Infrastrukturen im Kontext der Innenstadtentwicklung

Die Schwerpunkte liegen im Bereich Aufbau und Einsatz von Lösungen [insbesondere im B2B-Bereich] und der Entwicklung datenbankgestützter Internetsysteme),

- Datenschutzkompetenzzentrum Bremerhaven (In Kooperation mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz ist in Bremerhaven der Aufbau eines Datenschutzkompetenzzentrums vorgesehen. Themen: Rechtliche Beratung von Multimedia-Projekten, Datenschutz-Auditing von Unternehmen, Beratung zu Fragen wie Datensicherheit bei Homebanking, Sicherheit von Internet PC, interaktive Sicherheitsselbsttests für und Netzwerke).

3. Infrastrukturen im Kontext der Innenstadtentwicklung:

Das Ziel der Entwicklung und Realisierung neuer Infrastrukturen im soll verknüpft werden mit dem Konzept der Aufwertung und funktionalen Stärkung der Innenstadt als Standort für neue zukunftsorientierte Dienstleistungsarbeitsplätze. Die Bremer Innenstadt soll entsprechend der Koalitionsvereinbarung und des Sanierungsprogramms in ihrer oberzentralen Funktion und Bedeutung gestärkt und weiterentwickelt werden. Dazu wurden die Programme

- Bremer Innenstadt - Planen, Bauen und Handeln zwischen Bahnhof, Wall und Weser und das

- Sofortprogramm zur Stärkung der Bremer Innenstadt und der Nebenzentren entwickelt und beschlossen. Mit diesen Programmen soll die Bremer Innenstadt städtebaulich attraktiver gestaltet und als innovatives, kulturelles und ökonomisches Zentrum gestärkt werden.

Neben der Stärkung der Nutzungsvielfalt soll die Innenstadt auch als zentraler Arbeits-und Wohnstandort weiterentwickelt werden und entsprechend ihrer oberzentralen Bedeutung der Standort für neue zukunftsorientierte Dienstarbeitsplätze sein.

Medienstandort Faulenquartier:

Die Aufwertung des Faulenquartiers ist eines der Schlüsselprojekte im Infrastrukturprogramm zur Stärkung des Bremer Zentrums. Im Mittelpunkt steht das Quartier mit seinen räumlichen und funktionalen Entwicklungspotentialen als City-Ergänzungslage mit dem Schwerpunkt unternehmensbezogener kreativer Medien-Dienstleistungen.

Im Kontext mit dem vorhandenen und weiter zu entwickelnden innerstädtischen Nutzungsmix (Wohnen, Kultur, Gastronomie, Freizeit u. a.) hat das Faulenquartier das Entwicklungspotential, sich als attraktiver urbaner Standort für kreative Medienbereiche zu profilieren. Aufgrund der zentralen Lage mit urbanen Vernetzungs- und Nutzungsfunktionen erhalten Medien-Dienstleistungen in diesem Quartier einen hohen Aufmerksamkeitsfaktor und können so auch die Bedeutung neuer Medien im Kontext innovativer urbaner Entwicklungen sichtbar machen.

Das Leitbild für die Entwicklung des Faulenquartiers orientiert sich am TIMELIFE-Konzept als Vision für einen Stadtteil der Zukunft für unterschiedliche Lebensstile (LIFE). In Abstimmung zwischen dem Wirtschafts- und Bauressort sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist ein Konzept für ein Quartier mit TIMEBoulevard (Faulen-Martinistraße) mit einem 24-Stunden consumer service entwikkelt und auf Realisierungsmöglichkeiten hin geprüft worden. Zu den Nutzungsbausteinen gehören Angebote für Dienstleistungen, Handel sowie Bildung hoher Attraktion. Bestandteil ist unter anderem auch ein medienbezogenes Existenzgründerzentrum. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll dafür nun ein Nutzungskonzept entwickelt und auf Realisierungsmöglichkeiten geprüft werden.

Das Faulenquartier ist ein Beispiel für medienorientierte Urbanität. Daneben gilt es, in der Gesamtstadt und für die verschiedenen Ausprägungen der Informations- und Kommunikationsgesellschaft geeignete Formen zu erarbeiten und die planerischen wie die infrastrukturellen Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung zu schaffen.

Der Bremerhaven ist in maritimer Atmosphäre (am Wasser) und enger Verzahnung mit der Innenstadt geplant. Hier soll auf kurzen Wegen Wohnen, Arbeiten und Freizeit ermöglicht werden.

