Versicherungsschutz

Zudem erhalten einzelne größere Sportveranstaltungen einen zunehmend größeren touristischen Stellenwert, und zwar in dem Maße, wie die Beteiligten, aber vor allem auch die Besucherinnen und Besucher dieser Veranstaltungen dies als Anlass zu einem längeren Berlin-Aufenthalt nutzen. Als Beispiel seien hier sportliche Veranstaltungen wie

- die DFB-Pokalendspiele,

- die Internationalen Deutschen Tennismeisterschaften der Damen,

- das Internationale Stadionfest (ISTAF) oder

- der Berlin-Marathon genannt.

Konkrete Aussagen über die wirtschaftlichen Impulse solcher Großveranstaltungen, etwa über die dadurch induzierten Übernachten oder die Kaufkraftzuflüsse, liegen zur Zeit nicht vor.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe hatte Anfang diesen Jahres eine Untersuchung über den Wirtschaftsfaktor Tourismus beim Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr e. V. an der Universität München in Auftrag gegeben. Darin wird festgestellt, dass Berlin-Besucher, wenn sie in einem Beherbergungsbetrieb übernachten durchschnittlich 299,00 DM pro Tag ausgeben. Die in Privatquartieren übernachtenden Gäste (insgesamt ca. 28 Mio. Übernachtungen im Jahr) und die ca. 68 Mio. Tagesbesucher geben etwa 50,00 DM pro Person in Berlin aus. Da ein Teil dieser Gäste auch wegen größerer Sportveranstaltungen nach Berlin kommt, kann davon ausgegangen werden, dass auch dieser Personenkreis erhebliche zusätzliche Kaufkraft nach Berlin bringt. Auch den beiden Marketinggesellschaften „Berlin-Tourismus-Marketing GmbH" und „Partner für Berlin ­ Gesellschaft für Hauptstadtmarketing mbH" ist die Bedeutung dieser und anderer Sportereignisse für die Vermarktung der Stadt bewusst.

Entsprechend wird dieser Aspekt in den Marketingkonzepten berücksichtigt.

Messen und Kongresse zu sportlichen Aspekten

Im Berichtszeitraum fanden auf dem Gelände bzw. in den Räumlichkeiten und Hallen der Messe Berlin GmbH zahlreiche Veranstaltungen statt, die sportlich orientiert waren. Neben den reinen Sportveranstaltungen in der Deutschlandhalle und in der Eissporthalle an der Jaffe'straße waren dies aus dem Bereich Messen und Kongresse u. a. - Die 10. Welt-Gymnaestrada 1995 (Juli 1995, 30 000 Besucher) auf dem Messegelände und im ICC

- Die MARATHON-Messe (jährlich, jeweils rund 25 bis 30 000

Besucher)

- Die HIPPOLOGICA, jährliche Ausstellung rund um den Reitsport (50 000 Besucher/-innen).

Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Eines der wichtigsten Ereignisse im Berichtszeitraum war der Beschluss des Senats von Berlin vom 15. April 1997, die universitäre Sportwissenschaft nicht von den notwendigen Kürzungen im Hochschulbereich auszunehmen. In der Folge wird das Sportinstitut der Freien Universität geschlossen werden und das dortige Studienangebot nach Gewährleistung des studentischen Vertrauensschutzes auslaufen. Bei dieser Entscheidung war zu berücksichtigen, dass die Freie Universität nicht über eigene Sportstätten zur sportpraktischen Ausbildung ihrer Studenten verfügt und die Bedarfszahlen für Sportlehrer in den nächsten Jahren zurückgehen.

In Zukunft wird die sportwissenschaftliche Ausbildung im Land Berlin ausschließlich am sportwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität auf dem Gelände des Sportforums Hohenschönhausen erfolgen. Die großzügigen Anlagen und die enge Verbindung mit dem Spitzen- und Breitensport ermöglichen hier eine sehr gute Ausbildung. Ob das bestehende Ausbildungsprofil eines Lehramts- und Diplomstudiengangs durch einen weiteren Magisterstudiengang ergänzt werden wird, ist aktuell Gegenstand intensiver Beratungen.

Das Sportinstitut verfügt über eine Ausbildungskapazität von insgesamt ca. 450 Studienplätzen.

