", „Hart aber fair", „Menschen bei Maischberger" und „Presseclub" geben den Zuschauern die Möglichkeit, sich anhand eines kontroversen Austauschs von Argumenten eine Meinung zu politischen und gesellschaftlichen Sachverhalten zu bilden oder ihre eigene Sicht zu überprüfen. „Hart aber fair" bietet zudem am Tag nach der Sendung im Internet einen „Faktencheck", in dem in der Sendung getroffene Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.

Im Rahmen seines Informationsauftrags sendet. Das Erste Sportberichte, deren Anteil am Gesamtprogramm im Jahr 2007 bei 6 % lag. Obwohl 2007 ein Jahr ohne große internationale Sportereignisse war, führten drei Sportsendungen die Rangliste der meistgesehenen Fernsehsendungen an:

Das Finale der Handball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Polen im Februar wurde von 16,16 Millionen Zuschauern eingeschaltet, was einem Marktanteil von 58,3 % entsprach.

Es folgten das Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft zwischen Tschechien und Deutschland und das Fußball-Länderspiel zwischen England und Deutschland.

Im Jahr 2008 wird der Anteil der Sportsendungen wegen der Fußball-EM in Österreich und der Schweiz und der Olympischen Spiele in Peking etwas über dem Wert von 2007 liegen. Neben Fußball ­ vor allem in den Sportschau-Ausgaben am Samstag (Regionalliga- und Bundesliga-Sportschau) ­ und großen internationalen Sportevents berichtet. Das Erste in seiner begrenzten Sendezeit für Sport von den Paralympics sowie von Ereignissen im Breiten- und Randsportbereich, um das Publikumsinteresse auch für diese Sportarten zu berücksichtigen.

Kultur im Ersten findet nicht nur in Kurzberichten, in Nachrichtensendungen, in seinen werktäglichen Sendungen „Morgenmagazin" und „Mittagsmagazin", im wöchentlichen Kulturmagazin „ttt ­ Titel, Thesen, Temperamente" oder im Büchermagazin „Druckfrisch" statt. Das ARD-Gemeinschaftsprogramm überträgt ausgewählte Konzerte und Opern und stellt im Rahmen von Sendereihen wie „Bilderbuch" kulturelle Eigenheiten deutscher Regionen dar. Zudem produziert. Das Erste mit anspruchsvollen Fernsehfilmen am Mittwoch und herausragenden Dokumentationen selbst Fernsehkultur von bleibendem Wert, die bei Preisverleihungen vielfach gewürdigt wird. So wurde der Zweiteiler „Contergan" als „Fernsehfilm des Jahres" 2007 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet, der zweiteilige Film „Die Flucht" bekam 2007 den „Deutschen Fernsehpreis". Das Erste pflegt Filmkunst in Werkschaureihen und in der Reihe „Debüt im Ersten". Wissenschaft wird im Ersten im sonntäglichen Magazin „W wie Wissen" und im Kurzformat „Wissen vor acht" dienstags bis freitags um 19.45 Uhr auf zuschauerfreundliche und verständliche Weise behandelt.

Dass Anspruch des Programms und Zuspruch des Publikums einander nicht ausschließen, hat sich im Jahr 2007 erneut gezeigt:

Zum vierten Mal in Folge war das Erste Deutsche Fernsehen das meistgesehene nationale Fernsehprogramm Deutschlands und erreichte einen Marktanteil von 13,4 %. Neben Information, Sport und Kultur hat auch die Unterhaltung zum Programmerfolg beigetragen. Tägliche Serien am Nachmittag und Vorabend sowie Samstagsunterhaltung wie „Frag doch mal die Maus" boten familientaugliche Zerstreuung, die durch konsequentes Einhalten der ARD-Richtlinien gegen Verharmlosung und Verherrlichung von Gewalt im Fernsehen gewaltfrei und jugendgeeignet gestaltet war.

Die Zuschauer honorierten die Programmanstrengungen und bescheinigten dem Ersten in einer repräsentativen Umfrage von TNS/Infratest, auch 2007 das qualitativ beste Programm Deutschlands angeboten zu haben.

