Wohnungsbau

B. zur Betriebswassernutzung in Gebäuden), ist es notwendig und beabsichtigt, die ökologischen Anforderungen neu zu formulieren.

Stadtökologische Modellvorhaben Mit diesem Programm wurden neue, durch praktische Anwendung abgesicherte Erkenntnisse zur Weiterentwicklung des Wohnungs- und Städtebau geliefert. Es ging dabei weniger um eine Regelförderung, also um Serien gleichartiger Baumaßnahmen, sondern um modellhafte Einzelvorhaben.

Fester Bestandteil jedes Projektes war eine angewandte Begleitforschung.

Als gebaute Forschung wurden die Projekte grundsätzlich im Rahmen von kooperativen und integrierten Planungsverfahren entwickelt und umgesetzt, wissenschaftlich begleitet, ausgewertet, wo nötig optimiert und dokumentiert.

Seit 1989 wurden in diesem Programm rund 16,8 Mio für stadtökologische Vorhaben eingesetzt, rund 100 Einzelaufträge für etwa 60 Bauund Forschungsvorhaben vergeben und etwa 30 konkrete Bauprojekte mit investiver Förderung durchgeführt oder eingeleitet, davon die Hälfte seit 1994.

Der Schwerpunkt des Programms lag auf Sanierungsaufgaben im Ostteil der Stadt. Die wichtigsten Vorhaben sind: Wassersparprojekt Marzahn (Einbau und Erprobung trinkwassersparender Installationen in Plattenbauten) ökologische Mustersanierung Hellersdorf: Gesamtkonzept für einen Block der Plattenbaugroßsiedlung mit 200 Wohnungen Entwicklung und Umsetzung eines ökologischen Gesamtkonzepts für die Sanierung des Gewerbehofs WeiberWirtschaft e.G. im Bezirk Mitte zwei ökologische Gesamtkonzepte für die Sanierung einer Gründerzeitschule in Prenzlauer Berg und einer Typenschule in industrieller Bauweise in Lichtenberg

Als bisher letzte Phase schloss sich seit 1994 eine Serie von Niedrigenergieprojekten im Wohnungsbau an. Inzwischen gibt es im Berliner Geschosswohnungsbau knapp 800 Wohnungen mit Niedrigenergie-Standard, die die Werte der Wärmeschutzverordnung um mindestens 20 % unterschreiten. Projekte aus dieser Phase sind: Niedrigenergiehaus Marzahn Flämingstraße;

Die wichtigsten Projekte der letzten Jahre, die für den Innovationsanspruch und die städtebauliche Bedeutung des Landesprogramms stehen, sind: Niederschlagswassernutzungsanlage Belß-/Lüdecketraße in Steglitz Erstmals wird Wasser aus einem vorhandenen Regenwasserkanal als Betriebswasser in Gebäuden eingesetzt. Dies entlastet den Vorfluter und führt ­ mit Blick auf das seit Januar 2000 erhobene Niederschlagswasserentgelt ­ zu geringeren Betriebskosten. Das Projekt wird von der TU Berlin begleitet; Wasserbehörde und Wasserbetriebe Berlin sind eingebunden. Erste Ergebnisse wurden auf der internationalen Regenwasserkonferenz 2001 in Mannheim vorgestellt. Das Gesamtprojekt Ökologische Stadterneuerung einer Kleinraumsiedlung wurde mit dem Berliner Umweltpreis 2001 ausgezeichnet.

Ökologische Bewirtschaftung von Genossenschaftswohnungen in Friedrichshain

Für Modernisierung, Um- und Ausbau sowie die Bewirtschaftung des Gebäudebestandes der Bewohnergenossenschaft FriedrichsHeim e.G. wird ein ökologisches Gesamtkonzept entwickelt und umgesetzt. Schwerpunkte sind innovative Konzepte für die Reduzierung der Betriebskosten (Abfallentsorgung) und die Niederschlagswasserbewirtschaftung in Innenstadtlage.

Integriertes Energiekonzept Buchholz-West in Pankow

Das Konzept umfasst eine zentrale thermische Solaranlage (600 m² Kollektorfläche) zur Unterstützung der Nahwärmeversorgung sowie 125 Reihenhäuser in Niedrigenergie- (55 Wohnungen), Niedrigstenergie- (50 Wohnungen) und Passivhausstandard

(20 Wohnungen). Heizzentrale und Solaranlage sind fertiggestellt und werden von der GASAG betrieben.

Studie zur Reduzierung der Wasserkosten im öffentlichen Bereich Basis ist die Auswertung von 113 Liegenschaften in den Ortsteilen Wedding und Gesundbrunnen des Bezirks Mitte. Das Ergebnis zeigt Verwaltern und Betreibern öffentlicher Einrichtungen, wie und in welchem Umfang die Betriebskosten im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung reduziert werden können, und dient als Leitfaden und Entscheidungshilfe für nötige Maßnahmen. Physik-Neubau der HU Berlin in Adlershof

Bei diesem Projekt soll das anfallende Regenwasser für die Bewässerung der begrünten Fassade und der Gartenhöfe sowie für die Gebäudekühlung genutzt werden. Mit der baubegleitenden Fachberatung und Auswertung ist zur Zeit die Fachhochschule Neubrandenburg in Verbindung mit der TU Berlin beauftragt.

Neben diesen beispielhaft genannten Vorhaben wurden im Rahmen des Programms weitere Studien, Querschnittsuntersuchungen und ­auswertungen durchgeführt. Hervorzuheben sind das Merkblatt „Innovative Wasserkonzepte/Betriebswassernutzung in Gebäuden", das 2003 in einer um Beispielprojekte erweiterten und überarbeiteten Neuauflage erschienen ist; die 2001 veröffentlichte Bestandsaufnahme größerer thermischer Solaranlagen in Berlin, mit der Betriebsdaten für rund 80 Anlagen aufbereitet wurden. Als Weiterführung wird zur Zeit ein Solarkataster für Berlin erstellt, das alle solarthermischen und photovoltaischen Anlagen umfassen wird.