Umsetzung der gemeindenahen Psychiatrie im Landkreis Mainz-Bingen
Im Landesgesetz für psychisch kranke Personen ist festgelegt, dass Hilfen für psychisch kranke Menschen möglichst so geleistet werden, dass sie in Anspruch genommen werden können, ohne dass die Person ihren gewohnten Lebensraum verlassen muss. Bedarfsgerechte psychiatrische Hilfe soll den Menschen dort angeboten werden, wo sie leben und arbeiten. Die Verantwortung für die Planung, Steuerung und Koordination der psychiatrischen Hilfen liegt bei den Kommunen.
Vor diesem Hintergrund fragen wir die Landesregierung:
1. Wie ist dieUmsetzung der gemeindenahenPsychiatrie im Landkreis Mainz-Bingen organisiert und welchePartner wirken daran mit?
2. Wie bewertet die Landesregierung die Umsetzung der gemeindenahen Psychiatrie im Landkreis Mainz-Bingen?
3. Wie bewertet die Landesregierung Projekte zur Umsetzung der gemeindenahen Psychiatrie, durch die psychisch kranke Menschen mit einem hohem Unterstützungsbedarf an ihren Bedürfnissen orientiert gemeindenah versorgt werden können, und welche Projekte werden derzeit im Landkreis Mainz-Bingen durchgeführt?
4. Welches sind die aktuellen Herausforderungen auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels für die gemeindenahe Psychiatrie und wie sollte sich die gemeindenahe Psychiatrie aus Sicht der Landesregierung darauf einstellen?
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 28. Januar 2010 wie folgt beantwortet:
Zu 1.: Die Umsetzung der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung im Landkreis Mainz-Bingen nach dem Landesgesetz für psychisch kranke Personen Rheinland-Pfalz (PsychKG) obliegt der Kreisverwaltung Mainz-Bingen und wird konkret durch den Psychiatriebeirat als zuständiges Gremium und den Koordinator für die Umsetzung der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung wahrgenommen. Das geschieht in sehr enger Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz-Bingen.
Im Psychiatriebeirat sind laut Geschäftsordnung folgende Mitglieder vertreten:
die im Kreistag Mainz-Bingen vertretenen Parteien mit jeweils einem Mitglied (Fraktionen der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FWG und FDP),
der Leiter des für die gemeindenahe psychiatrische Versorgung zuständigen Geschäftsbereichs IV Gesundheitswesen der Kreisverwaltung,
der Psychiatriekoordinator des Landkreises Mainz-Bingen,
ein Vertreter aus dem Geschäftsbereich III Jugend und Soziales der Kreisverwaltung,
je ein Vertreter der Träger der freien Wohlfahrtspflege (Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Mainz-Bingen, Caritasverband Mainz, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Mainz-Bingen, Diakonisches Werk Mainz-Bingen, GPS Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit),
ein Vertreter der Rheinhessen-Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie, Alzey,
ein Vertreter des Rheinhessischen Diakoniewerks ZOAR,
ein Vertreter der Stiftung Bethesda St. Martin, Boppard,
ein Vertreter des Hilfsvereins Rheinhessen-Fachklinik Alzey e. V.,
ein im Kreisgebiet niedergelassener Facharzt für Psychiatrie (wird von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz benannt),
ein Vertreter der AOK Die Gesundheitskasse Rheinland-Pfalz, Regionaldirektion Mainz,
ein Vertreter der DRV Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz, Speyer,
ein Vertreter des Landesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker e. V.,
ein Vertreter des Landesverbandes der Psychiatrieerfahrenen Rheinland-Pfalz.
Im Gemeindepsychiatrischen Verbund Mainz-Bingen (GPV) haben sich folgende Kooperationspartner zusammengeschlossen:
Landkreis Mainz-Bingen,
Caritaszentrum St. Elisabeth, Bingen,
Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Mainz-Bingen,
Diakonisches Werk Mainz-Bingen,
Evangelisches Diakoniewerk ZOAR,
Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialarbeit mbH,
Rheinhessen-Fachklinik Alzey, Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie,
Stiftung Bethesda St. Martin gemeinnützige GmbH.
Die Kooperationspartner im Landkreis Mainz-Bingen haben sich am 26. Januar 2007, zuletzt angepasst am 1. November 2009, vertraglich dazu verpflichtet, miteinander abgestimmte personenzentrierte Hilfen anzubieten, um damit gemeinsam zu erreichen, dass alle psychiatrisch hilfebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Mainz-Bingen gemeindenah Hilfen und Unterstützungen erfahren und somit in ihrer Region verbleiben können.
