Ganztagsschulen

­ Arbeitskreis Kinder und Jugendliche, unter Beteiligung des Jugendsachbearbeiters der Polizei, der Leitungen der Kindertagesstätten und des Haus der Jugend.

­ Arbeitskreis Senioren.

Vereine und Schulen haben das Angebot zur Mitarbeit in dem Gremium positiv angenommen.

In Kooperation mit der PI Ingelheim entwickelte der Präventivrat ein Konzept zum Thema „Kinderansprecher" und führte eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema durch.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Arbeitskreis Kinder und Jugendliche mit der Schulwegeplanung und initiierte eine Aktion zur Gewaltprävention in den Kindertagesstätten.

Kriminalpräventive Sicherheitspartnerschaft der Stadt Ingelheim

Das Gremium (gegründet 1999) blickt bereits auf eine zehnjährige erfolgreiche Arbeit zurück. Die Beteiligten sind von der Bedeutung der kommunalen Kriminalprävention überzeugt und setzen sich mit vorbildlichem Engagement für eine Kultur der Sicherheit in ihrer Stadt ein. Viele beispielhafte und überregional ausgezeichnete Projekte (Landespräventionspreis 2004, Präventionswettbewerb „Nicht mit uns" 2008 des Landkreises Mainz-Bingen) verschaffen dem Gremium über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Zwei Ausschüsse sind die tragenden Säulen der Sicherheitspartnerschaft: die Arbeitskreise „Jugend" und „Senioren". Deren Mitglieder treffen sich einmal im Jahr im Plenum und arbeiten ansonsten eigenständig in ihren Ausschüssen.

Auf Initiative des AK „Jugend" durchlaufen heute alle 8. Klassen der Ingelheimer Schulen ein „Anti-Gewalt-Training", seit dem Jahr 2002 waren das bereits rund 5 000 Schülerinnen und Schüler. Auch die Schulung der Lehrkräfte zum Thema „Umgang mit Gewalt" ist in Ingelheim Standard, ebenso wie die Mediatorenausbildung von Erzieher/-innen der Ingelheimer Kindertagesstätten.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte das in Ingelheim geschaffene Netzwerk durch seine Arbeit in der Suchtprävention. Das im Jahr 2005 erstmals umgesetzte Konzept des „Green Rooms", einer alkoholfreien Zone mit Angeboten für Jugendliche auf dem Rotweinfest, war so erfolgreich, dass es inzwischen von anderen Kommunen aufgegriffen wurde.

Der Arbeitskreis „Senioren" entwickelte 2003 zunächst einen Flyer mit Ansprechpartnern für ältere Menschen, 2004 wurde das Heft „Hier gibt es Hilfe" aufgelegt. Bis heute initiiert der AK Informationsveranstaltungen zu Themen wie Trickdiebstahl, Kaffeefahrten oder Haustürgeschäften. Darüber hinaus werden Seniorentage, Theaternachmittage und Infofahrten zum Beratungszentrum der Polizei organisiert. Die Sicherheitsberater des Arbeitskreises informieren fortlaufend in Kirchengemeinden, Seniorenresidenzen und anderen sozialen Einrichtungen. Zuletzt hat der Arbeitskreis „Senioren" 2009 eine Bürgerbefragung durchgeführt.

Die Auswertung wird dazu beitragen, auch weiterhin bedarfsorientiert zu arbeiten.

Eine Besonderheit für Rheinland-Pfalz stellt die Einrichtung einer hauptamtlichen Koordinierungsstelle für die Präventionsarbeit in Ingelheim dar. Seit 2002 arbeitet die Präventionskoordinatorin, deren Stelle beim Amt für Jugend und Soziales angesiedelt ist, eng mit der Geschäftsstelle „Kriminalprävention" des Ordnungsamtes und dem kriminalpräventiven Rat zusammen und hat großen Anteil an der engagierten und erfolgreichen Arbeit des Ingelheimer Gremiums.

Kriminalpräventiver Rat der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim

Zu Beginn seiner Aktivitäten widmete sich das jüngste Gremium im Landkreis Mainz-Bingen (gegründet 2008) der Thematik „Gewalt bei der Schülerbeförderung". Ziel war es, Schüler als Schulwegbegleiter und Lehrkräfte als Mediatoren auszubilden.

Aktuell beschäftigt sich das Gremium mit den Themen Alkoholmissbrauch, Nachbarschaftsstreifen (im Zusammenhang mit Wohnungseinbrüchen), Verhinderung von Gewalt im öffentlichen Raum und Vandalismus. Diese Themen sowie die Durchführung einer Wanderausstellung mit dem Titel „8ung in der Schule" sollen auf der nächsten Sitzung des Gremiums Anfang Februar 2010 behandelt werden.

