In Berlin bestehen zwei BBW Das RotkreuzInstitut Dr Dietrich Blos hält ca

Qualiltät der Ausbildung und Betreuung. Besondere Fördermaßnahmen, eine Verlängerung der Ausbildungszeit bis zu 41/2 Jahren und Zertifizierung der erbrachten Ausbildungsabschnitte bei Abbruch unterstützen den Ausbildungserfolg. Je nach Art und Schwere der Behinderung sind im Einzelfall weitere Abweichungen von der Ausbildungsordnung auch in Verbindung mit § 48

BBiG möglich.

In Berlin bestehen zwei BBW: Das Rotkreuz-Institut „Dr. Dietrich Blos" hält ca. 270 Plätze bereit und das Annedore-LeberBerufsbildungswerk (ALB) bietet etwa 500 Plätze. Das ALB bietet in den Berufsfeldern Metall-, Elektro- und Holztechnik, Technisches Zeichnen, Farbgebung und Raumgestaltung, Ernährung, Hauswirtschaft, Gastronomie, Wirtschaft und Verwaltung, Textiltechnik und Bekleidung in 16 verschiedenen Berufen nach § 48

BBiG Maßnahmen an, darunter 96 duale Ausbildungsplätze.

Angesichts der Arbeitsmarktsituation wird weiterhin schwierig sein, betriebliche Ausbildungsplätze für Behinderte zu akquirieren.

Die Auswirkungen der teilweisen Umwandlung der Pflicht- in Kann-Leistungen der beruflichen Rehabilitation mit der Einführung des SGB III können noch nicht eingeschätzt werden.

Ausländerinnen Per 31. Dezember 1997 betrug der Anteil der 16 bis unter 20jährigen ausländischen Jugendlichen an der 16 bis unter 20jährigen Bevölkerung Berlins 15,3 %. Ihr Anteil an den Berliner Schulabgänger/-innen betrug 1997 13,2 %.

Die Anzahl der ausländischen Schulabgänger/-innen insgesamt stieg von 1992 bis 1997 um 397, die der deutschen Schulabgänger/-innen um 8 558.

Die Analyse der Schulabgängerstatistik zeigt bei ausländischen Schulabgänger/-innen zu wenig positive Änderungen nach Abgangsstufen:

Das Niveau der Schulbildung beeinflußt in entscheidendem Maße den Zugang zu beruflichen Positionen. Eines der wesentlichen Auswahlkriterien betrieblicher Entscheidungsträger für die berufliche Bildung sind Art und Qualität des Schulabschlusses.

Die Zahl der ausländischen Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung ist seit 1992 um 941 gesunken; der Ausländeranteil an den Auszubildenden in der dualen Berufsausbildung seit 1995. Er betrug im Jahre 1996 7 % und 1997 6,1 %. 1997 hatten 88 junge Ausländerinnen weniger als 1996 Ausbildungsverträge in der betrieblichen Ausbildung abgeschlossen.

Der geringe Anteil junger Ausländer/-innen in der betrieblichen Ausbildung wird nicht mit überdurchschnittlichem Anteil in weiterführenden beruflichen und allgemeinbildenden Schulen kompensiert. Der Ausländeranteil ist in außerbetrieblicher Ausbildung bedeutend höher als der in der betrieblichen Ausbildung.

In Ausbildungsverhältnissen der betrieblichen Ausbildung 1997/98 insgesamt mit ausländischen Jugendlichen hatten junge Ausländerinnen 38,8 % aller Ausbildungsverhältnisse (1 568) abgeschlossen.

Für junge Ausländerinnnen wurden in außerbetrieblicher Ausbildung Sonderklassen zur Ausbildung von Modeschneiderinnen eingerichtet. Ausländerinnen streben am häufigsten in die Berufe Friseurin, Einzelhandelskauffrau, Arzt-, Zahnarzt- und Apothekenhelferin.

In den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung, Textil/Bekleidung, Gesundheit, Körperpflege überwiegt der Anteil ausländischer Mädchen und junger Frauen an den Ausbildungsverhältnissen mit ausländischen Jugendlichen; er ist in den Berufsfeldern Ernährung und Hauswirtschaft und Chemie/Physik/Biologie nahezu gleich dem der ausländischen jungen Männer. 22 der insgesamt 39 Ausbildungsverhältnisse mit Ausländern in Sonderberufsschulen hatten ausländische Mädchen abgeschlossen.

Tabelle 19 Ausländische Auszubildende nach Berufsfeldern, Schuljahren und Geschlecht37

Die Kennziffer „Ausbildungsbeteiligung" bezeichnet nur den Anteil melderechtlich registrierter Einwohner von 16 bis unter 20 Jahren an den Auszubildenden in der betrieblichen Ausbildung; andere berufliche Bildungsgänge werden nicht einbezogen. Vergleiche der Ausbildungsbeteiligung ergeben ohne Berücksichtigung der Ursachen und der Vergleichsbasis keine reale Aussage.

