Arbeitslosigkeit

Eine detaillierte Auswertung des Mikrozensus 2009 zum Merkmal Behinderung (siehe auch Dritter Bericht zur Umsetzung des LGGBehM) liegt noch nicht vor; sie ist für 2011 vom Statistischen Bundes- beziehungsweise Landesamt angekündigt.

Beschäftigung schwerbehinderter Menschen im Landesdienst

Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen im Landesdienst hat sich im Berichtszeitraum weiter positiv entwickelt. 2008 waren im Monatsdurchschnitt 4. schwerbehinderte Menschen beschäftigt, im Jahr 2009 waren es 4.668 Personen.

Damit konnte eine Beschäftigungsquote von 5,15 Prozent erreicht werden. Der Anteil schwerbehinderter Frauen liegt ­ wie in den Vorjahren ­ bei etwa 40 Prozent aller schwerbehinderten Landesbediensteten.

Nach zehn Jahren hat das Land damit wieder die geforderte Beschäftigungsquote von fünf Prozent überschritten. Schon seit 2004 muss durch die Vergabe von Aufträgen an die Werkstätten für behinderte Menschen keine Ausgleichsabgabe gezahlt werden.

Zahlreiche Maßnahmen und eine konsequente ­ auf die Belange behinderter Menschen ausgerichtete ­ Personalpolitik haben zu dem positiven Ergebnis beitragen.

Beispiele dafür sind:

Mit dem Programm zur Beschäftigung arbeitsloser schwerbehinderter Menschen im Landesdienst sind seit dem Jahr 1991 insgesamt 400 arbeitslose schwerbehinderte Menschen bei der Einstellung in Landesbehörden unterstützt worden. In den Jahren 2008 bis 2010 wurden damit weitere 34 unbefristete und 28 befristete Beschäftigungsverhältnisse im Landesdienst geschaffen.

Bei der Einstellung in den Schuldienst wurde ein Einstellungskorridor für schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber geschaffen, der die Chancen auf eine Stelle wesentlich erhöht.

Das Finanzministerium nutzt die vielfältigen Möglichkeiten der Personalgewinnung besonders für Nachwuchskräfte im mittleren und gehobenen Dienst der Steuerverwaltung, um schwerbehinderten Menschen einstellen zu können.

Die Landesvertretung bietet gezielt Praktikumsplätze für behinderte Menschen an, die sich in einer überbetrieblichen Ausbildung befinden.

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord wurde für ihr Engagement, maßgeschneiderte und praktikable Lösungen zur Integration schwerbehinderter Menschen zu schaffen, 2009 mit dem Landespreis für beispielhafte Beschäftigung ausgezeichnet.

Die Vermessungs- und Katasterverwaltung hat ein umfassendes betriebliches Eingliederungsmanagement eingeführt. Zudem liegt hier ein Schwerpunkt in der Beschäftigung hörbehinderter Menschen. Zum besseren Verständnis zwischen den gehörlosen und hörenden Kolleginnen und Kollegen werden so genannte „Kollegenseminare" durchgeführt.

Das Statistische Landesamt arbeitet mit dem Berufsförderungswerk Koblenz bei der Ausbildung von Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Bereich Bürokommunikation zusammen. In der Integrationsvereinbarung des Statistischen Landesamtes ist festgelegt, dass behinderte Frauen bei Fortbildungsveranstaltungen besonders berücksichtigt werden. In Folge der Wirtschaftskrise ist die Zahl schwerbehinderter Arbeitsloser auf 6.307 Personen im Juni 2010 gestiegen. Allerdings ist vor dem Hintergrund des Anstiegs der Arbeitslosenzahlen schwerbehinderter Menschen in Deutschland die Entwicklung in Rheinland-Pfalz im Berichtszeitraum weitaus weniger stark gewesen. In einem längerfristigen Vergleich zum Dezember 1998, als 9.198 schwerbehinderte Menschen in Rheinland-Pfalz arbeitslos waren, ist die Arbeitslosigkeit um 31,4 Prozent nachhaltig zurückgegangen.

Insgesamt ist die Zahl arbeitsloser Männer von 2008 bis 2010 gestiegen, die der arbeitslosen Frauen gesunken. Davon haben die schwerbehinderten Frauen nicht im gleichen Umfang profitiert. Im Berichtszeitraum hat sich der Anteil schwerbehinderter Frauen um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent der arbeitslosen Frauen erhöht.