Der SWR begründete mittlerweile die unterschiedlichen Stundensätze bei der Tagesdienstreinigung

Auffällig ist der hohe Durchschnittspreis für Tagesdienstleistungen am Standort Stuttgart. Die Differenz zum Standort Baden-Baden beträgt immerhin 36 %. Die bei den Unterhaltsreinigungen festgestellte Differenz von 3,2 % wird weit überschritten. Die genauen Ursachen sollten vom SWR ermittelt werden.

Der SWR begründete mittlerweile die unterschiedlichen Stundensätze bei der Tagesdienstreinigung. In Baden-Baden würden über die Tagesdienstreinigung lediglich Reinigungsarbeiten in den Büros und Produktionsstätten durchgeführt. In Stuttgart werde jedoch darüber hauptsächlich die Müllentsorgung und Reinigung des Geländes vorgenommen. Für die dabei einzusetzenden Fahrzeuge und Maschinen müssten von der Firma Mitarbeiter mit entsprechender Qualifikation eingesetzt werden. Die Stundensätze lägen daher in Stuttgart höher.

Nachfolgend werden die aufgrund der Ausschreibung erreichten Gesamtpreise dargestellt.

Die genauen Kosten der Unterhaltsreinigung vor der Ausschreibung sind nicht bekannt.

Allerdings ergab sich aus den Unterlagen des SWR, dass die Rundfunkanstalt nach einer neuen Fremdvergabe von Einsparungen in Höhe von 124 T ausgegangen ist.

Die Fremdreinigungsleistungen sollen nach Aussage des SWR auch künftig bei Bedarf und in regelmäßigen Abständen alle vier Jahre überprüft und ausgeschrieben werden.

Die Spielräume für weitere Kostensenkungen, etwa durch die Absenkung des Reinigungsstandards, werden vom SWR jedoch als eher gering eingeschätzt.

(E 114) Der SWR sollte die bisherigen Bemühungen zur Kostenreduzierung fortsetzen.

So sollten Büros grundsätzlich nur noch einmal in der Woche gereinigt und die Notwendigkeit der Tagesdienstreinigungen geprüft werden.

Beratungskosten

Vor der Fusion im Jahr 1998 sammelte der SDR am Standort Stuttgart angabegemäß gute Erfahrungen mit der Einschaltung eines Beratungsunternehmens bei der Ausschreibung von Reinigungsleistungen.

Als sich der SWR im Jahr 2004 entschloss, die Reinigungsleistungen an den drei Hauptstandorten neu auszuschreiben, verhandelte er nur mit diesem Unternehmen über die Kosten einer erneuten Beratung. Auf eine Ausschreibung der Beratungsleistungen wurde also verzichtet. Sogar Alternativangebote wurden nicht eingeholt, obwohl die Beschaffungsordnung des SWR dies vorsieht. Der Beratungsvertrag über Beratungs- und Qualitätssicherungsleistungen wurde im April 2004 abgeschlossen. Die Einschaltung des Beratungsunternehmens wurde im Übrigen damit begründet, dass internes Knowhow und entsprechende Personalkapazitäten im SWR nicht zur Verfügung stünden.

Gegenstand des mit der Beratungsfirma abgeschlossenen Vertrages war unter anderem die Überarbeitung der Raumgruppenstrukturen, die Erstellung von Leistungsverzeichnissen, eines DV-unterstützten Raumbuches sowie einer Vorkalkulation, die Vorauswahl von Firmen für eine beschränkte Ausschreibung, die Begleitung der Ausschreibung, Verhandlungen mit den Bietern, die Erstellung von Vergabeempfehlungen und ein 6 monatiges Qualitätscontrolling.

Es wurde zudem vereinbart, dass das Unternehmen Beratungsleistungen für die Neuorganisation der gesamten Gebäudereinigung an den Standorten Baden-Baden, Mainz und Stuttgart im Wert von 54.520 (inkl. USt) erbringen sollte. Weiterhin wurden Qualitätssicherungsmaßnahmen im Wert von 5.800 (inkl. USt) vertraglich festgeschrieben.

Die Kosten für das Gesamtpaket beliefen sich auf 60.320 (inkl. USt). Die geschätzten Einsparungen an SWR-Kosten aufgrund der Ausschreibung belaufen sich auf rund 124 T im Jahr 2006. Die Beratungsleistungen zehrten nach Schätzungen somit rund 44 % der Ersparnis im ersten Jahr (ohne Controlling) auf.

(E 115) Die Einschaltung der Beratungsfirma hat letztendlich zu einem vertretbaren Ergebnis geführt und einen Beitrag zur Verbesserung der Reinigungssituation an den drei Hauptstandorten geleistet. Die Rechnungshöfe gehen aber davon aus, dass der SWR bei dem Verfahren soviel an Wissen, Daten und DV-Programm-Leistungen gewonnen hat, um künftig Anpassungsausschreibungen in Eigenregie durchführen zu können.

Der SWR äußerte sich skeptisch, ob er auf Beratungsleistungen bei neuen Ausschreibungen gänzlich verzichten kann. Er geht jedoch davon aus, dass der Beratungsaufwand geringer ausfallen wird. „Reinigungscontrolling"

Im Rahmen der Ausschreibungen hat der SWR auch die Einführung eines „Reinigungscontrollings" vorgesehen. Mit den ausgewählten Reinigungsunternehmen wurden Qualitätssicherungsvereinbarungen abgeschlossen.