Die Ausbildungsbeteiligung ist angesichts dieser statistischen Probleme zur Widerspiegelung der Ausbildungsplatzsituation ausländischer Jugendlicher nur bedingt geeignet.

Sowohl bei deutschen als auch bei ausländischen Jugendlichen sank die Ausbildungsbeteiligung an der betrieblichen Ausbildung 1997 im Vergleich zum Vorjahr. ­ Auch Einbürgerungen während der Ausbildung verringern den Ausländeranteil an den Auszubildenden.

Die Tatsache, dass die Herkunftsfamilien die Notwendigkeit und Bedeutung beruflicher Ausbildung in wachsendem Maße erkennen, wird sich längerfristig vor allem auf die berufliche Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen positiv auswirken.

Traditionen und Einstellungen in den Herkunftsfamilien äußern sich derzeit noch deutlich im Berufswahlspektrum.

Durch die schwierige Situation auf dem Berliner Ausbildungsstellenmarkt ergeben sich für ausländische Bewerber/-innen mit schulischen Defiziten besondere Probleme bei der Suche nach

37) Landesschulamt, Das Schuljahr... in Zahlen, Berufsbildende Schulen

38) Die Gesamtzahl der melderechtlich registrierten ausländischen Einwohner/-innen im Alter von 15 bis unter 20 Jahren verringerte sich in Berlin seit 1991 bis zum 30. Juni 1998 301, die Zahl der jungen Frauen aber um 927; der Männeranteil (1991 = 100) stieg um 4 %, der ohnehin geringere Frauenanteil sank um 7 %.

­ Berechnet nach Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin. einem Ausbildungsplatz. Auch Meinungen und Vorbehalte ausbildender Betriebe beeinflussen die Chancen junger Ausländerinnen und Ausländer auf einen Ausbildungsplatz.

Die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen durch ausländische Unternehmen entspricht noch nicht deren Möglichkeiten und wirtschaftlicher Bedeutung in Berlin.

Jungen Ausländerinnen und Ausländern mit Defiziten in den Ausbildungsvoraussetzungen stehen genauso wie deutschen Jugendlichen Förderangebote der Bundesanstalt für Arbeit offen, die auch in Anspruch genommen werden: Der Ausländeranteil an Grundausbildungslehrgängen betrug 1997 24,1 %, an Lehrgängen zur Verbesserung beruflicher Bildungs- und Eingiederungschancen 23.2 %.

Das Statistische Landesamt Berlin weist seit 1995 Ausländer in neu begründeten Ausbildungsverhältnissen in der betrieblichen Ausbildung leider nur noch als Gesamtposition aus.39 Die statistische Zusammenfassung der Zahl der Ausbildungsverhältnisse mit Ausländerinnen für Berlin durch das Statistische Landesamt wäre frauen-, integrations- und bildungspolitisch wichtig, zumal diese Daten den zuständigen Stellen vorliegen.

Die berufliche Integration junger Ausländerinnen und Ausländer ist in erster Linie vom Grad der sozialen Integration, darunter wesentlich der Sprachbeherrschung und dem Schulabschluß abhängig. Integration ist keine Einbahnstraße; sie erfordert ausreichende und vielschichtige Angebote zur Vervollkommnung der deutschen Sprache und deren Inanspruchnahme. Ebenso ist die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von Ausbildungsplätzen ­ auch durch ausländische Unternehmen ­ für die Steigerung der Chancen junger Ausländerinnen auf einen Ausbildungsplatz von erheblicher Bedeutung.

39) Landesschulamt Berlin: Das Schuljahr 1997/98 in Zahlen ­ Berufsbildende Schulen

Junge Mütter Junge Mütter und Väter können eine reguläre betriebliche, schulische oder außerbetriebliche Berufsausbildung absolvieren.

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet Möglichkeiten zur inhaltlichen und zeitlichen Flexibilisierung der Berufsausbildung bis hin zur Externenprüfung. Die Fortsetzung einer begonnenen Ausbildung nach der Geburt und neben der Betreuung eines Kindes mit Unterstützung und besonderen Angeboten des Betriebes und der Berufsschule ist der Hauptweg der Förderung. „Jungen Müttern und Vätern, die noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet haben, sollen besondere Beratungs- und Bildungsleistungen der Jugendhilfe angeboten werden, die ihrem Lebensalter Rechnung tragen. Ziel dieser Angebote ist die Unterstützung... bei der Teilnahme an schulischer und beruflicher Aus-, Fort- und Weiterbildung, bei der beruflichen Eingliederung sowie bei der Vereinbarung von Ausbildung, Beruf und Familie". Bei Teilnahme an Bildungsmaßnahmen soll die bedarfsgerechte Betreuung der Kinder gewährleistet werden.40!

Nach einer Befragung in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt waren 1992/93 3,2 % der Schülerinnen an Berufsschulen und 2,6 % der Schülerinnen an Berufsfach- und Fachschulen „mit dem Problem der Vereinbarkeit von Berufsausbildung und früher Mutterschaft konfrontiert"41. 28 % der jungen Mütter waren minderjährig.

