Förderprogramm

Im Jahr 2001 hat das Land allen Grundschulen und Schulen für Behinderte die CD „Bewegungsspaß für Groß und Klein" zur Verfügung gestellt. In abwechslungsreichen 5-Minuten-Einheiten lässt sich damit immer dann Bewegung in den Unterricht integrieren, wenn die Lehrkraft es für angebracht hält, kognitive Phasen durch motorische abzulösen. Dabei werden Wahrnehmungs-, Reaktions- und allgemeine Bewegungsfähigkeit entwickelt sowie Ausdauer, Koordination und Spaß an der kreativen Bewegung gefördert.

An weiterführenden Schulen sind seit dem Jahr 2000 in allen Landkreisen sportbetonte Klassen eingerichtet worden. Die Schüler einer Sportklasse erhalten sechs Sportstunden pro Woche, also vier Stunden mehr als ihre Mitschüler in den übrigen Klassen. Das Land stellt für diese zusätzliche Sportförderung 70 Lehrerstunden zur Verfügung.

- Erlasse und Richtlinien:

Der „Erlass über den Verkauf von Esswaren und Getränken in den Schulen" vom 25. Januar 1987 (GMBl. Saar S. 48) beschränkt das Warenangebot an Schulen auf ernährungsphysiologisch empfehlenswerte Lebensmittel wie z. B. Vollkornbackwaren, Frischobst, Frischgemüse, Milch und Milchprodukte sowie Müsli. Der Verkauf von Getränken mit hohem Zuckergehalt und von Süßigkeiten aller Art ist ausdrücklich untersagt.

Gemäß den "Richtlinien für die Suchtprävention an den Schulen des Saarlandes" vom 09. Juli 1994 (GMBl. Saar 1994, S. 386) ist die Vermittlung von Lebenskompetenzen wie beispielsweise Frustrations- und Konfliktbewältigungsstrategien sowie von Selbstwertgefühl und Selbstachtung wesentlicher Bestandteil der schulischen Primärprävention. Die Förderung dieser Kompetenzen spielt auch in der Adipositas-Therapie eine zentrale Rolle. Zur Vorbeugung von geschlechtsspezifischem Suchtverhalten, z. B. von Essstörungen, steht darüber hinaus die Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischen Rollenbildern und Rollenerwartungen sowie mit der eigenen Identität im Mittelpunkt.

- Beratung und Fortbildung: Lehrerinnen und Lehrer haben die Möglichkeit, bei Bedarf außerschulische Fachkräfte wie z. B. Ernährungsberater/innen in ihren Unterricht einzubeziehen. Beratung und Hilfe bietet darüber hinaus die „Beratungsstelle Gesundheitsförderung mit Suchtprävention" beim Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM). Außerdem werden regelmäßig entsprechende Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte aller Schulformen angeboten. Viele Veranstaltungen finden in Kooperation mit außerschulischen Organisationen z. B. dem Gesundheitsministerium und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) statt.

Seit dem Schuljahr 2003/04 hat das Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft acht Sportlehrer für jeweils einen Tag pro Woche vom Unterricht freigestellt, die als Moderatoren die Lehrkräfte an Grundschulen vor Ort beim Sportunterricht unterstützen, beraten und weiterbilden.

Freiwillige Ganztagsschulen

Im Zuge der Einrichtung der Freiwilligen Ganztagsschulen im Saarland, die über ein Bildungs- und Betreuungsangebot bis 16.00 Uhr verfügen, ist durch das Förderprogramm „Freiwillige Ganztagsschulen" vom 28. Juni 2002 die Bereitstellung eines Mittagessens eingeschlossen. Mit Stand vom 24. Januar 2005 verfügen im Saarland 139 allgemein bildende Schulen über mindestens eine 16.00-Uhr-Gruppe, so dass hier entweder über ein Schulbistro, eine schuleigene Kantine oder über eine sonstige Küche mit einer Ausgabestelle für eine Warmverpflegung eine Mittagsverpflegung angeboten wird.

Hinsichtlich der im Sinne einer gesunden Ernährung in Freiwilligen Ganztagsschulen getroffenen Maßnahmen wird auf die Antwort zu Frage 4 verwiesen.

Weitere Initiativen

Ein weiterer wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen wird seit März 2001 vom Verein "wir im Verein mit dir" geleistet. Zielsetzung des Vereins ist es, unter anderem durch pädagogische Prävention und mit Hilfe von Sportvereinen, die Jugendarbeit leisten, Kinder möglichst früh auf einen guten Lebensweg zu bringen. So sollen z. B. Grundschulkinder zu Sportvereinen hingeführt werden, die eine gute und kompetente Jugendarbeit leisten. Inzwischen ist es gelungen, mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler, die noch nicht Vereinsmitglieder waren, in einen Sportverein zu bringen. Dies ist eine gelungene Ergänzung zu den bereits bestehenden 90 Kooperationen "Schule und Verein mit breiten- und gesundheitssportlicher Zielsetzung".

Um dem Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorzubeugen, hat die Landesregierung zudem zu Beginn des Jahres 2002 die Kampagne „Über Geschmack lässt sich streiten. Über gesunde Ernährung nicht" unter dem Motto „Hauptsach GUDD gess" gestartet, die in Anbetracht der hohen Anzahl übergewichtiger Kinder und Jugendlicher seither weitergeführt wird.

Erstmals in diesem Jahr wird ein Gesundheitspreis zur Förderung der Gesundheit und zur Prävention von Übergewicht mit einem Preisgeld von insgesamt 8.000 ausgeschrieben. Mitmachen können neben Kindergärten und Schulen auch Vereine und Betriebe, die gesundheitsfördernde Projekte anbieten und Ideen zur Verbesserung der Gesundheit haben. Prämiert werden alle Projekte im Saarland, die dazu beitragen können, das Ernährungs- und Gesundheitsverhalten und die körperliche Aktivität der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltig zu verbessern.

Wie hoch ist der Stundenausfall im Bereich Sportunterricht durchschnittlich im Halbjahr an saarländischen Schulen (aufgelistet nach Schulart und Klassenstufe)?

Zu Frage 9: Der Landesregierung liegen dazu keine statistischen Zahlen vor.

Inwieweit fördert die Landesregierung die Kooperation zwischen Sportvereinen und Schulen über Ganztagsschulen hinaus?

Zu Frage 10: Die Landesregierung hat seit 1999 die Kooperationsmaßnahmen „Schule und Verein mit breiten- und gesundheitssportlicher Zielsetzung" kontinuierlich ausgebaut. Im Schuljahr 2004/2005 wurden 90 Maßnahmen genehmigt. Für Übungsleiterhonorare stehen 69.000 zur Verfügung, die vom Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft und der Saarland Sporttoto GmbH aufgebracht werden.

Die von der Landesregierung und dem Landessportverband für das Saarland getragene Initiative "Sport und Prävention" führte im März 2001 zur Gründung des Vereins "wir im Verein mit dir". Auf die diesbezüglichen Ausführungen zu Frage 8 wird verwiesen.