Jugendamt

Opferschutzbericht 103 begonnenen Ausbau an allen Hauptschulen und der ab 2009/2010 vorgenommenen Erweiterung auf Stellen an Schulen, die den Abschluss der Berufsreife anbieten, sind mittlerweile an insgesamt 221 allgemeinbildenden Schulen landesgeförderte Schulsozialarbeitsstellen eingerichtet. Hierfür wird eine Fördersumme von jährlich rund 4,3 Mio. Euro aufgewendet. Noch im Verlauf des Jahres 2010 ist ein weiterer Ausbau vorgesehen.

Programme gegen Absentismus und Schulverweigerung

ESF-Modellprogramm „Schulverweigerung - Die 2. Chance"

Das ESF-Modellprogramm „Schulverweigerung ­ Die 2. Chance" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schüler mit schulverweigernder Haltung in das Regelschulsystem zu (re-)integrieren. Dieses Ziel soll vor allem durch ein Unterstützungsprogramm erreicht werden, das sich auf ganzheitliches Lernen ausrichtet und schulische, soziale sowie emotionale Bildung und Förderung einbezieht.

Dies setzt eine enge Vernetzung der Jugendhilfe mit den verschiedenen Kooperationspartnern auf örtlicher Ebene voraus (vor allem Schulen, soziale Dienste und Einrichtungen, örtlich relevante Bildungs- und andere Träger sowie u. U. mit der Polizei).

Die Zielgruppe des Programms sind Schülerinnen und Schüler, die

· eine allgemeinbildende Schule besuchen,

· sich in Maßnahmen der Hilfen zur Erziehung (§ 27 ff. SGB VIII) befinden oder einen entsprechenden ­ durch das Jugendamt bestätigten ­ Hilfebedarf haben,

· als „Schulverweigerer" gelten,

· durch die Verweigerungshaltung einen Schulabschluss sichtbar gefährden.

Die Umsetzung auf örtlicher Ebene erfolgt durch entsprechende Koordinierungsstellen. Diese dienen als zentrale Anlaufstelle, die die Koordination

104 Opferschutzbericht aller für die schulische und soziale Integration erforderlichen Unterstützungsangebote übernimmt, gegebenenfalls einleitet und begleitet, mit allen Beteiligten (Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Fachkräften sozialer Dienste etc.) abstimmt und deren Erfolg kontrolliert.

Die örtlichen Träger werden durch eine bundeszentrale Regiestelle unterstützt, die immaterielle Serviceleistungen zur Verfügung stellt (wie z. B. Trägerberatung, Begleitung und Qualifizierung der Fachkräfte, Bereitstellung von Handlungsanleitungen und ­empfehlungen).

In Rheinland-Pfalz partizipieren mittlerweile neun Projekte an dem Programm „Schulverweigerung ­ Die 2. Chance":

· der Internationale Bund in Simmern mit den schulischen Kooperationspartnern HS Kirchberg und RGS Sohren-Büchenbeuren sowie den außerschulischen Kooperationspartnern (Kreisjugendamt Simmern, „Konzertierte Aktion Ausbildungs- und Beschäftigungsoffensive im RheinHunsrück-Kreis" etc.),

· die Arbeitsförderbetrieb gGmbH der Stadt Worms mit den schulischen Kooperationspartnern HS Diesterwegschule Worms, HS Nibelungenschule Worms, HS Staudingerschule und HS Kerschensteinerschule sowie den außerschulischen Kooperationspartnern (Stadtjugendamt Worms, ARGE Worms, IHK, HWK etc.),

· die ZAB gGmbH (Zentrum für Arbeit und Bildung) in Frankenthal mit dem schulischen Kooperationspartner HS Friedrich-Ebert-Schule Frankenthal und den außerschulischen Kooperationspartnern (Stadtjugendamt Frankenthal, Stadtjugendring, Sucht- und Drogenberatung etc.),

· der Internationale Bund Cochem mit den schulischen Kooperationspartnern IGS Zell und RGS Kaisersesch,

· die Sozialpädagogische Jugendwohngemeinschaft Mainz mit den schulischen Kooperationspartnern SfL Windmühlenschule sowie allen Mainzer

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Hauptschulen,

· die Katholische Kirchengemeinde St. Peter Sinzig mit den schulischen Kooperationspartnern SfL Janusz-Korczak-Schule Sinzig sowie der RGS Sinzig,

· die CJD Außenstelle Mainz mit den schulischen Kooperationspartnern HS Matthäus-Merian-Schule Oppenheim, GHS Pestalozzi-Schule Ingelheim, GHS Budenheim und RGS Gau-Algesheim,

· der Internationale Bund Idar-Oberstein mit den schulischen Kooperationspartnern RGS Sohren-Büchenbeuren, Außenstelle Rhaunen, RGS Herrstein, GHS Algenrodt, HS Heidensteilschule Idar-Oberstein und RGS Idar-Oberstein,

· der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e. V., Mayen.

Landesförderung „Schulverweigerung

Bereits seit mehreren Jahren werden Landesmittel für Projekte, die der Schulverweigerung begegnen, bereit gestellt. Die Mittel entstammen aus dem Haushaltstitel „Förderung der Jugendsozialarbeit". Folgende vier Projekte werden vom MBWJK pro Jahr gefördert:

· CJD Kirchheimbolanden, „Mit Aktion aus der Passivität" ­ Projekt für schulverweigernde und schulverdrossene Jugendliche am Standort Kaiserslautern (17.000 Euro/Jahr)

· CJD Kirchheimbolanden, „Mit Aktion aus der Passivität" ­ Projekt für schulverweigernde und schulverdrossene Jugendliche am Standort Kirchheimbolanden (17.000 Euro/Jahr)