Kriminalpräventiver Rat der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen

In seiner Sitzung am 17. Juni 2002 übertrug der Verbandsgemeinderat Sprendlingen-Gensingen dem Jugend- und Sozialausschuss das Thema kommunale Kriminalprävention.

Hauptaufgabe ist dabei die Information der Bürgerinnen und Bürger anhand des Informationsmaterials aus dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention durch Veröffentlichungen im Amtsblatt und auf der Internetseite der Verbandsgemeinde.

Weitere Schwerpunktthemen sind:

­ Veranstaltungen im Bereich der Medienkompetenz im Rahmen von Elternabenden an Schulen,

­ Projekte zum Thema Rechtsradikalismus in den 9. und 10. Klassen der Realschule plus,

­ erlebnispädagogische Angebote im Rahmen der Sucht- und Gewaltprävention für Mädchen und Jungen im Alter von sieben bis 17 Jahren,

­ Training im Bereich der Sozialkompetenzen (z. B. Teamtaskings).

Darüber hinaus werden Projekte im Bereich unterschiedlicher Jugendkulturen organisiert. Besonders hervorzuheben ist ein RapProjekt in den Jahren 2008/2009 unter dem Motto „Toleranz und Respekt". Die Projektgruppe gewann den Präventionspreis 2008 des Landkreises Mainz-Bingen für innovative Projekte im Rahmen der Prävention gegen Sucht, Gewalt, Extremismus, Kriminalität. Mittlerweile veröffentlichte die Projektgruppe ihre erste CD und zurzeit läuft ein Streetdance- und Hip-Hop-Projekt zum Thema: „Gegen die Gewalt antanzen". Aktueller Schwerpunkt im Jahr 2010 sind neben den erlebnispädagogischen Angeboten die Vernetzung zwischen der Realschule plus, Schulsozialarbeit, Vereinen, Kirchen und Verbandsgemeinde.

Seit dem 1. Oktober 2008 wird ein Modellprojekt zu sozialraumorientierten, präventiven und integrativen Erziehungshilfen im Rahmen des Ganztagsschulangebotes der Grundschule Sprendlingen mit dem Namen „JuLe" verwirklicht. Im Bereich der Drogenprävention besteht zudem eine Kooperation mit der Drogenberatung des Caritasverbandes Bingen. Insbesondere werden jährlich Angebote der Suchtvorbeugung an den Schulen durchgeführt.

Die Ausführungen belegen, dass die Kriminalprävention im Landkreis Mainz-Bingen einen hohen Stellenwert einnimmt. Das freiwillige Engagement zur Verhütung von Kriminalität verdient Lob und Anerkennung.

Zu 4.: Die Landesregierung misst der kommunalen Kriminalprävention auch weiterhin eine hohe Bedeutung bei. Mit der Gründung eines kriminalpräventiven Rates in der Verbandsgemeinde Rodalben hat sich die Zahl der Präventionsgremien in Rheinland-Pfalz Ende 2009 auf 106 erhöht. Kriminalpräventive Räte werden getragen vom freiwilligen Engagement der motivierten Beteiligten. Die Förderung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements sind wesentliche Pfeiler der kommunalen Kriminalprävention. So gilt es, die Zahl der ehrenamtlichen Akteure auf kommunaler Ebene in diesem Bereich weiter auszubauen und durch die Gründung kriminalpräventiver Gremien diese Ressourcen zu bündeln. Für die Gremien sind pädagogische Kompetenz sowie Kompetenzen in den Bereichen Projektmanagement, Networking, Finanzwesen, Kriminologie und Sozialforschung von besonderem Interesse.

Die Leitstelle „Kriminalprävention" beim Ministerium des Innern und für Sport übernimmt an dieser Stelle eine Servicefunktion.

Sie sensibilisiert und informiert durch landesweite oder regionale Veranstaltungen (Landespräventionstag, Fachtagungen) und überregionalen Kampagnen wie „Wer nichts tut, macht mit" und „Vorbild sein. Gegen Alkoholmissbrauch. Für die Jugend." ebenso, wie durch die Herausgabe von Zeitschriften, Informationsblättern und Broschüren, das Angebot einer Projektdatenbank und den Internetauftritt unter www.kriminanlpraevention.rlp.de.

Sie bietet zahlreiche Anregungen, die in eine inhaltliche Beratung der Gremien sowie ihre methodische und finanzielle Unterstützung münden können. Der Etat der Leitstelle betrug im Doppelhaushalt 2008/2009 jeweils 230 000. Auf Antrag förderte sie in den beiden Jahren insgesamt 133 Projekte der kriminalpräventiven Gremien in Rheinland-Pfalz mit einem Gesamtbetrag von 180 018.

Auch die Polizei leistet einen wichtigen Beitrag zum Ausbau eines landesweiten Netzes an Präventionsgremien, sei es durch Aufklärungsarbeit im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Vorträgen oder durch gezielte Beratung aufgrund einer aktuellen örtlichen Problemlage.