Eine Unterstützung externer Einrichtungen würden die Schulleiter beim Umgang mit Lehrergewalt nicht in Anspruchnehmenwollen

Bei der Bearbeitung von Schülergewalt dagegen ist die Kooperation mit Experten stark verbreitet und das Kontraktmanagement auf dem Vormarsch.

Allein 27 der insgesamt 47 Schulleiter machen keine Angaben zum Umgang mit gewalttätig agierenden Lehrern; oft mit dem Hinweis, dass es derartige Lehrer an ihrer Schule nicht gebe. In sieben weiteren Fällen beschränkt sich die Vorgehensweise auf Dienstgespräche ohne Verweise auf Hinzuziehung Dritter, das Disziplinarrecht wird am Willakedamm und in der Lehmhorster Straße verwiesen.

Eine Unterstützung externer Einrichtungen würden die Schulleiter beim Umgang mit Lehrergewalt nicht in Julius-Brecht-Allee würden gegebenenfalls behördliche Hilfe nutzen wollen. Auch die Beteiligung schuleigener Fachleute ist kaum vorgesehen. Ausnahmen bilden die Integrierte Stadtteilschule Hermannsburg Etwas konkretere Vorstellungen liegen bei den Leitungen der Schulzentren Koblenzer Straße und hat, die deshalb hier zitiert werden sollen: Beide Seiten getrennt anhören; Eltern einschalten; gemeinsames Gespräch: Schüler/-in, Lehrer/-in, Eltern, Schulleitung, Personen des Vertrauens (wenn gewünscht); Aufarbeitung und gegebenenfalls Entschuldigung oder Wiedergutmachung.

Dass insbesondere verbale Lehrergewalt durchaus nicht ungewöhnlich ist, sondern im Gegenteil an vielen Schulen zum Erfahrungshorizont der Schüler gehört, hat die Schülerbefragung eindrucksvoll gezeigt. Zwei einen Handlungsbedarf erkannt und arbeiten gegenwärtig an vereinheitlichten Maßnahmen Dies ändert natürlich nichts an dem Problem, dass die Schulen bislang kaum über systematische und verhaltensleitende Strategien beim Umgang mit gewalttätig agierenden Lehrern verfügen.

Anders sieht es bei den Interventionsstrategien bezogen auf Schülergewalt aus. An immerhin über einem verankert. Exemplarisch formuliert dieses Verfahren die Schulleiterin von der Schule am Leher Markt: Klassenlehrer wird informiert, gegebenenfalls Jahrgangsleitung informiert und mit einbezogen; wird festgelegt; scheitert die Vereinbarung: Ordnungsmaßnahmen. Natürlich gibt es in solchen Verfahren leichte Variationen, wenn etwa Schüler mehr oder minder stark in den Mediationsprozess integriert sind. In oder der Werkstattschule (Bremerhaven) hin. Die Kooperation mit externen Einrichtungen ist in den Interventionsverfahren mit Schülern im Sek.-I-Bereich recht stark ausgebildet. Sehr häufig wird neben den die Aufzählung durch den Schulleiter des SZ an der Helsinkistraße: Je nach Art des Falles werden dort Präventionszentrum HB-Nord, Lidice-Haus, Täter-Opfer-Ausgleich, Kontaktpolizist, Schulpsychologischer Dienst, Sozialpädagogen oder die schulinterne Betreuungsschule hinzugezogen.

Im Gegensatz zur Lehrergewalt herrscht beim Umgang mit Schülergewalt eine relativ große Transparenz.

In mehreren Fällen wird auch auf ein abgestimmtes Verhalten im Lehrkörper hingewiesen (z. B. Gaußschule II, SZ Graubündener Straße, SZ Flämische Straße). Das Schulzentrum an der Bergiusstraße arbeitet in Lehrer-/Schüler-/Elternarbeitsgruppen zurzeit an konsistenten Handlungsmustern, während die über die Initiierung eines Runden Tisches Konflikte und unter Einbeziehung schulischer und außerschulischer Akteure an einem Interventionskonzept arbeitet.

