Trifft es zu dass die Heiligenseer Baumberge vor einigen Jahren zu Zwecken der Munitionssuche gesperrt

Von wem sind die Heiligenseer Baumberge in Reinickendorf zu welchen Zwecken in der Vergangenheit genutzt worden?

2. Wie soll das Gelände künftig genutzt werden?

3. Trifft es zu, dass die Heiligenseer Baumberge vor einigen Jahren zu Zwecken der Munitionssuche gesperrt wurden?

4. Zu welchen Ergebnissen kam man damals?

5. Hat es in diesem Bereich Kampfmittelsuchmaßnahmen gegeben?

6. Zu welchen Ergebnissen kamen die Untersuchungen?

7. Gibt es Verdachtsmomente, die auf das Vorhandensein von Munition in diesem Bereich schließen lassen?

8. Welche Maßnahmen leitet der Senat aus diesen Vermutungen ab?

Im Namen des Senats von Berlin beantworten wir Ihre Kleine Anfrage wie folgt:

Zu 1. und 2.: Die Baumberge am Elchdamm mit einer Flächengröße von 33,6 ha im Forst Tegel wurden bis 1994 durch die französische Schutzmacht als Truppenübungsplatz und ständiges Panzerübungsgelände genutzt. Die militärische Nutzung ist noch heute in den Bodenveränderungen, Stacheldraht, kleineren Mauern und Bunkern sichtbar. Ansonsten werden die Baumberge durch große offene Sandflächen geprägt, die sich mit licht bewaldeten Flächen und älteren Einzelbäumen abwechseln. Sie nehmen eine Zwischenstellung zwischen den dichten Waldgebieten des Tegeler Forstes und der offenen Feldflur der Heiligenseer Felder ein.

Früher wurden die Baumberge als Waldweide und Bauernwald genutzt. Durch diese kulturhistorische Nutzung hat sich in den Baumbergen eine seltene wärmeliebende Flora und Fauna eingestellt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Nutzung als Truppenübungsplatz führte zu einer großflächigen Zerstörung der für die Baumberge typischen Vegetation.

Die Entwicklungsziele der Berliner Forsten wurden mit der zuständigen Naturschutzbehörde und einem Planungsbüro entwickelt. Dabei werden die Naturschutzaspekte und die Ansprüche der Erholungssuchenden berücksichtigt. Der seit Jahrhunderten bestehende halboffene Charakter bleibt erhalten. Die vorhandenen Waldbestände werden nach den Vorgaben der Berliner Waldbaurichtlinie gepflegt und die standortgerechten Baum- und Straucharten gefördert.

Die Beräumung der ehemalig militärisch genutzten Einrichtungen steht kurz bevor. Anschließend wird das Gelände der Berliner Bevölkerung zur Erholung geöffnet. Die Grundlage dafür bietet ein Wegekonzept, das die Wiederherstellung alter Wegebeziehungen des Landschaftsraumes und die Erhaltung von Rundwanderwegen im Dünengebiet vorsieht. Die zur Wiederherstellung des Erholungswaldes notwendigen Maßnahmen werden von Mitarbeitern der Berliner Forsten durchgeführt.: Mangels konkreter Verdachtshinweise wird keine Kampfmittelsuchmaßnahme eingeleitet.