40) Gesetz zur Neuordnung des Kinder- und Jugendhilferechts (Kinder- und Jugendhilfegesetz ­ KJHG), SGB VIII, § 24

41) Johanna Zierau/Marita Bartmann: Recherche zur Vereinbarkeit von Berufsausbildung und früher Mutterschaft, BMB+F, Bonn 1997. - Befragung 1992/93 in Baden-Württemberg, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Nach dem Bundeskindergeldgesetz besteht Anspruch auf eine dreijährige Unterbrechung der Ausbildung. Diese Regelung hatten 11,9 % der Befragten in Anspruch genommen; 28,5 % der Fälle von Schwanger- oder Mutterschaft in der Ausbildung führten zu Ausbildungsabbruch, 15,2 % zu geschätztem Abbruch. % aller verheirateten und 59 % aller alleinerziehenden jungen Mütter sind ohne beruflichen Abschluß. Der Anteil von alleinerziehenden Müttern an den Sozialhilfeempfängerinnen beträgt 32,5 %, bei den ledigen Müttern sogar 46,5 %.

Das Statistische Landesamt Berlin weist junge Mütter nicht nach Altersgruppen aus.44 Das Sozialamt Hohenschönhausen hat beispielhaft im Auftrag des BMBF die folgenden Daten über Anzahl und Altersstruktur jugendlicher Sozialhilfeempfängerinnen (SHE) bzw. der in SHE-Haushalten lebende Jugendliche nach deren Qualifikation ermittelt:

44) In der Arbeitslosenstatistik des Landesarbeitsamtes Berlin-Brandenburg wird ab Juni 1998 der Frauenanteil an den alleinerziehenden Langzeitarbeitslosen angegeben. Er beträgt im Juli 1998 immerhin 81,7 %. ­

Die Anzahl der alleinerziehenden Sozialhilfeempfängerinnen mit Kindern unter 18 Jahren (außerhalb von Einrichtungen) hat sich zwischen 1994 und 1997 in Berlin um ein Drittel auf 29 373 erhöht. ­ Kleine Anfrage Nr. 13/3659

Tabelle 20 Leistungsempfänger nach Geschlecht Jugendämter und freie Träger signalisieren einen Anstieg der Zahl junger alleinerziehender Mütter, die sich erfolglos um einen Ausbildungsplatz bemüht haben und vorerst ohne Ausbildung bleiben. Junge Mütter kommen nicht selten aus instabilen und wirtschaftlich schlecht gestellten Familien, sie haben in der Regel nur geringe Befähigung zur Bewältigung der Alltagsprobleme entwickelt. Sie sehen Mutterschaft als einen Weg, sich aus der Herkunftsfamilie zu lösen und sich von „Pflichtaufgaben" Jugendlicher ­ wie Ausbildung ­ nach vergeblicher Ausbildungsplatzsuche oder nach -abbruch frei zu machen.

Für alleinerziehende Mütter ­ wie für jeden jungen Menschen ­ ist die erfolgreiche Integration in Ausbildung und anschließende Erwerbstätigkeit eine zentrale Voraussetzung für eine produktive Lebensbewältigung. Schaffen sie diesen Schritt nicht, so ist für einen erheblichen Teil von Ihnen eine „Sozialhilfekarriere" mit den bekannten Begleiterscheinungen vorprogrammiert. Zu den typischen Merkmalen einer solchen Entwicklung gehört das Gefühl von Defiziten im Recht auf Jugend, Ausbildung und Sozialstatus, verbunden mit einem Verlust an Selbstwertgefühl und Rückzug aus bisherigen Lebensbereichen.

45) Protokoll des Arbeitskreises „Jugendliche und Alleinerziehende in Aus- und Weiterbildung", Berlin-Hohenschönhausen vom 10. April 1997

Die möglichen Auswirkungen dieser Defiziterfahrungen auf die Erziehung von Kindern können zu einer Grunddisposition führen, die über Generationen weitervermittelt wird. Allein aus diesem Grund ist die Unterstützung von alleinerziehenden Müttern bis zum erfolgreichen Ausbildungsabschluß besonders wichtig.

In fast jedem Bezirk gibt es Mutter-Kind-Einrichtungen, zum Teil in Kinder- und Jugendheimen integriert, die berlinweit und mitunter überregional arbeiten. Diese Einrichtungen werden durch die einweisenden Sozial- und Jugendämter über Kostensätze finanziert.

Darüber hinaus bieten diese Einrichtungen Beratungs- und Orientierungskurse und verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen an, die von der Bundesanstalt für Arbeit gefördert werden.

Der Senat fördert junge Mütter im Rahmen von Berufsausbildungsmaßnahmen des Jugendaufbauwerkes (JAW).

Die rechtzeitige und wirksame Unterstützung junger Mütter und Väter im Streben, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen, ist von besonderer Bedeutung.

46) Kleine Anfrage Nr. 13/2319 des Abgeordneten Riza Baran (Bündnis 90/Die Grünen) über die Situation von jungen Müttern zwischen 15 und 25 Jahren.