4. Schulische und wissenschaftliche Infrastrukturen

Zur Sicherung einer für die Belange von Multimedia-Anwendungen in der Forschung und Lehre notwendigen Kommunikationsinfrastruktur ist es erforderlich, an den Hochschulen des Landes die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass multimedial unterstützte Lehre und Teleteaching/Telelearning ohne technisch-organisatorischen Zusatzaufwand durchgeführt werden kann und der Computer als zukunftsorientiertes Arbeits- und Forschungs-Werkzeug in Anwendung gelangen kann. Dies gilt entsprechend auch für die Schulen in Bremen und Bremerhaven, in denen es primär um multimedial gestützten Unterricht und geht.

Die Rechner und Informationstechnik schließt den Aufbau und die Weiterentwicklung eines leistungsfähigen Kommunikationsnetzes zur Übermittlung von Daten, Grafiken, Bewegtbildern und Sprache und eine flexibel nutzbare Netzinfrastruktur (incl. Multimedia Streaming/Videoserver) ein.

Das Datennetz der Schulen und Hochschulen bildet eine wesentliche Grundlage für alle Multimediaaktivitäten. Dieses Netz muss hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Sicherheitsanforderungen und Servicequalität der angebotenen Dienste ständig aktualisiert und ergänzt werden, um erforderliche Netz-Zugangsmöglichkeiten und -kapazitäten für Lehrende und Lernende in den Schulen und Hochschulen (auch in öffentlichen Verkehrsflächen) und vom häuslichen PC aus zu gewährleisten.

Die Funktionalität des insgesamt hängt entscheidend von der Bereitstellung entsprechender Dienstleistungen zur projektbegleitenden Beratung und Qualifizierung der Lehrenden bei Entwicklung, Einsatz und Evaluation multimedialer Lehr-/Lernsysteme ab. Dafür sind entsprechende Maßnahmen über funktionsgerechte Multimedia-Kompetenzzentren in den Hochschulen und im Landesinstitut für Schule zu ergreifen.

5. Management- und Informationssysteme:

Neue netzbasierte Management- und Informationssysteme leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Entfaltung der ökonomischen, ökologischen und der gesellschaftlichen Chancen, die in den T.I.M.E.-Technologien liegen. Neben überwiegend als Expertensystemen betriebenen Entwicklungen, die es zu intensivieren gilt, wird es künftig darauf ankommen, das vorhandene Wissen zu managen, für die verschiedensten Nachfragebedarfe zu aggregieren und auszuwerten. Hier liegt ein Feld für die Entwicklung von neuen Dienstleistungen. Die vielfältigen Informationen über Abläufe machen es möglich, nicht nur die Kenntnisse zielorientiert zu bündeln, sondern Prozesse in Unternehmen, Verwaltung und Gesellschaft über Management- und Informationssysteme abzubilden und diese zu steuern.

Vor dem Hintergrund des regionalen Profils und bestehender Erfahrungen in Bremen und Bremerhaven bieten sich aus heutiger Sicht die folgenden Schwerpunktthemen für die Etablierung von Management- und Informationssystemen an.

- Aufbereitung und Bereitstellung regionaler Wirtschaftsdaten und weiterer raumbezogener Daten aus der Region (z. B. Geodatenserver).

- Neue virtuelle Märkte auf der Basis von aktiven Agententechnologien. Entwicklung neuer Dienstleistungen durch Unternehmen.

- Internetbasierte Umweltmanagementsysteme zur Unterstützung der regionalen Wirtschaft, hier auch zur Förderung des Ökoaudits.

- Neue virtuelle Foren für Diskussions- und entscheidungsvorbereitende Prozesse in allen gesellschaftlichen Bereichen.

- Internetbasierte Prozessmanagementsysteme zur Steuerung wirtschaftlicher und ökologischer Prozesse.

- Internetbasierte Umweltberichterstattung in Bremen und Bremerhaven.

- Mehrwertdienste für Verwaltung und Unternehmen für die Erstellung gesetzlicher Berichts- und Informationspflichten.

- Qualifikations- und Bildungsserver als Transfer- und Schnittstelle zwischen Bildungsanbietern und Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Landesinitiative selber stellt ein herausragendes Testfeld für den Einsatz von Management- und Informationsysteme dar. Zur Umsetzung der Initiative mit seinen vielfältigen Anforderungen an die Transparenz über Projekte, über politische und wirtschaftliche Entscheidungen, an die Kommunikation von Projektergebnissen und an die Beteiligung von unterschiedlichen Interessengruppen, wird ein internetbasiertes Management- und Informationssystem aufgebaut.

