Erfassung von Kennzahlen aller Studienplätze der Berliner Hochschulen

„Der Senat wird aufgefordert, rechtzeitig zum Beginn der ersten Lesung des Haushalts 2002 die Erfassung von Kennzahlen aller Studienplätze der Berliner Hochschulen in Zusammenarbeit mit der HIS GmbH zu sichern. Dabei ist insbesondere auf die Studiengänge an Fachhochschulen, an den Kunsthochschulen und der Hochschule der Künste sowie die Studiengänge Medizin, Zahnmedizin und Veterinärmedizin einzugehen. Die Darstellung ist dem Abgeordnetenhaus zum oben genannten Termin zur Kenntnis zu geben."

Hierzu wird berichtet:

1. Zielsetzung

Mit dem Haushaltsstrukturgesetz 1996 (Artikel I, § 7 Absatz 2) wurde für die Hochschulen die Einführung eines differenzierten Kennzahlensystems mit dem Ziel der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit gesetzlich vorgeschrieben und entsprechend dieser gesetzlichen Festlegung auch in den Hochschulverträgen (erstmalig in § 4 des Vertrages vom 30. Mai 1997) vereinbart. Das zentrale Erkenntnisinteresse liegt dabei auf den durchschnittlichen Kosten eines Studienplatzes in Berlin. Damit verbunden ist die Zielsetzung, diese schrittweise an den Bundesdurchschnitt anzugleichen. Dies setzt einen überregionalen Vergleich der Berliner Kosten mit den Kosten eines Studienplatzes in anderen Bundesländern voraus.

2. Sachstand ­ Kennzahlenprojekt/überregionaler Vergleich

Bericht zum Stand Kennzahlenprojekt/überregionaler Vergleich ­ 1998/99

In Erfüllung dieser Zielsetzung fand unter beratender Mitwirkung der HIS GmbH eine Untersuchung an den drei Universitäten ­ mit Ausnahme des Medizinbereichs ­ auf Basis der Daten des Jahres 1996 statt. Über das Ergebnis wurde dem Abgeordnetenhaus berichtet (Drucksache Nr. 13/2981 vom 19. August 1998).

Bericht zum Stand Kennzahlenprojekt/überregionaler Vergleich ­ 2000/01

Hochschulen (ohne Humanmedizin)

Im Zuge der Verfahrensfortschreibung wurden neben den Universitäten auch die Fachhochschulen und Kunsthochschulen in die Anschlussuntersuchung einbezogen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass das von der HIS GmbH entwickelte Verfahren geeignet ist, vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse über die Ausgaben- und Ausstattungsstruktur der Hochschulen für überregionale Vergleiche dauerhaft zu liefern. Mithin wurde das Verfahren sowohl an den Universitäten ­ einschließlich der Veterinärmedizin ­ als auch an den Fachhochschulen und Kunsthochschulen auf Dauer eingeführt. Über das Ergebnis hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur dem Abgeordnetenhaus berichtet (Drucksache Nr. 14/583 vom 19. Juli 2000). Dieser Bericht ist vom Abgeordnetenhaus in der Sitzung vom 7. Dezember 2000 mit der Maßgabe, die Erfassung von Kennzahlen der Berliner Hochschulen in Zusammenarbeit mit der HIS zu sichern, zur Kenntnis genommen worden.

Universitätsklinika

Über den Stand der Erfassung von Kennzahlen im Bereich der Universitätsklinika hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur dem Abgeordnetenhaus mit Drucksache Nr. 14/716 vom 29. September 2000 gesondert berichtet. Außerdem hat die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur dem Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses von Berlin einen Bericht zur Bau- und Investitionsplanung sowie Strukturentwicklung der Hochschulmedizin (Schreiben vom 6. August 2001) vorgelegt. Dieser wurde in der 44. Sitzung vom 26. September 2001 vom Hauptausschuss zur Kenntnis genommen.

Bericht zum Stand Kennzahlenprojekt/überregionaler Vergleich ­ 2002

Im Oktober 2000 wurde im Rahmen des überregionalen Vergleichs durch HIS festgestellt, dass methodische Unterschiede in der Datenaufbereitung zwischen den beteiligten Ländern eine überregionale Vergleichbarkeit unmöglich machen. Mithin war im Zuge der Projektfortschreibung eine Überarbeitung des dem Kennzahlenprojekts zugrunde liegenden Pflichtenheftes unabdingbar. Da diese noch nicht endgültig abgeschlossen ist, kann dieser Zwischenbericht lediglich Auskunft über den derzeit erreichten Stand der notwendigen Anpassungen der Projektmethodik geben.

Universitäten (ohne Humanmedizin)

Zur Sicherung der überregionalen Vergleichbarkeit wurde in einvernehmlicher Zusammenarbeit aller Beteiligten mit HIS im Rahmen eines Projektauftrages das Pflichtenheft ­ im ersten Schritt zunächst für die Universitäten (ohne Humanmedizin) ­ unter Berücksichtigung der Erfordernisse der aktuellen HISMethodik (Abgrenzung der Leistungsbereiche Lehre und Forschung über Forschungs- und Lehrkoeffizienten, kapazitätswirksame Berücksichtigung von Lehraufträgen, Gesamtausgaben als Basisgröße des Vergleichs etc.) überarbeitet.

Hierzu hat im Mai 2001 ein Workshop mit Vertretern der Berliner Universitäten, der Senatsverwaltung und der HIS GmbH stattgefunden. Das von der HIS GmbH ­ entsprechend der im Workshop getroffenen Festlegungen ­ überarbeitete und abgestimmte Pflichtenheft für die Universitäten (Stand: 20. Juli 2001) ist als Anlage 2 beigefügt. Gesamtkosten je Absolvent

4. Studierende in der RSZ je Studierende insgesamt

5. Studierende in der RSZ je Studienplatz

6. Studierende in der RSZ je Wissenschaftler

7. Absolventen je Professor (RSZ =: Regelstudienzeit; CNW =: Curricularnormwert)

Fachhochschulen und Kunsthochschulen

Nach Abschluss der Überarbeitung der Projektmethodik für die Berliner Universitäten soll die Projektmethodik der Berliner Fachhochschulen und Kunsthochschulen zur Sicherung der überregionalen Vergleichbarkeit ebenfalls in Zusammenarbeit mit HIS überarbeitet werden.

Universitäten ­ Humanmedizin

Zum Stand der Erfassung von Kennzahlen im Bereich der Humanmedizin wird gesondert berichtet.

3. Zusammenfassung der Ergebnisse und Perspektive

Die vereinbarte Projektmethodik hat umfangreiche SoftwareAnpassungen auf Seiten der Universitäten zur Folge gehabt. Die Übergabe der Berichtsdaten (Datenbasis: 2000) durch die Berliner Universitäten an die HIS GmbH erfolgte Mitte Februar 2002. Da sich die Untersuchungen im Bereich der fünf norddeutschen Länder bei der HIS GmbH verzögert haben, wird das Ergebnis des überregionalen Vergleichs nach Aussage der HIS GmbH nicht vor Juli 2002 vorliegen.

Eine Übersicht zu den fächergruppenbezogenen Ergebnissen auf Lehreinheitsebene als regionaler Vergleich der Berliner Universitäten ist als Anlage 1 beigefügt.

Über die Ergebnisse des überregionalen Vergleichs durch die HIS GmbH wird die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur unaufgefordert nach Eingang der Resultate berichten. In diesem Zusammenhang wird eine Bewertung unter Berücksichtigung der vorgenannten Zielsetzung vorgenommen.