Zentral ist der Befund, dass inzwischen sehr viele Schulen differenzierte Verfahren verankert haben, die auf der Schüler abzielen. Kommen klassische Ordnungsmaßnahmen zum Einsatz, werden sie zumindest von Unterstützungsmaßnahmen flankiert.

Gleichwohl gibt es auch eine starke Minderheit an Schulen, die entweder nicht über vereinheitlichte und ­­­ 17) GSW, GSO, SZ Ellener Feld, SZ Julius-Brecht-Allee, SZ Koblenzer Straße, SZ Brokstraße, SZ Otto-Braun-Straße, SZ Pestalozzistraße, SZ Schaumburger Straße, Wilhelm-Raabe-Schule, Schule am Leher Markt und Humboldtschule. setzen (neun Schulen). In der ersten Gruppe gibt es die in einem Fall auch so geäußerte Befürchtungen, dass durch einheitliche Verfahren der Komplexität des Einzelfalles nicht genügend Rechnung getragen werden könne. auch ein Perspektivwechsel verbunden ist, ohne dass deshalb Verhaltensstandards unterlaufen würden.

Lehrer mit besonderen Aufgaben im Konfliktmanagement

Die Ergebnisse zur Frage, ob Lehrer (außer Vertrauenslehrer) aufgrund besonderer Qualifikationen unbefriedigend. Präventionsarbeit. Einige Schulleiter weisen darauf hin, dass es sich bei den Vertrauenslehrern keineswegs um eine obligatorische Institution handelt und stellen dessen Arbeit besonders heraus. Gleichwohl ist die Wahl eines Vertrauenslehrers wohl eher die Regel als die Ausnahme. Dass den Schul- und Klassenleitungen Auswertungunberücksichtigt.

17 weitere Schulen verfügen über nicht lehrende pädagogische Mitarbeiter (Sozialpädagogen, Psychologen), die in das Konfliktmanagement eingebunden sind. Die Ausstattung mit entsprechendem Personal ist Ausnahme bildet hier das Schulzentrum Findorff, dass mit Eigen- und Drittmitteln einen Sozialpädagogen beschäftigt.

Eine recht große Bedeutung kommt zudem der Ausbildung und Betreuung der Schülerstreitschlichter zu.

Über die zwölf Angaben hinaus dürfte diese (in der Regel mit einer eigenen Ausbildung verbundene) Aufgabe von Lehrern faktisch noch stärker verbreitet sein. Bei den Angaben gibt es einen deutlichen Überproporz in Bremerhavener Schulen, was damit zusammenhängt, dass dort die Schülerstreitschlichtung im Sek.-I-Bereich flächendeckend eingeführt wurde.

Beratungslehrer gibt es in immerhin acht Schulen, die durchweg in den Stadtgemeinde Bremen liegen. Da und ist daher sehr zu begrüßen. Im Zweifel können hier nicht nur bei Schülerkonflikten, sondern auch bei Waller Ring hat über den Beratungslehrer hinaus ausgebildete Mediatoren. die in einem stetigen Kommunikations- und Koordinationsprozess mit Lehrern und Schülern stehen. Die Bildung von Jahrgangsteams ist natürlich in besonderer Weise für die Entwicklung und Durchsetzung einheitlicher Handlungs- und Kommunikationsmuster der Lehrer geeignet. Ein Ausbau dieses Ansatzes wäre sehr zu begrüßen.

Ebene genutzt. Beispielsweise notiert die Schulleitung aus Habenhausen, dass für die Bearbeitung der beteiligt sind. Sehr interessant, weil auch verbale Gewalt aufgreifend, ist die Existenz eines am Schulzentrum im Ellener Feld.

Leider finden sich in den Angaben der Schulleiter keine Maßnahmen zum Transfer der erworbenen dies etwa bei den Beratungslehrern der Fall ist.

Besondere Projekte zur Klimaverbesserung/-stabilisierung diese von der Idee einer verstärkten Partizipation von Schülern an der Schulentwicklung und Präventionsarbeit geprägt sind, werden sie weiter unten separat dargestellt. eingebaut und hierzu Curriculae entwickelt. Beispielsweise hat das SZ an der Drebberstraße das Fach Interkulturelle Pädagogik in den Stundenplan eingebaut. An der Gaußschule II in Bremerhaven ist der Erwerb in Bremen ist schließlich der Benimm-Unterricht in allen fünften Klassen des SZ Flämische Straße.