Zu 2.: Der Stand der Umsetzung der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung im Landkreis Mainz-Bingen ist insgesamt sehr gut. Besonders durch die sehr gute Zusammenarbeit der Kooperationspartner des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz-Bingen gelingt es in der Regel, jedem hilfebedürftigen, psychisch kranken Menschen ein adäquates personenzentriertes und gemeindenahes Angebot zu unterbreiten.
Neben den Partnern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz-Bingen gibt es eine Reihe weiterer Leistungsanbieter in privater Trägerschaft, die im Landkreis Mainz-Bingen personenzentrierte Hilfen erbringen, besonders im Rahmen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch.
Allen Hilfen für psychiatrisch hilfebedürftige Menschen aus dem Landkreis Mainz-Bingen geht eine detaillierte und individuelle Teilhabeplanung mit einem standardisierten Teilhabeplanverfahren voraus.
Im Rahmen der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung im Landkreis Mainz-Bingen bestehen nachfolgende Angebote und Projekte, die durch den Psychiatriebeirat, den Gemeindepsychiatrischen Verbund Mainz-Bingen und die Psychiatriekoordination initiiert und gestaltet und durch den Landkreis Mainz-Bingen gemäß § 7 Abs. 5 des Landesgesetzes für psychisch kranke Personen Rheinland-Pfalz gefördert werden:
Gemeindepsychiatrisches Zentrum Mainz-Bingen Süd am Standort Oppenheim, in Trägerschaft der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, mit einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen.
Gemeindepsychiatrisches Zentrum Mainz-Bingen Nord am Standort Bingen, in Trägerschaft der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, mit einer Tagesstätte für psychisch kranke Menschen und einer Kontakt- und Informationsstelle für alle psychisch kranken Menschen des Versorgungsgebietes, deren Angehörige, Freunde oder Interessierte.
Geleitete Gruppen für psychisch kranke Menschen; am Standort Bingen in Trägerschaft des Caritasverbandes; am Standort Bingen in Trägerschaft des Diakonischen Werkes; am Standort Ingelheim in Trägerschaft des Diakonischen Werkes.
Niedrigschwellige Betreuungsgruppen für Demenzerkrankte (Standort Bodenheim in Trägerschaft des Caritasverbandes; Standort Bingen in Trägerschaft des Ökumenischen Seniorenbundes St. Martin; Standort Nieder-Olm in Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes).
Angebot der Schulung, Betreuung und Einsatzplanung für ehrenamtliche Helferinnen und Helfer am Standort Nieder-Olm, in Trägerschaft der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe (GFA); Modellprojekt „Netzwerk Demenz".
Weiterhin bestehen zahlreiche Angebote im Landkreis Mainz-Bingen, die nicht nach § 7 Abs. 5 des Landesgesetzes für psychisch kranke Menschen Rheinland-Pfalz gefördert werden und zur Umsetzung der gemeindenahen psychiatrischen Versorgung im Landkreis Mainz-Bingen beitragen. Beispielhaft seien genannt:
ambulante betreute Wohngemeinschaften für psychisch erkrankte Menschen und seelisch Behinderte,
ambulantes betreutes Einzelwohnen im Rahmen des persönlichen Budgets nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch,
tagesstrukturierendes Angebot für ältere Menschen mit psychischer Erkrankung, die aufgrund des Alters oder zunehmender gesundheitlicher Beeinträchtigung nicht mehr in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt sein können, am Standort Heidesheim, in Trägerschaft von ZOAR Heidesheim; Kreisverwaltung Mainz-Bingen,
Angehörigen- und Selbsthilfegruppen für von psychischer Erkrankung Betroffener,
Sucht- und Drogenberatungsstellen.
Zur Erweiterung und Ergänzung der Angebotsstruktur im Landkreis Mainz-Bingen sind folgende Projekte in der Planung und konzeptionellen Entwicklung:
Angegliedert an das Gemeindepsychiatrische Zentrum Mainz-Bingen Nord am Standort Bingen soll eine gerontopsychiatrisch geriatrische Tagesstätte in Trägerschaft der Rheinhessen-Fachklinik Alzey entstehen. Die Planungen sind bereits fortgeschritten und ein Konzept ist erstellt.
