Stopp des Fahrgastrückgangs bei BVG und S-Bahn

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung legt nachstehende Mitteilung dem Abgeordnetenhaus zur Besprechung vor:

Das Abgeordnetenhaus hat in seiner Sitzung am 12. März 1998

Folgendes beschlossen: „Das Abgeordnetenhaus fordert den Senat auf, sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, dass der Fahrgastschwund bei S-Bahn und BVG durch geeignete Maßnahmen gestoppt und eine Steigerung der ÖPNV-Nutzung erreicht wird."

Hierzu wird berichtet: 1999 sind im Berliner Nahverkehr insgesamt 1,1 Mrd. Fahrgäste befördert worden. Die Entwicklung der Fahrgastnachfrage der letzten Jahre, die die Akzeptanz und Inanspruchnahme der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Bürgerinnen und Bürger verdeutlicht, stellt sich auf Grund der vorliegenden von den Verkehrsunternehmen ermittelten Daten folgendermaßen dar:

Für den Verkehrsträger S-Bahn ist festzustellen, dass kein Fahrgastrückgang zu verzeichnen ist. Die Zahl der Fahrgäste hat sich von 1995 bis 1999 um 35 Mio. erhöht. Im Jahr 1999 beförderte die S-Bahn rund 280 Mio. Fahrgäste. Gründe für diese positive Entwicklung liegen u. a. im erweiterten Streckennetz, der Erneuerung des Fahrzeugparks sowie der Umsetzung des Service- und Beratungskonzepts der S-Bahn Berlin GmbH. Auch die Bevölkerungswanderungen von Berlin in das Umland haben sich steigernd auf die Fahrgastzahlen der S-Bahn ausgewirkt.

Im Regionalbahnnetz sind in erster Linie auf Grund der Umlandwanderungen, der Lückenschlussmaßnahmen und der Ausweitung des Regionalverkehrsangebots die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren ebenfalls ständig angestiegen.

Im Gegensatz zur S-Bahn und zum Regionalverkehr war bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) die Entwicklung der Fahrgastzahlen seit Mitte der 90er Jahre bis 1998 negativ verlaufen.

Von der BVG wird vor allem der Trend der Bevölkerungswanderungen in das Umland als Begründung genannt, da längere Wege eher mit der S-Bahn, dem Regionalverkehr oder dem Auto zurückgelegt werden. Bei der BVG lagen die Fahrgastzahlen für 1998 bei 781 Mio. Fahrgästen und für 1999 bei 782 Mio. Fahrgästen.

Der Senat wird seine Aktivitäten darauf ausrichten, neue Kunden für den ÖPNV zu gewinnen und somit die Fahrgastzahlen weiter zu erhöhen. Im Herbst diesen Jahres wird der Senat mit der Vorlage des Nahverkehrsplanes die Rahmenbedingungen zur Gestaltung des ÖPNV-Angebotes für die nächsten Jahre vorlegen. Außerdem wird der Senat in dem Bericht auf Grund des Beschlusses des Abgeordnetenhauses vom 13. Juli 2000 (Drs Nr. 14/544) über „Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs" auf die Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des ÖPNV im Einzelnen eingehen. Da dieses Thema inhaltlich eng mit dem geforderten Bericht über Maßnahmen zum Stopp des Fahrgastrückgangs bei BVG und S-Bahn verbunden ist, wird der Senat zu beiden Themen zusammen berichten. Es wird daher um eine weitere Fristverlängerung bis Ende Oktober 2000 gebeten.