Förderung von Gründerinnen und Unternehmerinnen in Rheinland-Pfalz

Zu Frage 5:

Der Landesregierung sind folgende Netzwerke und Interessengruppen für Unternehmerinnen und Gründerinnen auf Landesebene bekannt:

­ Der beim MWVLW seit 2007 eingerichtete Landesarbeitskreis zur Förderung von Gründerinnen und Unternehmerinnen in Rheinland-Pfalz, in dem sowohl unterschiedliche Institutionen des Gründungsumfeldes als auch Gründerinnen bzw. Unternehmerinnen mit der Zielsetzung zusammenarbeiten, ein gründerinnenfreundliches Klima in Rheinland-Pfalz zu schaffen und das unternehmerische Potenzial der Frauen in Rheinland-Pfalz zu fördern und sichtbar zu machen.

­ Die beim MWVLW angesiedelte rheinland-pfälzische Regionalvertretung der bundesweiten gründerinnenagentur (bga), die das einzige deutschlandweite Kompetenz- und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit und Unternehmensnachfolge von Frauen darstellt.

­ Der Landesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH) e. V. Rheinland-Pfalz, der sich als Interessenvertretung insbesondere für Weiterbildung, Qualifikation, Zukunftssicherung und Erfahrungsaustausch der Frauen im Handwerk einsetzt.

­ Women Entrepreneurs ­ WE GO EAST, ein seit 2009 im Mittel- und Osteuropazentrum (MOEZ) Rheinland-Pfalz unter Beteiligung des MWVLW angesiedeltes grenzüberschreitendes Netzwerk für Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Nachwuchskräfte aus Rheinland-Pfalz sowie Mittel-, Ost- und Südosteuropa zwecks Herstellung von Geschäftskontakten und gegenseitiger Unterstützung.

­ Die Landfrauenverbände, mit landesweit rund 53 000 Mitgliedern bedeutendes Frauennetzwerk und Interessenvertretung im ländlichen Raum.

Daneben existiert auch auf regionaler bzw. örtlicher Ebene eine Vielzahl von entsprechenden Netzwerken bzw. Interessengruppen, wie zum Beispiel:

­ Der 2009 im MWVLW gegründete Regionalverband Pfalz-Rheinhessen des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU), der sich als branchen- und generationenübergreifendes Netzwerk von selbstständigen Unternehmerinnen und weiblichen Führungskräften versteht.

­ Der Mainzer Unternehmerinnen Treff (MUT) e. V., ein branchenübergreifendes Frauen-Netzwerk für Unternehmerinnen aus dem Großraum Mainz als Plattform zum Austausch von Erfahrungen, neuen Entwicklungen und Know-how.

­ Der vom Verein E.U.L.E. e. V. 2008 ins Leben gerufene Business Frauen Club in Mainz. Hier treffen sich Fach- und Führungskräfte mit Unternehmerinnen und engagierten Frauen aus der Wirtschaft mit dem Ziel, sich aktiv zu vernetzen.

­ Der 1991 gegründete Verein Vinissima ­ Frauen und Wein e. V. ist durch seine Regionalgruppen Rheinhessen/Nahe, Pfalz, Mosel und Ahr auch in Rheinland-Pfalz fest verankert.

Eine abschließende Aufzählung aller Netzwerke bzw. Interessengruppen für Unternehmerinnen im Land ist nicht möglich, da derartige Initiativen der Landesregierung in der Regel nicht angezeigt werden.

Zu Frage 6: Damit mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, ist es aus Sicht der Landesregierung wichtig, potenzielle Gründerinnen umfassend zu informieren, bedarfsgerecht zu qualifizieren und durch eine intensive Beratung und Unterstützung auf ihrem Weg zu begleiten. Die Landesregierung unterstützt die unternehmerische Initiative mit allen Kräften. In Rheinland-Pfalz existiert ein breites Angebot an Förder-, Beratungs- und Qualifizierungsmaßnahmen. Zur Aktivierung des Gründungspotenzials und der Stärkung von Gründungsinteresse liegt ein Schwerpunkt auch in der Sensibilisierung von Frauen für die Perspektive der Selbstständigkeit u. a. durch die Beteiligung an Informationsveranstaltungen und Messen. Ein Beispiel ist der rheinland-pfälzische Unternehmerinnentag, den das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) GmbH jährlich zu aktuellen Themen durchführt.

Nach Auffassung der Landesregierung kann ein Interesse an der Selbstständigkeit weiterhin dadurch intensiviert werden, dass schon in den Schulen frühzeitig ein Bewusstsein für die Chancen und Möglichkeiten der Selbstständigkeit geweckt und praxisnahes Wissen über ökonomische Zusammenhänge vermittelt wird. Dies ist die Zielsetzung der Schule-Wirtschaft-Projekte. Um gerade auch die Zielgruppe der Mädchen zu erreichen, setzt sich die Landesregierung dafür ein, auch weibliche Rollenvorbilder z. B. durch den Einsatz von Unternehmerinnen an den Schulen zu etablieren bzw. besonders auch Mädchen in diese Projekte einzubinden.

Für die Aktivierung des unternehmerischen Potenzials von Frauen spielt insbesondere auch das Berufswahlverhalten eine maßgebliche Rolle. Neben Maßnahmen, die der beruflichen Orientierung dienen, tragen auch Aktionen wie der Girls Day dazu bei, dass Mädchen über die klassischen Bereiche hinaus vielfältige Perspektiven gewinnen, mit denen sie ihre beruflichen Chancen auch im Hinblick auf die Selbstständigkeit verbessern können.

Schließlich ist eine entscheidende Rahmenbedingung für eine bessere Ausschöpfung des unternehmerischen Potenzials von Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren im Zusammenwirken mit allen familienrelevanten Akteuren eine Vielzahl von Maßnahmen durchgeführt und Projekte auf den Weg gebracht, die zur Verbesserung der Rahmenbedingungen beitragen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird auch künftig ein zentrales Handlungsfeld sein.

Im Rahmen dieses umfassenden Ansatzes sollen eine gleichrangige Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsleben ermöglicht, die unternehmerische Initiative unterstützt und Frauen motiviert werden, verstärkt auch als Unternehmerinnen tätig zu sein.