Der entsprechende Zuschuss an die Humboldt-Universität durch das Land Berlin beträgt ca. 3,7 Mio. DM. Förderung des Allgemeinen Hochschulsports

1. Allgemeines:

An den Berliner Hochschulen wird allen Studierenden und den nichtstudentischen Hochschulmitgliedern im Rahmen des Allgemeinen Hochschulsports ­ also neben den wissenschaftlichen Sportstudiengängen ­ die Möglichkeit geboten, Sport zu treiben. Dieses umfassende Angebot ist möglich, nachdem sich die Hochschulen vor einigen Jahren auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung zu einem Hochschulsportverbund mit einem Koordinationsausschuss zusammengeschlossen haben, wodurch die Angebote der einzelnen Hochschulen allen Hochschulangehörigen zugänglich wurden.

Die Teilnahme ist nicht kostenlos; nichtstudentische Teilnehmer zahlen höhere Entgelte. Sofern Plätze frei bleiben, können auch Externe an den Veranstaltungen teilnehmen, wenn sie das nochmals um 50 % erhöhte Entgelt entrichten.

2. Finanzierung Grundlage der Verpflichtung der Hochschulen, ihren Studierenden die Möglichkeit anzubieten, Sport zu treiben, sind das Hochschulrahmengesetz (HRG), das Berliner Hochschulgesetz (BerlHG) und das Sportförderungsgesetz, das eine gesonderte Förderung für den Sport in Hochschulen vorsieht.

In Anerkennung dieser Verpflichtungen hatte der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin im Oktober 1978 beschlossen, den Allgemeinen Hochschulsport an den Hochschulen mit 10,- DM je Student und Haushaltsjahr für die Sachausgaben und die Übungsleiter, ohne die bauliche Unterhaltung und ohne Investitionen zu fördern. Dieser Betrag ist seit 1978 nicht verändert worden.

Unter Einschluss aller Personalkosten schätzt der Rechnungshof des Landes Berlin, dass jährlich über 8,5 Mio. DM im Hochschulbereich für den Allgemeinen Hochschulsport aufgewendet werden.

3. Ressourcennutzung

Die Hochschulen haben auf der Grundlage der Verwaltungsvereinbarung im Koordinationsausschuss jährlich zwischen den anbietenden und den nichtanbietenden Hochschulen dazu einen Finanzausgleich hergestellt, die Auslastung der Hochschulsportanlagen geregelt, Beschaffungsmaßnahmen von Geräten abgestimmt sowie gemeinsame Angebotsformen, Programme, auch Wettkampfprogramme, den Austausch von nebenberuflichen Lehrkräften und die Organisation gemeinsamer Veranstaltungen in- und außerhalb Berlins vereinbart und durchgeführt.

Man kann davon ausgehen, dass wöchentlich etwa 42 000

Personen in 129 verschiedenen Sportarten Sport treiben.

Diese Veranstaltungen werden auf über 170 berlinweit verteilten Sportstätten angeboten und von 600 Lehrbeauftragten und Übungsleitern betreut.

Ein zentrales Problem ist dabei für die Hochschulen, dass sie nur über wenige eigene Sportstätten verfügen, und deshalb ihre Veranstaltungen auf fremden Sportstätten, kommunalen und privaten, durchführen müssen. Dadurch wird automatisch die Zahl der Teilnehmer eingegrenzt. Diese Rahmenbedingungen verursachen zusätzliche Kosten durch den Aufbau einer Infrastruktur, die die Kontakte zu den kommunalen und anderen Vergabegremien aufrechterhalten muss, um die Nutzung gegen Konkurrenz durch andere Nachfrager zu sichern. Hier sind im Interesse der Sporttreibenden Verbesserungen möglich.

Sportmuseen 1994 hat der Senat die Zusammenführung des „Märkischen Museums" und des „Berlin-Museums" beschlossen. Zu der dann 1995 unter dem Namen „Stadtmuseum Berlin" gegründeten Stiftung öffentlichen Rechts gehören neben verschiedenen anderen Sammlungen auch das „Sportmuseum Berlin" sowie das „Grünauer Wassersportmuseum".

