Mäusebunker in Lichterfelde
Ich frage den Senat:
1. Welche konkreten Pläne verfolgt die Freie Universität bezüglich der zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität in Lichterfelde (Mäusebunker)?
2. Wie sieht die derzeitige Auslastung der zentralen Tierlaboratorien aus (bitte Tieranzahl und -arten)?
3. An welchen konkreten Forschungsprojekten wird gegenwärtig in den zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität in Lichterfelde gearbeitet, und wie hoch ist der jährliche finanzielle Aufwand für diese (bitte einzeln auflisten)?
4. Ist der Senat auch der Meinung, dass angesichts der katastrophalen Finanzlage Berlins eine Schließung bzw. Umnutzung des Mäusebunkers ein angemessenes Sparprojekt wäre?
Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre Kleine Anfrage wie folgt:
Zu 1.: Nach den derzeitigen Bedarfsplanungen der Freien Universität Berlin (FU) werden die Zentralen Tierlaboratorien der FU (ZTL) künftig zu 50 % der nutzbaren Flächen (abzüglich der Technikflächen) für Forschungszwecke des Fachbereichs Humanmedizin der FU genutzt und zu 15 % vom Fachbereich Veterinärmedizin der FU, für den derzeit auf dem Campus in Düppel keine ausreichende räumliche Unterbringung möglich ist. Die restlichen Flächen sollen zur Haushaltsentlastung in größerem Umfang als bisher an externe Nutzer vergeben werden.
Zu 2.: Hinsichtlich der Auslastung der ZTL wird auf die Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage Nr. 6469 vom 15. Februar 1995 verwiesen. Bestandteilen von a) Bartonella henselae, b) Bartonella elizabethae, c) Bartonella bacilliformis.
Im Rahmen der Dienstaufgaben des Instituts für Medizinische Mikrobiologie ist zur Diagnose bestimmter Infektionskrankheiten die Durchführung von diagnostischen Tierversuchen notwendig: Diagnose des Tetanus, des Botulismus, der Toxinbildung von Diphtherie-erzeugenden Bakterienstämmen, sowie, in ausgewählten Fällen, die Diagnose der tuberkulösen Meningitis. Darüber hinaus müssen regelmäßig auf Grund des europäischen Arzneibuches Infusionsflüssigkeiten auf Pyrogene (fiebererzeugende Substanzen) untersucht werden (ohne Pyrogentest keine Injektionen!)
Der Präsident der Freien Universität Berlin sieht sich nicht in der Lage, den jährlichen finanziellen Aufwand für die einzelnen Projekte zu ermitteln.
Zu 4.: Nein. Es gibt in Berlin derzeit keine Ersatzflächen außerhalb der ZTL für tierexperimentelle Forschungszwecke der dort untergebrachten Institute und Projekte der Fachbereiche Humanmedizin und Veterinärmedizin der FU. Diese sind auf die optimal für derartige Vorhaben ausgestatteten Räumlichkeiten in den ZTL angewiesen. Des weiteren werden Forschungsflächen in den ZTL von der Charite? und dem Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität zu Berlin sowie vom Laser-Medizin-Zentrum genutzt.
Darüber hinaus haben folgende Institutionen der Berliner Biomedizin Interesse an einer Nutzung von Forschungsflächen in den ZTL angemeldet und sind zum Teil dort untergebracht: Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, Institut für Diagnostik-Forschung, Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie.
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