Eine weitere gerontopsychiatrisch geriatrische Tagesstätte im südlichen Landkreis wird als erforderlich erachtet. Erste Planungen und Gespräche sind im Gang, ein konkreter Träger oder ein konkreter Standort steht noch nicht fest.
In Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Mainz-Bingen wird ein Projekt für Arbeitsangebote und berufliche Rehabilitation und Wiedereingliederung speziell für psychisch kranke Menschen entwickelt. In Trägerschaft des Caritasverbandes soll am Standort Ingelheim ein entsprechendes Angebot entstehen. Die Planungen sind auch hier fortgeschritten und ein Konzept wird derzeit erarbeitet.
Demnächst soll ein tagesstrukturierendes Angebot für Menschen mit psychischer Erkrankung geschaffen werden, die aufgrund der Schwere der Erkrankung nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen beschäftigt sein können, aber ein so umfangreiches Angebot wie eine Tagesstätte nicht benötigen. Das Angebot soll am Standort Boppard in Trägerschaft der Stiftung Bethesda St. Martin entstehen. Die Planungen sind bereits fortgeschritten und ein Konzept ist erstellt. Die Umsetzung ist für das Frühjahr 2010 vorgesehen.
Im Rahmen eines der Schwerpunktthemen des Landkreises Mainz-Bingen, „Kinder psychisch kranker Eltern", wurde in enger Kooperation mit Jugendamt, Sozialabteilung, Gesundheitswesen, Sozialpsychiatrischem Dienst, örtlicher Betreuungsbehörde und Psychiatriekoordination ein Projekt zur besseren Vernetzung aller Beteiligten initiiert. Ziel ist die Schaffung neuer und die bessere Nutzung bestehender Angebote, Beratungs- und Anlaufstellen. Vor allem sollen auch alle an der Versorgung einer Familie mit minderjährigen Kindern und psychisch erkrankten Eltern Beteiligten strukturiert zusammenarbeiten und nicht „nebeneinanderher" oder „aneinander vorbei". Vorgesehen ist eine gemeinsame Teilhabe- und Hilfeplanung für alle Mitglieder in den betroffenen Familien „aus einer Hand".
Zu 3.: Die Psychiatriekoordination des Landkreises Mainz-Bingen hat speziell für junge psychisch kranke Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf in sehr enger Zusammenarbeit mit der Sozialplanung ein neues Projekt umgesetzt: In Trägerschaft des Evangelischen Diakoniewerks ZOAR wurde am Standort Heidesheim, angedockt an das Rheinhessische Diakoniezentrum ZOAR Heidesheim, eine intensiv betreute ambulante Wohnmöglichkeit für junge Erwachsene mit einer psychischen Erkrankung und hohem Unterstützungsbedarf eingerichtet.
Ein besonderer Schwerpunkt dieses neuen Angebotes ist die konzeptionell entwickelte trägerunabhängige und trägerübergreifende Leistungserbringung durch alle Kooperationspartner des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz-Bingen, die sich an den individuellen Bedürfnissen der jungen psychisch kranken Menschen orientiert und deren Umfang nach ausführlicher Teilhabeplanung festgelegt wurde. Dabei kann vor allem dem besonders erheblichen Betreuungsbedarf der jungen psychisch kranken Menschen Rechnung getragen werden, um so eine möglichst umfassende Hilfe und Versorgung zu installieren, die gleichzeitig eine Verselbstständigung der Betroffenen fördert. Das neue Angebot ist bevorzugt an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Mainz-Bingen orientiert und soll auch grundsätzlich nur Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Mainz-Bingen zur Verfügung stehen.
Mit den Trägern des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz-Bingen und im Psychiatriebeirat wurde im Vorfeld die Notwendigkeit eines Wohnangebotes im vorgenannten Sinne beraten und ausdrücklich in beiden Gremien befürwortet.
Ein vergleichbares ambulantes oder auch stationäres Angebot bestand bisher im Landkreis Mainz-Bingen noch nicht, sodass junge Menschen mit besonders erheblichem Betreuungsbedarf überwiegend stationär und wohnortfern (teils in anderen Ländern) versorgt werden müssen.
Durch das neue Wohnangebot kann das in Zukunft weitestgehend verhindert und eine wohnortnahe Versorgung gesichert werden.