Das Sportmuseum ist Traditionsnachfolger des Museums für Leibesübungen zu Berlin, das 1925 als erstes Sportmuseum der Welt gegründet und 1934 von den Nationalsozialisten zerschlagen wurde. Erst 1970 wurde das Museum auf Drängen von Berliner Arbeitersportveteranen in Weißensee (heute Hohenschönhausen) als „Sporthistorisches Kabinett Berlin" wieder gegründet und 1989 mit dem „Sammlungszentrum zentrales Sportmuseum der DDR" vereinigt. Am 3. Oktober 1990, mit Inkrafttreten des Einigungsvertrages, wurde die Einrichtung ein Museum des Landes Berlin. Als AIMS-Marathon Museum of Running (Association of International Marathon and Road-Races) ist das Sportmuseum Berlin das weltweit einzige umfassende Dokumentationszentrum der internationalen Laufsportbewegung und somit dem BerlinMarathon eng verbunden.

Das Sportmuseum dokumentiert die Geschichte von Turnen, Sport und Spiel (einschließlich der Wanderbewegung und des Tourismus) im Raum Berlin-Brandenburg, es repräsentiert darüber hinaus schwerpunktmäßig die zahlreichen bedeutenden Impulse, die von Berlin für die nationale wie internationale Sportentwicklung ausgingen (z. B. Turngeschichte, olympische Geschichte, DDR-Sportgeschichte, Entwicklung einzelner Sportarten, Sportpolitik, Sportwissenschaft etc.).

Seit 1990 ist das Sportmuseum insgesamt sieben Mal umgezogen und immer noch auf der Suche nach eigenen Ausstellungsräumen. Gegenwärtig werden drei Depotstandorte genutzt, darunter etwa 600 m2 (u. a. Bibliothek, Archiv, Fotosammlung) in den Gebäuden des Deutschen Sportforums auf dem OlympiaGelände. Dieser Standort ist gleichzeitig der Wunschstandort des Museums, ein Areal, das bereits Werner March, der Architekt des Olympia-Stadions, 1930 als Standort für das „Deutsche Museum für Leibesübungen" ausgewiesen hatte. Das Gelände des ehemaligen Reichssportfeldes, Dank seiner Anlagen ohnehin ein sporthistorisches Freilicht-Museum, wäre eine ideale Endstation für das „Sportmuseum Berlin".

Eine feste Anschrift hat dagegen das Grünauer Wassersportmuseum: Regattastraße 141 und 211 ­ Tribüne an der Regattastrecke ­ in Köpenick. Der Gründer, Werner Philipp, hat seine Sammlung mit mehr als 7 000 Exponaten dem „Stadtmuseum Berlin" 1996 geschenkt. Das Museum dokumentiert nicht nur den Wassersport in Berlin und Brandenburg, sondern gewährt Einblicke in die sozialen Strukturen der sporttreibenden Bevölkerung und erstellt ein soziologisches Zeitbild aus zwei Jahrhunderten. Die Sammlung zeigt u. a. das breite Spektrum der Vereine vom Arbeitersportverein (sozialdemokratisch, kommunistisch) über Frauen- und Schülervereine, konfessionelle Klubs (u. a. jüdische) bis zu großbürgerlichen Vereinen, die stärker die Geselligkeit in den Vordergrund stellten.

6 Organisation und Angebote des Berliner Sports

Der Landessportbund Berlin e. V. (LSB) 10

Ein Drittel aller Sportaktivitäten in Berlin wird im Rahmen von Sportvereinen betrieben.

Freier und unabhängiger Zusammenschluss der im Land Berlin tätigen Sportvereine und der dazugehörigen Sportfachverbände ist der Landessportbund Berlin. Dem Landessportbund Berlin sind derzeit 66 Sportfachverbände und 19 bezirkliche Sportarbeitsgemeinschaften mit mehr als 1950 Vereinen angegliedert, in denen 525 385 Mitglieder (Stand: Januar 1998) registriert sind.

Bei der Mitgliederentwicklung des Berliner Vereinssports ist nach einer kontinuierlichen Zunahme in den letzten Jahren für das Jahr 1998 erstmalig eine Abnahme der Mitgliederzahlen festzustellen.

Dem LSB wurde hier die Möglichkeit gegeben, seine Organisation, Aufgaben und Perspektiven darzustellen. Weitere Aufgaben sind die Jugendarbeit und Jugendpflege, die Interessenvertretung des Sports gegenüber dem Senat, den Bezirksämtern und dem Abgeordnetenhaus sowie der Öffentlichkeit, die Förderung des Sportstättenbaus, die Vermittlung des Versicherungsschutzes für die Sporttreibenden sowie die Unterstützung sozialer und kultureller Einrichtungen und Vorhaben im Bereich des Sports.

