Sozialversicherung

Der Fischereihafen hat nach wie vor für Bremerhaven eine entscheidende Bedeutung. In diesem wichtigsten Gewerbegebiet der Seestadt arbeiten heute rund 8.

Menschen. Damit ist fast jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Bremerhavens im Fischereihafen tätig. Diese Zahl verdeutlicht, dass aufgrund von Umstrukturierungs- sowie Modernisierungsmaßnahmen eine Diversifikation der Betriebsstruktur im Fischereihafen gelungen ist. Insbesondere die empfindlichen Arbeitsplatzverluste durch die dramatische Veränderung der Fischerei sowie im Werftenbereich konnten annähernd in den letzten Jahren kompensiert werden. Gleichzeitig entwickelten sich die fischverarbeitenden Unternehmen zu hochwertigen Produzenten der Lebensmittelindustrie.

Unternehmen wie Deutsche See, Frosta, Frozen Fish, Nordsee und eine Vielzahl weiterer mittelständischer Unternehmen gehören heute bundes- und europaweit zu den renommiertesten Adressen im Bereich der Herstellung von Frische- und Tiefkühlkost. Diese wettbewerbsfähige Industrie mit all ihren vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen stellt das wirtschaftliche Rückgrat der Seestadt dar,undkonnte sich vor allem aufgrund einer besonders unternehmensnahen Bestandspflege am Standort etablieren.

Die gezielte Entwicklung des Fischereihafens umfasst demnach nicht nur die Aufbereitung von Industriebrachen, sondern auch und vor allem eine Stärkung und Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen. Ein entscheidender Aspekt ist in diesem Zusammenhang die bereits zuvor genannte Lebensmittelindustrie. Um auch in Zukunft den Standort für diese und weitere Unternehmen interessant zu erhalten gilt es, wichtige Netzwerk- und Kooperationspotenziale für den Fischereihafen anzuregen bzw. fortzuentwickeln. Das im letzten Jahr eröffnete und bereits weitgehend ausgelastete Bio Nord ist ein wichtiger Schritt in diesem Kontext. Mit Bio Nord ist es gelungen, traditionelle Industrien des Fischereihafens mit Instituten und Unternehmen der Spitzentechnologie kooperieren zu lassen.

Im Hinblick auf eine Weiterentwicklung und Diversifikation des Fischereihafens möge die Bürgerschaft (Landtag) beschließen:

Die Bürgerschaft (Landtag) fordert den Senat auf, bis September 2004 ein Konzept vorzulegen, welches insbesondere künftige Maßnahmen im Bereich Technologien, wie z. B. Offshore-Windenergie oder auch Blaue Biotechnologie, Tourismus und Lebensmittelindustrie beinhaltet.

Catrin Hannken, Sibylle Winther, Jörg Kastendiek und Frakion der CDU Siegfried Breuer, Jens Böhrnsen und Fraktion der SPD