Verkehrsbelastung am Ludwigsbergkreisel der Landeshauptstadt Saarbrücken

Vorbemerkung der Landesregierung: Baulastträger des Ludwigsbergkreisels ist die Landeshauptstadt Saarbrücken. Die Fragen Nr. 1 bis 5 wurden von dieser beantwortet. In der Antwort der Landesregierung ist die Beantwortung durch die Landeshauptstadt Saarbrücken wortgetreu wiedergegeben.

Wie beurteilt die Landesregierung die Verkehrsbelastung am Ludwigsbergkreisel sowie an dessen Zufahrtswegen?

Zu Frage 1: Nach dem Verkehrsentwicklungsplan der Landeshauptstadt Saarbrücken sind im Bereich Ludwigsbergkreisel folgende Verkehrsbelastungen (Kfz/Werktag im Querschnitt) gegeben:

Die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes Ludwigsberg wird bestimmt durch die hohe Verkehrsbelastung in Verbindung mit dem derzeit vorhandenen verfügbaren Straßenraum im Trierer Tunnel mit 4 Fahrspuren.

Ausgegeben: 17.07.2006 (16.05.2006)

Wie stellt sich die Verkehrsbelastung am Ludwigsbergkreisel, im Verhältnis zu anderen Hauptverkehrsstraßen der Landeshauptstadt Saarbrücken, dar?

Zu Frage 2: Nach der Stadtautobahn ist der Streckenzug Westspange ­ Trierer Tunnel ­ Camphauser Straße der am stärksten belastete Straßenzug in der Landeshauptstadt Saarbrücken. Dies ergibt sich aus der Funktion einer Verbindung zwischen der A 620 und der A 623.

Ergeben sich, durch die Verkehrsbelastung am Ludwigsbergkreisel, erhebliche Belastungen für Mensch und Natur? Wenn ja, durch welche Maßnahmen plant die Landesregierung, diese einzudämmen (bitte aufgeschlüsselt nach Einzelmaßnahmen)?

Zu Frage 3: Die Umweltbelastungen ergeben sich in Abhängigkeit von der Verkehrsmenge und der Qualität des Verkehrsflusses. Zu berücksichtigen ist allerdings die Tatsache, dass die Westspange gebaut wurde, um die Saarbrücker City vom Durchgangsverkehr und den damit verbundenen Umweltbelastungen zu entlasten. Durch den beschriebenen Leistungsengpass im Trierer Tunnel kommt es bei Spitzenbelastungen nachmittags teilweise zu Störungen bei dem Stadtauswärtsverkehr. Daher zielt die Umbaumaßnahme am Ludwigsbergkreisel darauf ab, das Nadelöhr Trierer Tunnel zu beseitigen und den Stadtauswärtsverkehr leistungsfähiger abzuwickeln. Ein „Nebenprodukt" ist die Verbesserung der Erreichbarkeit des geplanten Bahnhofes Nord und eine damit verbundene Entlastung am Bahnhofsvorplatz.

Welche baulichen Maßnahmen sind am Ludwigsbergkreisel geplant (aufgeschlüsselt nach Bauabschnitten, deren Zeitplan, den Kosten und deren Träger)?

Zu Frage 4: Brückenbauwerk:

Es ist der Abbruch der vorhandenen Sandsteinbrücke und der Bau einer durchgehenden Stahlbrücke für den Schienenverkehr in der Umsetzung. Dadurch kann der Straßenquerschnitt im Trierer Tunnel von 4 auf 7 Fahrspuren verbreitert werden mit dem entsprechenden Zuwachs an Leistungsfähigkeit.

Der Brückenbau hat begonnen und wird im Herbst 2007 abgeschlossen sein.

Die Kosten für die Brücke belaufen sich auf ca. 4,75 Mio., wovon die DB 45% und die LHS 55% tragen; der Anteil der LHS wird zu 75% nach GVFG gefördert.

Straßenbau:

Der Straßenbau beinhaltet die Ausweitung im Trierer Tunnel von 4 auf 7 Fahrspuren und Ausweitungen im Straßenraum in der Camphauser Straße, der Lebacher Straße, der Trierer Straße und der Westspange; der Sittersweg wurde bereits vorab im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Schwertransportstrecke umgebaut.

Parallel zum Brückenbauwerk wird mit dem Straßenbau begonnen.

Die Kosten für den Straßenbau belaufen sich nach dem aktuellen Planungsstand auf 1,65 Mio. ; eine Förderung nach GVFG mit 75% ist vorgesehen.

Wie weit sind die Baumaßnahmen am Ludwigsbergkreisel aktuell (Stand: 15.05.2006) fortgeschritten?

Zu Frage 5: Das Brückenbauwerk als Grundvoraussetzung für den geplanten Straßenbau ist beauftragt; die Baustelleneinrichtung ist in Vorbereitung.

Plant die Landesregierung, die Autobahnen 620 und 623 direkt miteinander zu verbinden? Wenn ja, wie sehen die zeitlichen Planungen aus und wie hoch schätzt die Landesregierung die voraussichtlichen Kosten ein?

Zu Frage 6: Der Deutsche Bundestag hat am 01.07.04 das Fünfte Gesetz zur Änderung des Fernstraßenausbaugesetzes beschlossen. Hierbei ist die o.g. Maßnahme mit der Bezeichnung „A 1, A 623 ­ B 268 und Westspange Saarbrücken" im neuen Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen als vordringlicher Bedarf enthalten, was bedeutet, dass ein uneingeschränkter und umfassender Planungsauftrag für die Saarländische Straßenbauverwaltung besteht.

Aufgrund der Umweltrisikoeinschätzung ist das Projekt als vordringlicher Bedarf mit „besonderem naturschutzfachlichem Planungsauftrag" gekennzeichnet.

Das Projekt ist im Zusammenhang zu sehen mit der weiteren Bedarfsplanmaßnahme für die Bundesfernstraßen: „A 1, Verbindung A 1 ­ A 623 Saarbrücken (naturverträgliche Variante)".

Nur durch die autobahnmäßige Verknüpfung der A 1 zur A 623 und den Ausbau der Camphauser Straße mit planfreier Überquerung des Ludwigsbergkreisels mit dem Anschluss über die Westspangenbrücke an die A 620 (Stadtautobahn) wird das Ziel im Sinne des Bundesfernstraßengesetzes durch ein zusammenhängendes Autobahnnetz erreicht. Aufgrund dieses Lückenschlusses zwischen den Autobahnen fällt die Maßnahme in den Zuständigkeitsbereich der Auftragsverwaltung.

Um die verkehrlichen Ziele, die Ziele der Landesplanung und die Ziele der Stadtentwicklung zu erreichen, wurden bereits Lösungsansätze (Machbarkeitsstudien mehrerer Varianten) für die angestrebte Netzkonzeption erarbeitet.

Die Realisierung der Maßnahme ist nach derzeitigem Stand ab ca. 2015 vorgesehen.

Die Kosten werden auf ca. 28 Mio. geschätzt.