6. Portale Bremen.de/Bremerhaven.de:

Die Freie Hansetstadt Bremen wird die Visitenkarte Bremens im Internet bremen.online (www.bremen.de) ausbauen. Neben der inhaltlichen Erweiterung des Informationsangebotes (u. a. unter dem Gesichtspunkt der Informationspflicht der öffentlichen Verwaltung) sollen insbesondere auch Online-Dienstleistungen angeboten werden. Es werden für alle Bremerinnen und Bremer kostenfreie bzw. kostengünstige Internetzugänge geschaffen. Darüber hinaus soll für alle Bremerinnen und Bremer eine attraktive e-mail-Adresse (vorname.nachname@bremen.de) zur Verfügung gestellt werden.

Für den zukünftigen Betrieb ist eine Public-Private-Partnership vorgesehen.

Das Stadtinformationssystem bremerhaven.de wird weiter ausgebaut, das Informations- und Dienstleistungsangebot wird u. a. um erweitert. Das System wird bereits in Public-Private-Partnership betrieben. Durch die erfolgte Einführung eines Bürgernetzes ist die Voraussetzung für die Nutzung von online-Dienstleistungen gegeben.

7. Strategische Partnerschaften und Kooperationen Zukunftsträchtige Anwendungen entstehen in besonderer Weise im Zusammenspiel von Wirtschaft und Wissenschaft. Dies erfordert in verstärktem Maße interdisziplinäre Kooperationen. Dieser Prozess der Interaktion soll durch Förderung von strategischen Partnerschaften unterstützt werden. Vor allem ist dabei an Kooperationen mit Partnern der Wirtschaft zu denken, die den Einbezug Bremens in den überregionalen Markt der Informationsgesellschaft unterstützen können. Eine Vereinbarung mit der Deutschen Telekom AG ist in Vorbereitung. Andere Verabredungen der Zusammenarbeit mit international tätigen Unternehmen werden angestrebt.

Die Zusammenarbeit von bremischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit ortsansässigen Betrieben zur Abwicklung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte und Studien wird bereits seit langem gefördert. Dieser Ansatz wird erweitert um die Förderung von Kooperationen zwischen Unternehmen mit der Zielrichtung, zukunftsträchtige zu realisieren. Die Förderung soll vorwiegend als Initialzündung zur weiteren Finanzierung durch die gewerbliche Wirtschaft oder zur Einwerbung von Drittmitteln (Bund/EU) dienen.

Bei der Förderung des Qualifikationsniveaus der regionalen Beschäftigten kann das Land Bremen ebenfalls auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen der beruflichen Qualifizierung und Betrieben in Bremen und Bremerhaven aufbauen. Mit der Landesinitiative sollen solche Kooperationsstrukturen bedarfsorientiert ausgebaut und strategische Partnerschaften zwischen Einrichtungen der beruflichen Bildung, Hochschulen und Instituten sowie Experten aus der Praxis zur themenbezogenen Zusammenführung der regionalen fachlichen Kompetenzen und Infrastrukturen bei angemessener Eigenbeteiligung der Wirtschaft unterstützt werden. Außenwirksame Aufgaben solcher Kooperationsstrukturen sind dabei auch die Koordinierung, Vermarktung und Qualitätssicherung der jeweiligen Qualifizierungs-Schwerpunkte.

Globalisierung und Zusammenarbeit im internationalen Verbund ist in vielen Bereichen, insbesondere in Wissenschaft und Wirtschaft eine unumkehrbare Entwicklung. Die Zusammenarbeit mit anderen Partnern schafft enorme Synergien, durch den Austausch von Wissen, Methoden und Praxis lässt sich von Erfahrungen und Entwicklungen, die an anderer Stelle bereits gemacht worden sind, profitieren. Das Potential verschiedener Partner kann genutzt werden und garantiert einen effektiveren Ressourceneinsatz.

Durch die Arbeit in internationalen Netzwerken wie Global Cities Dialogue, Eurocities, Maritime Cities Network oder die Entwicklung einer Kooperationsplattform wie bremen initiative positioniert sich Bremen in seiner Außendarstellung als eine Region, in der der Strukturwandel hin zu neuen Technologien bereits einen festen Stellenwert einnimmt.