Belastung von Bundes- und Landstraßen im Saarland

Welche Straßen im Saarland sind der stärksten Belastung ausgesetzt? (Bitte aufgeschlüsselt nach Bundes- und Landstraßen)

Zu Frage 1: Die am stärksten belasteten Straßen im Saarland sind die Bundesautobahnen A 6 und A 620 im Zufluss von Saarbrücken, wo v.a. morgens durch den berufsbedingten Verkehr hohe Belastungen erzeugt werden. Weiterhin sind auch die Streckenabschnitte der BAB A 8 zwischen dem Autobahnkreuz (AK) Neunkirchen und dem AK Saarbrücken sowie der BAB A 620 zwischen der Anschlussstelle (AS) Wadgassen und der AS Rehlingen mit einem hohen Verkehrsaufkommen behaftet. Bei den hoch belasteten Bundesstraßen im Saarland sind v.a. die B 51 (Bereich Saarlouis und SaarbrückenBübingen) sowie die B 41 (Bereich St. Wendel und AS A 8 Neunkirchen-Spiesen) zu nennen. Von den Landstraßen sind die L 157/173 (Bereich Merzig), die L 132 (Bereich St. Wendel), die L 115 (zwischen Bexbach und der AS A 6 Homburg), die L 165 (Bereich Geislautern), die L 167 (zwischen der B 269/405 und Überherrn), L 174/355 (Bereich Dillingen), die L 168 (zwischen Bous und Völklingen-Werbeln), die L 139

(zwischen Saarlouis und Saarlouis-Ensdorf) und die L 170 (Bereich Wallerfangen) relativ stark belastet.

Welche Verkehrsbelastungszahlen liegen für diese Straßen vor und wie verteilt sich das Aufkommen über den Tages-, Wochen- und Jahresverlauf?

Zu Frage 2: Die Verkehrsbelastungszahlen aus der Straßenverkehrszählung 2005 liegen bei den genannten Streckenabschnitten auf den Bundesautobahnen bei mehr als 70.000 Fahrzeugen/24 h, auf den Bundesstraßen bei mehr als 20.000 Fahrzeugen/24 h und bei den Landstraßen bei mehr als 15.000 Fahrzeugen/24 h. Der Tages-, Wochen- oder Jahresverlauf kann anhand der Aufzeichnungen der automatischen Dauerzählstellen auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen ermittelt werden. Die Auswertungen werden von einem Ingenieurbüro durchgeführt und können aufgrund der Vielfältigkeit hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden.

Wie haben sich diese Verkehrsbelastungszahlen in den letzten Jahren entwickelt und welche Verkehrsprognosen liegen für die Zukunft vor?

Zu Frage 3: Auch die Entwicklung hinsichtlich der Verkehrsbelastung ist unterschiedlich für die einzelnen Zählstellen im Saarland. Generell war in den letzten Jahren eine Zunahme im Gesamtverkehr zu verzeichnen, der im Trend der aktuellen Verkehrsprognosen lag.

Für die Zukunft prognostiziert man, dass der Verkehr weiterhin steigern wird, jedoch nicht mehr in dem Maße der letzten Jahre. Laut einem Schreiben des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vom 17.07.2006 wird der PKWVerkehr im Saarland ab dem Jahr 2015 mit einem Faktor von 0,1 %/Jahr ansteigen, während der LKW-Verkehr sogar mit einem Zuwachsfaktor von 3 %/Jahr berücksichtigt werden muss.

Auf welchen Straßen kommt es aufgrund erhöhten Verkehrsaufkommens regelmäßig zu Verkehrsbehinderungen?

Zu Frage 4: Zu regelmäßigen Verkehrsbehinderungen im Sinne von Problemen im Verkehrsablauf kommt es auf den unter 1. genannten Streckenabschnitten.

Wo sieht die Landesregierung eine Zumutbarkeitsgrenze für Verkehrsbehinderungen?

Welche Möglichkeiten zur Vermeidung von Verkehrsbehinderungen sieht die Landesregierung?

Welche Maßnahmen plant die Landesregierung, um Verkehrsbehinderungen auf diesen Strecken zu vermindern bzw. zu vermeiden?

Welchen Zeitrahmen wird die Umsetzung dieser Maßnahmen voraussichtlich beanspruchen?

Wie viel wird die Umsetzung dieser Maßnahmen voraussichtlich kosten?

Zu den Fragen 5 - 9:

Vor dem Hintergrund, dass zur Zeit immer noch ein Mobilitäts- und Verkehrswachstum stattfindet, die Straßeninfrastruktur jedoch aus finanziellen, städtebaulichen und auch ökologischen Gründen nicht überall nachfragegerecht ausgebaut werden kann (BAB A 620 im Bereich Saarbrücken), ist die Landesregierung derzeit dabei, ein Konzept für eine leistungsfähige und sichere Straßeninfrastruktur im Saarland aufzubauen. Da der vorhandene Verkehrsraum in einigen Bereichen an seine Grenzen gestoßen ist, soll durch die Optimierung bestehender Anlagen und durch die Umsetzung neuer Verkehrstelematikprojekte der vorhandene Straßenraum besser genutzt werden. Durch einen intelligenten Einsatz moderner Technik zur Verkehrsbeeinflussung bzw. ­lenkung soll der Verkehrsfluss harmonisiert und die Verkehre sicher und leistungsfähig abgewickelt werden.

Ein wichtiges Projekt dieser Telematik-Offensive-Saar (TOS) ist das Verkehrsmanagement Saar (VMS), welches eine ganzheitliche Betrachtung aller Verkehrsarten beinhaltet. In Zusammenarbeit mit der Verkehrsverbundgesellschaft Saar mbH (VGS), der Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS) und der Landeshauptstadt Saarbrücken arbeitet die Landesregierung an einer Verknüpfung aller bereits existierenden Verkehrsleitzentralen. Mit Hilfe des VMS solle eine bessere Vernetzung und Steuerung der verschiedenen Verkehrsarten, weniger Staus, weniger Umweltbelastung und mehr Sicherheit im Verkehr erzielt werden.

Des Weiteren beinhaltet die TOS das Projekt „Verkehrslagegenerierung und Online Prognose", welches Verkehrsteilnehmer frühzeitig und zuverlässig über die Verkehrslage und mögliche Störungen im Straßennetz informieren soll. Insgesamt beinhaltet die Telematik-Offensive-Saar 18 Projekte, die alle darauf abzielen, eine Verbesserung der Verkehrssicherheit und eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit innerhalb der bestehenden Verkehrsinfrastruktur zu erreichen. Die Minimierung von Kosten (vermeidbarer volkswirtschaftlicher Schaden) steht dabei im Vordergrund der TOS. Die Umsetzung aller TOS-Projekte (grob geschätzte Kosten rund 30 Mio. Euro) ist bis 2010 geplant.