ZOAR Heidesheim hat für dieses Projekt Wohnraum zur Verfügung gestellt. Dazu wird ein Gebäude ausgebaut, saniert und barrierefrei umgebaut. Es entsteht Wohnraum für sechs junge Menschen. Eröffnet wird die Wohnmöglichkeit am 1. März 2010. Der Landkreis Mainz-Bingen hat dieses Projekt im Rahmen eines Investitionskostenzuschusses für den Aus- und Umbau und die Sanierung in Höhe von 200 000 Euro (§ 7 Abs. 5 PsychKG) gefördert.
Zu 4.: Notwendig ist die personen- und lebensfeldzentrierte Weiterentwicklung der Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen. Anders als beispielsweise in den skandinavischen Ländern liegt der Schwerpunkt der Versorgung und Unterstützung psychisch kranker Menschen heute noch immer im stationären und nicht im ambulanten Sektor. Das gilt für die medizinisch-psychotherapeutische Versorgung ebenso wie für den sogenannten komplementären Bereich etwa die Wohnform.
Ziel muss es sein, dass psychisch kranke und behinderte Menschen so viel Betreuung wie nötig bekommen und ihre Rückkehr in das normale Leben so weit wie möglich gefördert wird.
Die große Herausforderung liegt deshalb in der Stärkung der ambulanten, lebensfeldzentrierten Hilfeangebote und in der dafür notwendigen intelligenten, personenzentrierten Verknüpfung zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich.
Eine der wesentlichen aktuellen und auch künftigen Herausforderungen für die gemeindenahe psychiatrische Versorgung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ist eine gute und lebensfeldzentrierte Versorgung und Unterstützung von gerontopsychiatrisch und/oder geriatrisch erkrankter Menschen und die Unterstützung ihrer Angehörigen.
Die Psychiatrie spielt dabei eine wichtige, aber bei weitem nicht die einzige Rolle. Der Unterstützungsbedarf umfasst häufig psychosoziale, pflegerische und medizinische Aspekte.
Obwohl es in Deutschland bereits in jedem Versorgungsbereich spezialisierte Angebote gibt, sind sie meist nur vereinzelt oder mit erheblichen regionalen Unterschieden vorzufinden. Die Optimierung der gerontopsychiatrischen Versorgung erfordert, dass bestehende Einrichtungen besser für ihre Aufgaben qualifiziert werden, in Teilbereichen gerontopsychiatrische Spezialeinrichtungen eingeführt werden und vor allem die einzelnen Bausteine vernetzt werden.
Gute, weiter auszubauende Ansätze sind unter anderem niedrigschwellige Betreuungs- und Beratungsangebote, die Schulung ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer und innovative Wohnangebote (zum Beispiel ambulant betreute Wohngemeinschaften für pflegebedürftige und an Demenz erkrankte Menschen). Letztlich sind Vernetzung, Informationsweitergabe und Informationsaustausch wichtige Faktoren, um eine regional zufriedenstellende Angebotsstruktur schaffen zu können.
Ein besonders markanter Gradmesser für die Teilhabe psychisch kranker Menschen ist ihre Integration in Arbeit und Beschäftigung. Arbeit stellt auch eine wichtige therapiesichernde Unterstützung und Rückfallprophylaxe dar, denn ohne Arbeit oder „Tätigsein" werden erfolgreich durchlaufene medizinische und psychosoziale Maßnahmen in Frage gestellt. Derzeit haben jedoch nur zehn Prozent der Menschen mit seelischer Behinderung eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Dieser Anteil muss dringend erhöht werden.
Es braucht deshalb auch in der Gemeindepsychiatrie noch intensivere Anstrengungen für ein bedarfsgerechtes Angebot an Hilfen zur Teilhabe am Arbeitsleben, besonders für flexible Hilfen und Qualifizierungsmaßnahmen in der realen Arbeitswelt.
Eine Daueraufgabe, an der sich die gemeindenahe Psychiatrie bereits beteiligt und auch weiter beteiligen muss, ist es, der Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch kranker Menschen entgegenzuwirken.
Falsche Vorstellungen und negative Einstellungen gegenüber seelisch Kranken entstehen zunächst durch den Mangel an Wissen in der Bevölkerung über Ursachen, Symptome, Verlauf und Therapie psychischer Erkrankungen. Sie entstehen auch durch einen Mangel an persönlicher Begegnung zwischen psychisch Erkrankten und „gesunden" Personen. Aufklärung über psychische Erkrankungen, ihre Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten sind deshalb genauso notwendig wie die Förderung persönlicher Begegnungen mit psychisch kranken Menschen.