Tangentialverbindung

Kurzbeschreibung und Funktion

· Neubau einer ca. 18 km langen leistungsfähigen Tangentialverbindung im Nordraum zwischen Reinickendorf - Pankow - Weißensee - Hohenschönhausen ­ Marzahn

· Ausführung als Stadtstraße mit überwiegend 2 Fahrstreifen/Richtung, einschließlich Mittelstreifen, Grünstreifen, Rad- und Gehwegen

· Tangentiale Verknüpfung der Radialverbindungen B96, B96a, A114, B158, B2 und Landsberger Allee und der o. g. Stadträume

· Anbindung und Erschließung der Stadterweiterungs- und Nachverdichtungsräume in Pankow und Weißensee

· Entlastung der im Nordraum vorhandenen Ortsverbindungen mit begrenzter Leistungsfähigkeit und hoher Wohnumfeldbelastung (Ortskerne Rosenthal, Buchholz, Blankenburg, Malchow)

· Unterteilung der Trasse in 5 Teilabschnitte: TA 1: Wittenau ­ B96a, TA 2: B96a ­ A114, TA 3 : A114 ­ B2 (Malchow/BAR), TA 4:B2 ­ Falkenberger Chaussee und TA 5: Falkenberger Chaussee

­ B158 Märkische Allee

· Bewertung verschiedener Varianten im Bereich Rosenthal (Süd- und Nordumfahrung)

VI.3.1.2 Ergebnis der Prüfung: Wichtige verkehrliche Wirkungen

· Die Tangentialverbindung Nord bündelt großräumig Kfz-Verkehre im Nordraum und entlastet die Radialverbindungen und die Ortsteile sehr wirksam vom Durchgangsverkehr. Die Entlastungswirkungen reichen bis zur Danziger Straße ­ Frankfurter Allee.

· Die TVN besitzt für den gesamten Nordraum der Stadt eine bedeutende Verbindungsfunktion.

Zwischen Wittenau und Marzahn beträgt der Reisezeitgewinn für den MIV ca. 10 Minuten. Im Bereich Karow/Buch (Stadterweiterungsfläche) übernimmt die Trasse darüber hinaus eine wichtige Erschließungsfunktion.

© Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ­ StEP Verkehr (Entwurf) ­ 20.06.

· Besondere Wirksamkeit erreicht die Trasse auf den Abschnitten B2 ­ A114 sowie A114 bis B96a (TA 2 und TA3) in beiden Szenarien mit hohen Auslastungen. Auf dem Abschnitt zwischen B96a und Wittenau (TA 1) liegt die Auslastung der 2 x 2-spurigen Straße dagegen nur bei 43 % (Szenario A) und 50 % (Szenario B).

· In der Nullvariante (ohne TVN) nimmt die Belastungssituation gegenüber 2015 im Szenario A geringfügig ab, während sie im Szenario B insbesondere im Bereich der Stadterweiterungsflächen ansteigt. Aufgrund der fehlenden Tangentialverbindung im Nordraum belasten tangentialgerichtete Kfz-Verkehre auch die in die Stadt führenden Radialen, bis geeignete Tangenten erreicht sind. Damit verschlechtert sich die Situation in den Schwerpunktbereichen Prenzlauer Promenade, Dietzgenstraße ­ Mühlenstraße, aber auch Hermann-Hesse-Straße und Storkower Straße-Osloer Straße im Szenario B weiter. Die geringen Abnahmen im Szenario A führen nicht zu einer spürbaren Entlastung in diesen Schwerpunktbereichen.

· In TA 1 wäre die Südvariante verkehrlich begrenzt wirksamer als die Nordvariante.

· Die Teilabschnitte 3 und 4 (A114 bis Falkenberger Chaussee) tragen zu einer Entlastung der Berliner Allee bei (Wechselwirkung mit Verkehrslösung Weißensee), die Ortsumfahrung Falkenberg steht in enger Wechselwirkung mit dem TA 5. Auf sie könnte bei dessen Realisierung der TA 5 verzichtet werden.

VI.3.1.3 Weitere wichtige Ergebnisse

· Bis auf den Teilabschnitt Falkenberger Chaussee - Märkische Allee (TA 5), für den ein Ausbau vorhandener Infrastruktur vorgesehen ist, stellen alle Abschnitte einen Eingriff in Natur und Landschaft dar.

· Eingriffe in bestehende Siedlungsstrukturen wären im Raum Blankenfelde und im Raum Rosenthal erforderlich. Ein besonders problematischer Abschnitt ist der Teil zwischen Wilhelmsruher Damm und B96a (TA1): Bei Südvariante sind deutlich mehr Parzellen und Wohngrundstücke betroffen als bei der Nordvariante.

· Im Bereich Wittenau und Märkisches Viertel kommt es in den Anschlussbereichen (vorhandene Stadtstraßen) zu Belastungszunahmen.

· Per Saldo kann die durch den Kfz-Verkehr verursachte Lärm- und Luftschadstoffbelastung der Bevölkerung aber deutlich reduziert werden (Entlastung für ca. 82.000 ­ 86.000 Bewohner, zusätzliche Belastung für ca. 23.000 ­ 27.000 Bewohner).

· 10 bzw. 12 Ingenieurbauwerke in Form von Über- und Unterführungen vorhandener Straßenverkehrs- und Bahnanlagen sind erforderlich.

VI.3.1.4 Zusammenfassung und Empfehlung Tab. VI-1 Zusammenfassung der Bewertungsergebnisse Tangentialverbindung Nord

Für die Teilabschnitte zwischen Märkischer Allee und B96a sollte die Darstellung im FNP beibehalten bleiben. Für die Nordvariante Wilhelmsruher Damm bis B96 sollte eine Trassenfreihaltung für einen Querschnitt von 2x1 Fahrspur erfolgen.

Auf die Südvariante im Raum Rosenthal sollte verzichtet werden.