Das Aufgabenfeld des LSB ist durch folgende Schwerpunkte bestimmt:

- Aus- und Weiterbildung von Übungsleitern, Sportlehrern, Gymnastiklehrern, Führungs- und Verwaltungskräften und Jugendleitern

- Förderung des Spitzensports durch

- Koordination und Kontrolle der Arbeit der zur Zeit 28 Landesleistungszentren und weiterer Landesstützpunkte

- Koordination der Zusammenarbeit zwischen Bund und Land für die zur Zeit 19 Bundesstützpunkte

- Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Berlin

- Koordination und Kontrolle des Trainingseinsatzes von zur Zeit 60 Landestrainern, 20 Teilzeittrainern und 125

Honorartrainern der Verbände

- Zusammenarbeit mit der Berliner Sporthilfe

- Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Sportmedizin

- Kooperation von Schule und Verein und Zusammenarbeit mit den Schulen mit sportlichem Schwerpunkt

- Sicherstellung der erforderlichen Trainingsstätten

- Förderung des Freizeit- und Breitensports durch

- Zusammenarbeit mit dem Schulsport

- Aktion Deutsches Sportabzeichen

- Förderung von Verbands-/Vereinsveranstaltungen

- zielgruppenorientierte Vereinshilfen und Förderungsprogramme

- besondere Förderung gesundheitsorientierter Sportprogramme (primäre Prävention sowie Rehabilitation)

- besondere Förderung von Seniorensportprogrammen

- Förderung des Sportstättenbaus

- Öffentlichkeitsarbeit

- Herausgabe des jährlich neu aufgelegten Handbuchs des Berliner Sports

- Herausgabe der monatlich erscheinenden Zeitschrift „Sport in Berlin"

- Erstellung und Verbreitung des „Freizeitsportkalenders", der sämtliche Freizeitangebote der Berliner Bezirke beinhaltet

- Betreuung der Sportjugend, insbesondere

- Förderung des Kinder- und Jugendsports und Schaffung eines breiten Angebotes an Sport-, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche aller Alters- und Leistungsstufen einschließlich der Vorschulstufe

- Veranstaltungen von Seminaren und Lehrgängen zur musisch-kulturellen, politischen und sportlichen Jugendbildung

- Förderung und Veranstaltung von Jugendgruppenfahrten, internationalen Jugendbegegnungen, Zelt- und Ferienlagern, Familien- und Erholungsmaßnahmen und freizeitpädagogischen Modellmaßnahmen

- Durchführung von Modellmaßnahmen im Kinder- und Jugendsport Perspektiven der Arbeit des Landessportbundes Berlin Grundlage der zukünftigen Arbeit des Landessportbundes Berlin sind folgende fünf strategischen Ziele: Ziel 1: Interessenvertretung der Berliner Sporttreibenden und Berliner Sportinteressierten Ziel 2: Qualifiziertes Wachstum der Mitgliedsorganisationen Ziel 3: Stärkung und Weiterentwicklung der Mitgliedsorganisationen Ziel 4: Weiterentwicklung der Gedanken der Sportmetropole Berlin Ziel 5: Der LSB versteht sich als Dienstleistungsorganisation mit hohem Zufriedenheitsgrad bei seinen Mitgliedern „Qualifiziertes Wachstum" bedeutet für den LSB nicht nur Zuwachs an neuen Mitgliedern in Vereinen und Verbänden, sondern insbesondere eine Verbesserung der Qualitäten der Vereinsangebote. Dabei sind insbesondere in folgenden Schwerpunktbereichen verstärkte Aktivitäten geplant:

1. frühzeitiges Heranführen junger Menschen an das Sporttreiben durch Verdopplung der Vorschulsportangebote und die Unterstützung der Vereine bei der Gründung von Kinder- und Jugendabteilungen sowie

2. Erweiterung der bedarfsgerechten Angebote für ältere und gesundheitsorientierte Bürger

3. Stärkung und Imageverbesserung des Ehrenamtes durch Personalentwicklungsmodelle und die Erweiterung der Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote.