ARTE: ARTE besteht aus drei Einheiten: der Zentrale ARTE G.E.I.E. in Straßburg und den beiden Mitgliedern, ARTE France und ARTE Deutschland TV GmbH. Jeweils 40 % der von ARTE gesendeten Programme werden von den Mitgliedern geliefert, auf der deutschen Seite je zur Hälfte von ARD und ZDF. Die Zentrale sowie weitere mit ARTE kooperierende Sender in Belgien, Polen, Österreich, Schweiz, Spanien und Finnland liefern die restlichen 20 % der Programme.

ARTE hatte im Jahr 2007 in Deutschland den größten Programmerfolg seit seinem Bestehen. Damit hat sich die Strategie bestätigt, mit Kultur- und Qualitätsprogrammen das Publikum für anspruchsvolle Themen zu interessieren. Der Sender erreicht in der Zeit von 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr in Deutschland einen Marktanteil von 0,93 %, in Frankreich von 3,4 %. In Deutschland hat sich damit die Quote in den letzten vier Jahren verdoppelt.

Große Programmerfolge hat ARTE auch mit seiner gezielten Förderung des Europäischen Kinos und junger Nachwuchsautoren.

ARTE-Koproduktionen wurden 2007 vielfach preisgekrönt.

ARTE hat zum 1. Oktober 2007 das neue Schema des Vormittagsprogramms eingeführt. Es trägt dem neuen verschärften Wettbewerbsumfeld Rechnung und ist deutlich übersichtlicher.

Die Bedeutung der Tagesflächen wird durch die fortschreitende Digitalisierung in den Zuschauerhaushalten beider Länder zunehmen, da ARTE mit der Tagesfläche analog in vielen Kabelhaushalten nicht erreichbar war.

Seit Beginn des Jahres 2008 ist ein neues Abendprogrammschema in Kraft. Zum ersten Mal in der Geschichte des Senders ist es mit diesem neuen Schema möglich, in Deutschland und Frankreich beiden Publika Primetime-Starts zu gewohnten Umschaltzeiten anzubieten:

In Deutschland bilden um 20.15 Uhr Dokumentationen aus dem Themenspektrum Reise, Wissen und herausragende Entdeckungen in täglichen Dreiviertelstunden-Formaten den Primetime-Auftakt; in Frankreich bilden sie zugleich im noch unkonturierten digitalen Umbruch ein originelles konkurrenzfähiges Angebot als Vorspiel auf die dort um 21.00 Uhr beginnende Primetime. Auch der Block der zweiten Primetime gewinnt mit 22.30 Uhr und 23.00 Uhr klare Umschaltzeiten.

Für 2008 ist im Wirtschaftsplan von ARTE Deutschland ein Budget von 149,4 Mio. veranschlagt, wobei die zweite Hälfte des Gesamtaufwands des ARTE-Programms ­ ebenfalls rund 150 Mio. ­ von der französischen Seite erbracht wird.

Ereignis- und Dokumentationskanal PHOENIX:

Das Programm von PHOENIX, des Ereignis- und Dokumentationskanals von ARD und ZDF, zeichnet sich durch die drei Säulen Ereignisübertragungen, Dokumentationen und Gesprächssendungen aus. Dabei legt der Spartenkanal gemäß dem PHOENIXMotto „Machen Sie sich das ganze Bild" seit nunmehr nahezu neun Jahren sein Augenmerk auf eine ausführliche, großflächige Berichterstattung mit einem Schwerpunkt auf differenzierten Analysen und Hintergründen. Damit ergänzt PHOENIX die Programme seiner Mutterhäuser und stärkt das Informationsprofil der öffentlich-rechtlichen Sender. In besonderem Maße trägt PHOENIX mit diesem Konzept zudem zur politischen Meinungsbildung bei. PHOENIX hat sich als ergänzendes öffentlich-rechtliches Informationsangebot einen festen Platz in der Fernsehlandschaft gesichert und ist mit seinem einzigartigen und unverwechselbaren Programmprofil auch europaweit allgemein akzeptiert und geschätzt.