Bio-Dokumentationszentrum

Vorbemerkung der Landesregierung:

Die konzeptionelle und inhaltliche Gestaltung des Zukunftsstandortes Reden (ehemalige Grube Reden) stellt einen wichtiger Baustein im Rahmen der Umstrukturierung der Bergbaufolgestandorte dar. Diese Umstrukturierung ist nach dem Niedergang der Montanindustrie an der Saar eine der prioritären politischen Ziele der Landesregierung.

Der Standort Reden gehört neben der Völklinger Hütte und dem ehemaligen Bergwerk Göttelborn zu den Leitprojekten. Reden ist in dem von der IKS GmbH erstellten Masterplan als zukunftsweisender Bio- und Umweltstandort konzipiert. Das bereits bestehende Zentrum für Biodokumentation (ZfB) in Reden ist eine erste Ausbaustufe eines geplanten modernen Natur-Museums.

Mit dem Zentrum für Biodokumentation ist es gelungen, die aus wissenschaftlicher und landeskultureller Sicht wertvollen naturwissenschaftlichen Sammlungen nach der Schließung der Fachrichtung Biologie bzw. Biogeographie an der Universität des Saarlandes für das Saarland zu sichern und fortzuführen. Zudem konnten im ZfB die naturwissenschaftlichen mit den geowissenschaftlichen Sammlungen zusammengeführt werden.

In den nächsten zwei bis vier Jahren werden weitere konkrete Projekte folgen. So sollen im Jahre 2004 das Landeskonservatoramt sowie das Institut für Landeskunde hier angesiedelt werden. Darüber hinaus sind ein Biomasse-Kompetenzzentrum, ein Haus des Ehrenamtes für ehrenamtliche Aktivitäten sowie ein innovatives Unternehmerzentrum geplant. Das bereits seit der Jahreswende 2002/2003 in Betrieb befindliche ZfB ist das Pionierprojekt an diesem Standort. Mit sehr geringem finanziellem Aufwand und unter Nutzung zahlreicher Synergieeffekte sollen im ZfB eine Fülle von Aufgaben im Bereich Biodokumentation, Naturschutzplanung und Ökopädagogik für das Land effizient erledigt werden.

Welche Ausgaben sind zur Einrichtung des geplanten Bio-Dokumentationszentrums

a) bereits getätigt,

b) angewiesen und

c) genehmigt worden?

(Angabe bitte unter jeweiliger Nennung der in Anspruch genommenen Haushaltstitel)

Zu Frage 1: Bis zum 16.06.2003 wurden bei Kapitel 09 02 Titel 511 88 - Geschäftsbedarf und Kommunikation und Geräte sowie DV-Geräte und Verbrauchsmaterial für DV-Anlagen Ausgaben i.H. von 18.320,74 EUR getätigt (angewiesen und genehmigt).

Wenn Anschaffungen im Hinblick auf das geplante Bio-Dokumentationszentrum getätigt worden sind, wo werden die angeschafften Gegenstände zur Zeit im Einzelnen untergebracht?

(Angabe bitte unter jeweiliger Nennung der in Anspruch genommenen Haushaltstitel)

Zu Frage 2: Es wurde ein Gerät Brother FAX. 8070 P zum Preis von 438,69 EUR angeschafft und bei Kapitel 09 02, Titel 511 88 verbucht. Es hat seinen Standort im BioDokumentationszentrum Reden.

Mit der Universität des Saarlandes wurde vereinbart, dass mit den Sammlungen auch alle in dem jeweiligen Umfeld befindlichen EDV-Geräte, Möbel, Schränke, Tische und Vitrinen mitgenommen werden können. Eine infrastrukturelle Grundausrüstung ist deshalb vorhanden. Die Anschaffung von Mobiliar war deshalb bis dato nicht erforderlich.

Welche konkreten Gutachten, Studien, Konzepte, Workshops und sonstigen Maßnahmen wurden zur Vorbereitung des Bio-Dokumentationszentrums bisher durchgeführt oder eingeleitet?

(Bitte unter Angabe der jeweils angefallenen Kosten und Nennung der Haushaltsstellen sowie der mit der Durchführung Beauftragten, bei Tagungen und Workshops zusätzlich Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung, ansonsten zusätzlich Zeitpunkt der Beauftragung und der erfolgten bzw. voraussichtlichen Fertigstellung!)

Zu Frage 3: Folgende Gruppierungen und Veranstaltungen beschäftigten sich bis dato mit dem ZfB:

a) Initiativen und Aktivitäten des Vereins DELATTINIA:

Bereits in der ersten Hälfte 1999 forderte eine Arbeitsgruppe der DELATTINIA als Folge der Umstrukturierung der Universitätslandschaften (Abzug der Biogeographie und organismischen Biologie aus Saarbrücken) die Einrichtung eines modernen Naturkundemuseums im Saarland. Folgende Ziele sollten mit dieser Einrichtung verfolgt werden:

- Sicherung und Fortführung der naturwissenschaftlichen Sammlungen der Universität des Saarlandes

- Schaffung einer neuen Plattform für die naturkundliche Heimatforschung.

Hier gab es zahlreiche Vorstandssitzungen und vereinsinterne Workshops, die sich mit dieser Problematik beschäftigt haben. Ab August 1999 hat eine kleine Delegation des Vorstandes (Prof. Dr. Mues, Dr. Bettinger) Kontakt mit den einzelnen Fraktionen im Landtag aufgenommen, um für den Gedanken zu werben. Alle Gesprächsteilnehmer haben den Gedanken vorbehaltlos unterstützt.

Die DELATTINIA initiierte eine Kommission, die sich mit der Erstellung eines ersten Konzeptentwurfes zur Einrichtung eines modernen Naturkundemuseums im Saarland beschäftigt hat. An den letzten Sitzungen nahm auch der neue Umweltminister, Stefan Mörsdorf, teil. Er unterstützte diese Initiative.

Die Kommission legte dem Umweltminister Ende 1999 eine erste Konzeption vor.

Die Kommission wurde federführend von der DELATTINIA, insbesondere von Prof. Mues und Dr. Bettinger begleitet.

Die Kommission bestand aus folgenden Personen:

· Prof. Dr. Rüdiger Mues (Vorstandsvors. DELATTINIA)

· Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Müller (UdS)

· Dr. Andreas Bettinger (Vorstand DELATTINIA)

· Dr. Volker John (Museum Bad Dürkheim)

· Dr. Volker Wild (MfU)

· Herr Roland Lattwein (MfU)

· Dr. Axel Klein (SFL)

· Dr. Harald Schreiber (UdS)

· Herr Kullmann (Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft)

· Herr Lorenz (Planungschef Uni SB) Kosten für die Kommissionssitzungen und die Konzepterstellung entstanden keine.

Alle Tätigkeiten wurden ehrenamtlich wahrgenommen.

In der zweiten Hälfte 2000 wurde in der Folge des Ganser-Planes die Entscheidung getroffen, diese Einrichtungen am Zukunftsstandort Reden zu etablieren.