Zukunftssichere Justiz-IT

Sonstiges Projekt "Zukunftssichere Justiz-IT"

Nach Abschluss der infrastrukturellen Vollausstattung der Justiz in Rheinland-Pfalz wurde im Jahr 2009 damit begonnen, sämtliche Server der Justiz zu virtualisieren.

Dies bedingt vor allem eine bessere Verfügbarkeit und Auslastung der physikalischen Hardware. Dadurch wurde es möglich, zuvor etwa 350 physikalische Serversysteme auf etwa 120 Systeme justizweit zu reduzieren. Das wiederum spart nicht nur Platz, sondern entlastet auch massiv die Energiekosten im Sinne einer Green IT. Aufgrund eines die Rechte der einzelnen Geschäftsbereiche berücksichtigenden Rollenkonzepts wurde es nach der Virtualisierung der Serversysteme möglich, ganze Serverräume geschäftsbereichsübergreifend zusammenzulegen. Dadurch wird eine optimale Auslastung der Serversysteme möglich. Vor allem sind jedoch Einsparungen durch weniger Klimageräte und dadurch erneut weniger Energiekosten zu erwarten.

Die vorgenannten Maßnahmen ermöglichen es, an den größeren Standorten gesonderte Storage-Systeme zu installieren. Diese Trennung von Serversystem und Speicherplatz bewirkt vor allem eine höhere Verfügbarkeit der Systeme für die Anwenderinnen und Anwender. Zukünftig werden so Auszeiten der Systeme stark reduziert werden können. Dies wirkt sich direkt positiv auf die Arbeitskraft der Anwenderinnen und Anwender sowie deren IT-Akzeptanz aus.

Mit diesen Vorzeichen und dem performanten rlp-Netz ist es zudem möglich, die dezentrale und vergleichsweise unsichere Datensicherung aufzugeben. Gegenwärtig wird daher eine zentrale mehrstufige Datensicherungslösung europaweit ausgeschrieben, die ab dem vierten Quartal 2010 am Justizstandort Koblenz betrieben wird. Der Bau des Neuen Justizzentrums Koblenz macht es zusammen mit dem Serverraum des Oberlandesgerichts Koblenz und einer dazwischen neu verlegten Verkabelung möglich, dass lokale Bandsicherungen sukzessive der Vergangenheit angehören werden. Das schafft nicht nur mehr Sicherheit und Verfügbarkeit der Daten, sondern beschleunigt zudem die Rücksicherung im Falle eines Datenverlustes auf dem Primärsystem. Auch hier wird aufgrund eines zuvor abgestimmten Rollenkonzepts eine Trennung der Geschäftsbereichsdaten trotz konsolidierter Physik realisiert werden. Bereits abgeschlossen wurde eine justizweite Umstellung der Virenschutzsoftware auf den aktuellen Landesstandard mit der Folge einer leichteren Administrierbarkeit und dadurch höheren Sicherheit bei gleichzeitig gesunkenen laufenden Kosten. Ferner wurden umfangreiche Neuverkabelungsmaßnahmen ebenso angestoßen wie die Erneuerung aktiver Netzwerkkomponenten.

Neue Videokonferenztechnik

Besonders hervorzuheben ist die Erneuerung der immer mehr zum Einsatz kommenden Videokonferenztechnik. Alle Landgerichte und Justizvollzugsanstalten verfügen seit Anfang 2010 über modernste Videokonferenzsysteme. Die rheinlandpfälzische Justiz ist daher nunmehr an vielen Standorten in der Lage, Videokonferenzen in HD-Qualität herzustellen, und zwar nicht nur in gesonderten „virtuellen Konferenzräumen" (in denen sich bis zu zwölf Teilnehmer zu einer Konferenz zuschalten können), sondern mittels einfacher Desktop-Systeme auch direkt vom Arbeitsplatz aus. Das System beherrscht dabei neben der Datenübermittlung via ISDNLeitungen bereits wahlweise die IP-gesteuerte Datenverbindung über das IT-Netz und ermöglicht zudem das gleichzeitige Bearbeiten etwa eines für alle eingeblendeten Dokuments durch die Konferenzteilnehmer. Diese besonders innovative Technologie wird bereits jetzt von einer Vielzahl von Teilnehmern genutzt, z. B. bei der Gefangenenanhörung durch Strafvollstreckungskammern.

7. Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen

Information und Kommunikation

Das Online-Angebot „Soziale Einrichtungen im Geschäftsbereich des MASGFF" (www.onlinesuche.rlp.de) wird als besonderes Service-Angebot des MASGFF ständig bedarfsgerecht ausgebaut und aktualisiert.

Im Berichtszeitraum wurden Geo-Koordinaten sozialer Einrichtungen im Geschäftsbereich des MASGFF in das GeoPortal.rlp integriert.

