Berufsgruppen Szenenbildner, Redaktionsassistent und Beleuchtungsmeister

Hierbei handelt es sich um die Berufsgruppen Szenenbildner, Redaktionsassistent und Beleuchtungsmeister.

Tendenziell ist die Abweichung der Honorare zu den Vergütungen für Festangestellte im programmgestaltenden Bereich höher als in den nicht-programmgestaltenden Bereichen. So liegen insbesondere die ermittelten Honorare der Regisseure und der Kameraleute weit über den durchschnittlichen tariflichen Entgelten vergleichbarer fest angestellter Mitarbeiter. Bei den Produktionsleitern, den Tonmeistern und Technikern übersteigen die Honorare die Vergütungen jeweils um mehr als 30 %.

Im Folgenden wurde ermittelt, wie sich eine ausschließliche Beschäftigung auf Basis der Tagessätze von freien Mitarbeitern - unter Außerachtlassung der rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen - auswirken würde.

(E 6) Der SWR sollte bei künftigen Tarifverhandlungen im Honorarbereich auf die zum Teil deutlich niedrigeren Vergütungen von Festangestellten hinweisen und versuchen, so Einsparpotenziale bei den Honoraren freier Mitarbeiter zu realisieren. Inwieweit die höheren Vergütungen insbesondere für fest angestellte Redaktionsassistenten gerechtfertigt sind, sollte ebenfalls überprüft werden.

Die Anstalt hat grundsätzliche Bedenken, einen arithmetischen Mittelsatz der in den Honorarrahmen angegebenen Tagesätze als Vergleichswert anzusetzen. Auch hält sie es für notwendig, bei einzelnen Berufsgruppen eine weitere Differenzierung vorzunehmen.

Der SWR will aber prüfen, ob es sinnvoll ist, einen Honorartarifvertrag zu verhandeln, der im Wesentlichen aus dem Vergütungstarifvertrag für Festangestellte zu entwickeln ist.

Da beim SWR für die freien Mitarbeiter keine mit den Festangestellten vergleichbaren Arbeitszeitäquivalente vorliegen, mussten die Rechnungshöfe von arithmetischen Mittelwerten ausgehen. Eine weitere Differenzierung der Berufsgruppen hätte keine Aus- 50 wirkungen auf das Gesamtergebnis gehabt. Die Rechnungshöfe bitten, über das Ergebnis der Prüfung der Verhandlung eines neuen Honorartarifvertrags zu berichten.

Steuerung der freien Mitarbeiter

Der SWR hat seit 2002 zunehmend Maßnahmen zur Steuerung der freien Mitarbeiter eingeleitet. Die im Folgenden aufgeführten Maßnahmen können noch verstärkt oder ergänzt werden.

DV-Einsatz im Bereich Honorare und Lizenzen

Das Client-Server-System PAISY erstellt Warnmeldungen vor Erreichung eines vorgegebenen Beschäftigungsumfangs oder festgelegter Verdienstgrenzen bei neuen Mitarbeitern auf Honorarbasis. Sobald diese Grenzen überschritten werden, wird die weitere Bearbeitung der Honorarabrechnungen gesperrt und von der Vorlage der notwendigen Vertragsbasis abhängig gemacht.

Für eine darüber hinausgehende Steuerung des gesamten personalbezogenen Aufwands wurde im Jahr 2004 mit der Einführung des Programms iPERSIS begonnen. Das Programm greift u. a. auf den Datenbestand von PAISY zurück.

(E 7) Der SWR sollte die Potenziale von iPERSIS noch stärker nutzen und z. B. eine digitale Personalakte mit Angaben zur Qualifikation und zum beruflichen Werdegang der festen und der festen freien Mitarbeiter einführen. Außerdem sollte darauf hingewirkt werden, dass die im Beschäftigungskalender hinterlegten Beschäftigungstage der freien Mitarbeiter für die Ermittlung der Arbeitszeitkapazitäten genutzt werden können.

Die Anstalt hat mitgeteilt, die Einführung einer digitalen Personalakte im Rahmen der Weiterentwicklung der Personalsysteme sei in Planung. Es sei derzeit aber noch nicht absehbar, wann und wie eine Implementierung erfolge.

Die Rechnungshöfe bitten, über die Umsetzung der Planung zu berichten.

Arbeitsgruppe Personalsteuerung

Der Arbeitskreis freier Mitarbeiter wurde 2004 in die Arbeitsgruppe Personalsteuerung umgewandelt.