Die Weiterentwicklung der Sportmetropole Berlin zum Sportstandort Nr. 1 der Bundesrepublik Deutschland kann nur gelingen, wenn der hohe leistungssportliche Standard des Berliner Sports gehalten wird, zu dem der Erhalt der drei sportorientierten Schulen und das Anstreben der Einrichtung einer weiteren Schule genauso gehörten wie ein konstanter Anteil von mehr als 10 % an den Bundeskadern der nationalen Sportverbände.

Vereinssport im Ostteil Berlins

Auf Grund der vielfältigen Umstellungen für die Ostberliner Vereine und des damit verbundenen großen Nachholbedarfes an Informationen und Know-how wurde zunächst in Zusammenarbeit mit dem Senat beim LSB die Institution der Vereinsberatung eingerichtet. Nach Einstellung der Senatsförderung Ende 1996 wurde diese bewährte Form der Vereinshilfe auf Grund der großen Erfolge vom LSB beibehalten. Das Beratungsgebiet umfasst jetzt ganz Berlin, gilt also gleichermaßen für Vereine aus den östlichen und westlichen Bezirken. Auf Grund der intensiven Tätigkeit der Vereinsberater hat sich der Wissensstand bezüglich Sportstrukturen, Förderprogrammen und Informationsbeschaffungswegen weiterhin angeglichen. Auf Vereinsebene ist jedoch das Niveau noch sehr unterschiedlich.

Förderung des Breitensports Besonderes Augenmerk richtet der Landessportbund Berlin auf den Sport für Ältere (50 +). Hier kommt es u. a. darauf an, sich darauf einzustellen, dass es immer mehr Sportaktive im Seniorenalter mit Interesse an sportlichen Wettbewerben geben wird sowie die Sport- und Bewegungsangebote mit anderen Trägern der Seniorenarbeit zu vernetzen.

Dank Unterstützung durch den LSB erhöhte sich die Zahl des im seit 1989 laufenden Fit-für-Freizeit-Projektes bis Ende 1998 um 15 auf nunmehr 29 Sportvereine. Bis zum Jahr 2000 sollen es 40 werden.

Im Rahmen der bedarfsgerechten Angebote für gesundheitsorientierte Bürger wurden bis zum 31. Dezember 1996 in Zusammenarbeit mit der AOK im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Hin & Wieder" ca. 70 gesundheitsorientierte Sportprogramme für Ein- und Wiedereinsteiger aufgebaut und durch eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Bayreuth begleitet und evaluiert. Hier wurde nachgewiesen, dass 80 % der Teilnehmer an speziellen gesundheitsorientierten Sportprogrammen nach Abschluss des Einsteigerkurses weiterhin sportlich aktiv sind.

Besonders zu erwähnen ist der Berliner Turnerbund, der ca. 100

Sportangebote seiner Vereine gefördert und mit dem „Pluspunkt Gesundheit" ausgezeichnet hat.

Mit der Streichung der Gesundheitsvorsorge durch Sport im § 20 SGB IV zum 1. Januar 1997 erfolgte hier kein jäher Abbruch.

Vielmehr nahm die Nachfrage nach gesundheitsorientierten Sportangeboten der Berliner Vereine ständig zu. Daher haben Ende 1997 Landessportbund und Ärztekammer Berlin das gemeinsame Projekt „Qualitätssiegel Gesundheitssport" realisiert. Erstmalig hatten sowohl die niedergelassenen Berliner Ärzte, wie auch die interessierte gesundheitsorientierte Bevölkerung die Möglichkeit, spezielle qualifizierte Gesundheitssportprogramme vom üblichen Fitnessangebot zu unterscheiden. Die Reaktion war sehr ermutigend. Über 450 von 2 000 niedergelassenen Berliner Ärzten der einschlägigen Fachgruppen unterstützen diese Maßnahme; Ende 1998 gibt es bereits über 450 Angebote aus etwa 100 Berliner Sportvereinen, die mit dem „Qualitätssiegel Gesundheitssport" ausgezeichnet wurden.

Auch hier verfolgt der Landessportbund das Ziel, in Kooperation/Vernetzung mit anderen Trägern der Gesundheitsversorgung ein Netzwerk für qualifizierte gesundheitsorientierte Sportprogramme aufzubauen. In den nächsten fünf Jahren soll es flächendeckend etwa 1 300 solcher Sportprogramme mit ca. 200 Vereinen geben.