Tragfähig sind derartige Einbindungen in den Regelunterricht sicherlich nur dann, wenn das soziale Lernen von den Lehrkörpern immer auch als Querschnittaufgabe aufgefasst wird.

Umgang thematisiert. In diese Stoßrichtung gehen auch die Aktivitäten jener Schulen, die im Rahmen des BLK-Projektes Demokratie lernen und leben die im Rathaus stattfindende Nacht der Zivilcourage(SZGerhard-Rohlfs-Straße). geschrieben.

Zur Stärkung der Identifikation mit der Schule und der Einbindung in den Stadtteil gibt es auch eine ganze und Durchführung einer Sportnacht gemeinsam mit der Suchtprävention für den Stadtteil (SZ nur einige Beispiele.

Ein wichtiger Aspekt für die Verbesserung des sozialen Klimas und die Identifikation mit der Schule ist die kollektive Gestaltung der Schulräume und des Schulgeländes. Hier wie überhaupt kommen künstlerische Schwerpunkte in den Schulen zum Tragen: in den SZ Gerhard-Rohlfs-Straße und Ellener Feld gibt es beispielsweise starke Musikbereiche mit Rap-Bands. Gerade die genießt bei Schülern der und die Gewaltprävention genutzt werden kann.

Kinder in Rumänien) investieren. Ein Nebeneffekt dieser Maßnahme ist auch die Stärkung der Einbindung mit einer Schule in Tansania. Andere Schulen verweisen diesbezüglich nicht auf konkrete Projekte, sondern Schule am Leher Markt). Schulkultur elementar wichtig. Das Instrument der Supervision findet hier leider nahezu keine Anwendung (Ausnahme IS Hermannsburg). Gemeinsame Absprachen zur Kommunikation und zum Konfliktverhalten gibt es z. B. an den SZ Graubündener Straße und Koblenzer Straße. Schulverträge, die stärker auf das Verhalten von Schülern und Eltern abheben, gibt es weit häufiger.

Ellener Feld, wo ein Streichelzoo zur Einübung von Verantwortung eingerichtet wurde, und vom SZ Ronzelenstraße, das mit Hilfe einer Arbeitsgruppe Pausenprogramme entwickelt und umsetzt.

Besondere Formen der Schülerbeteiligung für Klima und Prävention

In der Sekundarstufe I wurden schon beachtliche Schritte im noch recht jungen Feld der Schülerbeteiligung in der Gewaltprävention wie auch bei der Entwicklung des sozialen Klimas unternommen. Einige Maßnahmen wie beispielsweise die Einführung der Streitschlichtung sind inzwischen als etablierte Beteiligungsformen in diesem Segment zu kennzeichnen. So nutzen 31 der 47 Schulen dieses Instrument, und 20 Gleichwohl ist auch die Streitschlichtung sehr unterschiedlich stark ausgebaut und erfolgreich, wie eine Evaluation in Bremerhaven zeigt. Sehr stark entwickelt scheint die Streitschlichtung am SZ kommen. Die Schule verweist auf feste Räumlichkeiten und Anlaufzeiten.

Weniger ­ aber durchaus beachtlich ­ verbreitet ist die Mitarbeit in zahlreichen Gremien, wo sie häufig gemeinsam mit Lehrern und Eltern aktiv an Schule gestaltenden Prozessen beteiligt sind. Praktiziert wird auch für Gewalttäter im SZ Pestalozzistraße und die angeführte Mitarbeit in der AG Pausengestaltung im SZ Ronzelenstraße. In vielen Arbeitsgruppen schließlich ist die Streitschlichtung zentrales Thema.

Feld tut sich hier in besonderer Weise hervor. Dort wurden nicht nur (wie im SZ Sandwehen und in der GSW) 18) Siehe Ariane Schorn, Wie wirksam ist Peer-Mediation, Institut für Psychologie und Sozialforschung der Universität Bremen, 2004 (unveröffentlichter Bericht im Auftrag des Magistrats Bremerhaven).