Für ein Online-Portal nach dem Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe (LWTG) wurden Vorbereitungen getroffen.

Beim LUWG ist beabsichtigt, zum Thema gesetzliche Mutterschutzregelungen im Internet entsprechende Informationsseiten einzurichten. Aufgrund einer Initiative des MASGFF wurde im LUWG eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die in Zusammenarbeit mit dem MASGFF diesen Internetauftritt erarbeitet.

8. Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz

Information und Kommunikation

Sämtliche organisatorische Regelungen innerhalb des MUFV sind in das Intranet eingestellt worden.

Projekt vitoc - Zentrale Fachinformationen für Kommunen

Die meisten Bürgerkontakte bestehen nicht zu den Dienststellen des Landes, sondern zu den Kommunen. Rheinland-Pfalz hat auf diese Herausforderungen mit einer kooperativen eGovernment-Strategie reagiert. IT ist dabei das Mittel zur effizienten und effektiven Verwaltungsarbeit ohne sie aber selbst in größerem Umfang zum Gegenstand von Verwaltungsarbeit zu machen. Nach dem Prinzip der kooperativen Interessengemeinschaft und dem Leitgedanken "Einer für Alle" (EfA) hat das Umweltministerium einen IT-Baukasten (vitoc) realisiert, mit dem zentrale Umweltinformationen aus einer Hand vor Ort erreichbar sind. Der wirtschaftliche Vorteil der vitocStrategie ist dabei offensichtlich: Zentrale Funktionalitäten und Infrastruktur wird einfach mitbenutzt und muss nicht vor Ort parallel aufgebaut werden. Ziel der Initiative ist es, zentrale Fachdaten über die Umwelt (Hochwasser, Grundwasser, Abwasser und schrittweise weitere Informationen) vor Ort im jeweiligen Verwaltungsportal also der unmittelbaren Schnittstelle zu den Bürgerinnen und Bürgern verfügbar zu machen.

Beispiel: vitoc - Dienstleistungsangebot für Hochwasserpartnerschaften im Moselund Saareinzugsgebiet

- 129 Unter der Federführung der Internationalen Kommissionen zum Schutz der Mosel und der Saar (IKSMS) und mit den Partnern aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg wird das Projekt „Hoch- und Niedrigwassermanagement im Mosel- und Saareinzugsgebiet" - FLOW MS (flood = Hochwasser, low water = Niedrigwasser, Mosel und Saar) umgesetzt. Über fünf Jahre (2009 - 2014) werden innerhalb des Projektgebietes die Hoch- und Niedrigwasservorsorge gefördert, das Bewusstsein für Hochwassergefahren bei den Betroffenen gestärkt und die Hochwasservorhersage verbessert. Die Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz hat die Federführung bei der informationstechnischen Umsetzung des Projektes (Laufzeit informationstechnische Umsetzung 2009 - 2010), das ab 2010 in Betrieb gegangen ist. Konkret bedeutet dies ein umfangreiches Dienstleistungsangebot z. B. für Gebietskörperschaften, wobei sämtliche vitoc-Komponenten der Wasserwirtschaft zum Einsatz kommen und aufgabenspezifisch weiterentwickelt werden:

- Bereitstellen von Daten, Informationen und Karten,

- Einbindung regionalisierter Dienste (Messwerte, Fachkarten) in lokale Webseiten,

- Bereitstellung von Informationsbausteinen (Daten, Dienste, Foren) zur Risikovorsorge für lokale Webseiten,

- Technische Unterstützung bei der Projektarbeit (lokales Online-Angebot Risikovorsorge, Warn-/Alarmpläne),

- Erzeugung und Verteilung von Wissen zur Risikovorsorge, Know-how-Transfer.

Mit dem Projektvorhaben wird eine innovative Wissensumgebung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Risikovorsorge incl. eLearning-Komponenten für die Experten im Bereich der grenzüberschreitenden Hochwasservorhersage umgesetzt.

ZdF

Es bestehen folgende Informationsplattformen:

- www.fawf.wald-rlp.de dient als Informationsquelle für Ergebnisse umfassender Waldökosystemforschung,

- www.regiowood.wald-rlp.de informiert über die Aktionen und Aktivitäten von Landesforsten im EU- Interrreg IV Projekt Regiowood,

- www.privatwald.wald-rlp.de wurde als umfassende Plattform für alle im Privatwald tätigen Akteure eingerichtet,

- www.wald-rlp.de ist der Internetauftritt von Landesforsten RLP. LUA

Die Erstellung eines INTRANET mit Fachportalen und Formularservice ist in Vorbereitung.

LUWG Umweltdaten, die durch die Aufgabenerledigung täglich neu anfallen, werden im Internet der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.