Lärmsituation und andere Belastungen in den Friedrichsthaler Siedlungen „Am Ostschacht", „Am Klaraschacht" sowie in Sulzbach-Altenwald und Hühnerfeld ­ verursacht durch Straßenverkehr auf der L II O 258 und den Autobahnen BAB 8 und BAB 623

Die Landstraße L II O 258 ist speziell im Bereich der Friedrichsthaler Siedlung Klaraschacht, dem Ortsteil Ostschacht und den Sulzbacher Stadtteilen Altenwald und Hühnerfeld (im Bereich der Grühlingseiche), aber auch generell im Bereich der Ortsdurchfahrt Friedrichsthal-Bildstock hoch belastet. Sie bildet eine der Hauptverbindungsstraßen der Landkreise Neunkirchen und St. Wendel zur A 623 und damit nach Saarbrücken und in den Raum Sulzbach.

Laut Verkehrsmengenkarte des Landesbetriebes für Straßenbau (LfS) aus dem Jahr 2005 wird sie täglich von etwa 10.000 Pkw und 500 Lkw befahren. Hinzu kommen täglich (ab 5:30 Uhr und auch samstags) 120 Schwerlastfahrzeuge (40 t), die die Bauschuttdeponie „Brönchesthal" und das Gewerbegebiet Klinkenthal bei LandsweilerReden anfahren. Speziell durch die Bauschutttransporte wurde der Fahrbahnbelag der L II O 258 im Bereich der Wohnsiedlungen „Am Klaraschacht" und Ostschacht stark beschädigt (tiefe Spurrillen und deutliche Belagsverschiebungen durch Bremsvorgänge). Hinzu kommen Lärm- und Schadstoffemissionen durch den Verkehr auf den Autobahnen BAB 8 und BAB 623.

All diese Faktoren bedingen unter anderem eine immens hohe Lärmbelastung in den oben genannten Bereichen. Wegen der Straßenschäden, der Bremsvorgänge der Schwerlastfahrzeuge und der verbreiteten Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h kommt es speziell im Bereich der Siedlung „Am Klaraschacht" täglich oftmals zu Lärmausschlägen ­ von bis zu gemessenen 85 dbA.

Aus Fahrtrichtung Bildstock gilt für eine Strecke von etwa 600 Metern entlang der Siedlung „Am Ostschacht" Tempo 70. Etwa auf halber Strecke des vor der Siedlung „Am Klaraschacht" abschüssigen Abschnitts der L II O 258 gilt zwar Tempo 50. Sowohl bergab als auch in Gegenrichtung hält sich ein Großteil der Fahrzeuge nicht an dieses Limit. Sporadisch durchgeführte Geschwindigkeitskontrollen erweisen sich ­ weil weithin erkennbar ­ als wirkungslos.

Ausgegeben: 22.01.2009 bitte wenden Nach Eröffnung des „Gondwana-Parks" auf dem Gelände der ehemaligen Grube Reden wird von mancher Seite mit einer weiteren Zunahme der Verkehrsbelastung gerechnet.

Kurzfristige Entlastung könnte eine generelle Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf der Grülingstraße zwischen Friedrichsthal-Bildstock und SulzbachAltenwald auf 50 km/h bringen ­ vorzugsweise im Verein mit einer Anzeigetafel, die den Fahrzeugführern und -führerinnen die Momentangeschwindigkeit anzeigt.

Die betroffene Bevölkerung erhebt seit längerer Zeit die Forderung nach einem Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr durch den Ortsteil Bildstock. Mittelfristig realisierbar wäre eine Umleitung für Lkw über die A 8, die Neunkircher „Westspange", die L 125 durch den Neunkircher Wald und schließlich über die im Sommer 2005 fertig gestellte, aber bis heute ungenutzte(!) Saarbrücker Straße in Schiffweiler. Am Fuß der Redener Bergehalde wäre durch eine Verbindungsstraße von etwa 600 m Länge zwischen der Saarbrücker Straße und der Redener Straße mit Anschluss an den bereits neu errichteten „Parkplatzkreisel" oberhalb der ehemaligen Grube Reden eine alternative Entlastungsstraße für den Schwerlastverkehr zu erhalten. Die Trasse entlang der Bergehalde ist bereits auf 420 m Länge ohne viel Aufwand nutzbar. Auf etwa 180 ­ 200 m Länge müsste der bereits vorhandene Damm verbreitert werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Regierung des Saarlandes:

1. Wie beurteilt die Landesregierung die Verkehrs- und die Lärmbelastung im Bereich der Friedrichsthaler Siedlungen „Am Klaraschacht" und „Am Ostschacht" sowie im Bereich der Grühlingseiche in Sulzbach-Altenwald (zwischen Ausfahrt Altenwald und Friedhof Altenwald)? Liegen dazu aktuelle Zahlen vor?

2. Wie hoch ist die Feinstaubbelastung in den genannten Bereichen?

3. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, die Verkehrs- und Lärmbelastungen in der Siedlung „Am Klaraschacht" kurzfristig zu vermindern ­ etwa durch ein durchgängiges Tempolimit von 50 auf der Grülingstraße - auch entlang der Siedlung „Am Ostschacht" -, eine Tafel zur Anzeige der momentan gefahrenen Geschwindigkeit oder sonstige Lärmschutzmaßnahmen wie Flüsterasphalt und Lärmschutzwände?

4. Welche Möglichkeiten sieht die Landesregierung, das geforderte generelle Durchfahrverbot für Lkw durch Bildstock zu realisieren?

5. Welche Kosten hat der Bau der „Saarbrücker Straße" verursacht, wer hat die Kosten getragen und wann ist eine Inbetriebnahme der Straße geplant?

6. Wie beurteilt die Landesregierung die Möglichkeiten, besagte Verbindung zwischen Saarbrücker Straße und dem „Parkplatzkreisel" am Gondwana-Park in Reden herzustellen, um unter anderem den Schwerlastverkehr zum Gewerbebetrieb Klinkenthal aufzunehmen?