Anerkennung und Förderung niedrigschwelliger zusätzlicher Betreuungsangebote

Im Regionalverband Saarbrücken sind derzeit 7 Einrichtungen als Träger niedrigschwelliger Betreuungsangebote im Bereich der Demenz (Cafe Vergissmeinnicht, Cafe Paulchen, Demenzhaus Luisenthal, häusliche Betreuungsdienste, Tagesgruppen) und 4 Einrichtungen im Bereich körperlich und geistige Behinderungen (Familienentlastende Dienste) anerkannt.

Die Vernetzung der Angebote erfolgt über den Runden Tisch Demenz.

In den 13 Kommunen des Landkreises Saarlouis gibt es in 3 Kommunen Seniorenmoderatorinnen, welche für die offene Seniorenarbeit zuständig sind:

- Kreisstadt Saarlouis: Birgit Cramaro, Tel. 06831/443-383

- Gemeinde Schwalbach: Anja Wrona, Tel. 06834/571-160

- Gemeinde Saarwellingen: Hannelore Kühn, Tel. 06838/9007-175 und Doris LeikKautenburger, Tel. 06838/9007-154

Im Saarpfalz-Kreis haben sich in den vergangenen Jahren neben den "klassischen" Seniorentreffs, Kaffeenachmittagen, Pensionärsvereine etc. zunehmend offene Angebote entwickelt wie z. B.

- der Treffpunkt Krea(k)tiv der Stadt Homburg mit täglich unterschiedlichsten Gruppenangeboten,

- die Seniorenakademie Homburg mit regelmäßigen Semesterangeboten,

- der Treff "Leibs Heisje" mit täglichem Mittagstisch und zahlreichen Beschäftigungsund Kursangeboten,

- das Haus der Generationen mit Angeboten für Senioren und einem generationenübergreifenden Programm.

Derzeit (Stand: Februar 2009) sieht die Struktur von Senioren- und Pensionärvereinen im Landkreis St. Wendel wie folgt aus:

· 32 Senioren- und Pensionärvereine

· 27 Seniorenclubs

· 15 Seniorentanzgruppen

· 25 Seniorengymnastikgruppen

Darüber hinaus sind viele andere Gruppierungen und Vereine „de facto" von der Alterstruktur her Vereine von und für ältere Menschen, wie zum Beispiel:

- Kirchenchöre,

- Gesangvereine,

- Obst- und Gartenbauvereine,

- Müttervereine,

- St. Barbara-Bruderschaftsvereine

Welche kulturellen Angebote für Seniorinnen und Senioren gibt es und wie stellt sich die Situation in den Städten und ländlichen Regionen dar (Strukturen einer aktivierenden Seniorenpolitik im kulturellen Bereich)?

In welchen kulturellen Bereichen sind Seniorinnen und Senioren vor allem selbst aktiv und wie bereichern sie mit ihren Angeboten das Zusammenleben in unserer Gesellschaft?

Zu den Fragen 1 und 2:

Die staatlich anerkannten Einrichtungen der allgemeinen/politischen Weiterbildung sind im Saarland flächendeckend vertreten, auch im ländlichen Raum.

Im Bereich der allgemeinen/politischen Weiterbildung des Saarlandes sind Seniorinnen und Senioren insbesondere in folgenden Bereichen aktiv:

· Gesundheitsfragen, z. B. Kursangebote mit den Themen „Mentales Aktivierungstraining", "Lern- und Gedächtnistraining", "Herz-Kreislauf-Training", "Tanz mit und bleib fit".

· Literatur/ Geschichte. Beispiel: Die VHS Völklingen führt seit 1995 den SeniorenLiteraturpreis durch. Alle zwei Jahre wird dazu aufgerufen, die Gedanken und Erlebnisse zu einem bestimmten Thema niederzuschreiben. Es nehmen Seniorinnen und Senioren aus dem deutschsprachigen europäischen Raum teil. Die Siegerbeiträge werden in einer Broschüre veröffentlicht. Somit können die Gedanken der älteren Menschen unseren jüngeren Generationen zur Verfügung gestellt werden.

· Umgang mit den Neuen Medien (Internet, Handy).

· Fremdsprachenlernen.

U. Sicherheit

Wie viele Seniorinnen und Senioren werden jährlich Opfer einer Straftat?

Zu Frage 1: Opferdaten in der Polizeilichen Kriminalstatistik werden ausschließlich in anonymisierter Form lediglich in den Deliktsbereichen

· Tötungsdelikte

· Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und

· Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit ausgewiesen.

Im Berichtszeitraum 2004 bis 2007 beträgt der Anteil der über 60-jährigen Opfer (gemessen an der Gesamtzahl der Opfer) im Saarland im Durchschnitt sechs Prozent (siehe nachfolgende Tabelle).

Drucksache 13/2432 (13/2192) Landtag des Saarlandes - 13. Dennoch sind statistisch gesehen Seniorinnen und Senioren von Straftaten nicht häufiger betroffen als andere Altersgruppen.

Die Kriminalitätsfurcht führt jedoch bei Seniorinnen und Senioren zu einer stärkeren Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens als bei jüngeren Menschen. Dies kann einen Rückzug aus dem öffentlichen Leben und Vereinsamung zur Folge haben. Es ist auch feststellbar, dass Seniorinnen und Senioren unter den Folgen einer tatsächlichen Straftat stärker als jüngere Menschen leiden.

So hat gerade das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (Pro PK) das spezielle Sicherheitsbedürfnis älterer Menschen im Blick (z. B. Herausgabe der Broschüre „Der goldene Herbst - Sicherheitstipps für Senioren").

Insbesondere in Kenntnis der demografischen Entwicklung und des spezifischen Umgangs mit den Phänomenen Kriminalität und Verkehr wurde im Saarland die Konzeption „Seniorensicherheitsberater im Saarland (SSB)" in enger Abstimmung mit dem Landesseniorenbeirat realisiert (vgl. Antwort zu G.7.) Mit Hilfe dieses Projektes werden Präventionshinweise der Polizei sowie Maßnahmen in der Kriminalitätsvorbeugung und der Verkehrssicherheitsarbeit unter Einbindung speziell ausgebildeter Senioren zielgerichtet an die ältere Generation weitergegeben.

Weitere Maßnahmen wie Öffentlichkeitsarbeit in Tageszeitungen und Zeitschriften, Hörfunk und Fernsehen werden anlassbezogen durchgeführt. Es werden ferner Beratungsangebote bei einschlägigen Veranstaltungen (z. B. Messen, Stadtfesten, Tag der offenen Tür) präsentiert. Zudem besteht die Möglichkeit der individuellen Präventionsberatung. So erfahren im Rahmen individueller Opferbetreuungsmaßnahmen Geschädigte/Opfer in konkreten Fällen Hilfestellungen durch Opferschutzbeauftragte und ­verantwortliche der saarländischen Polizei.