Eines der Gebäude soll 11880 m hoch werden und rund 33 oberirdische Geschosse haben

Abgeordnetenhaus von Berlin ­ 15.

Eines der Gebäude soll 118,80 m hoch werden und rund 33 oberirdische Geschosse haben. KG, die Einleitung eines Verfahrens zur Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans gemäß § 12 Abs. 1 BauGB beantragt.

Daraufhin hat die damalige Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr beschlossen, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan VII-VE2 aufzustellen, um im Plangebiet den Bau von Büround Geschäftsgebäuden mit dem 118,80 m hohen Hochhaus zu ermöglichen.

Der Vorhabenträger hat seine Bonität durch Vorlage einer Finanzierungsbestätigung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nachgewiesen.

2. Plangebiet

Gebietsentwicklung Bestimmend für die Entwicklung des Plangebietes und seiner Umgebung war die Fertigstellung der Berliner Stadtbahn 1882 und des Fernbahnhofs Zoologischer Garten 1884. Dadurch entwickelte sich dieser Raum bereits vor der 1920 erfolgten Eingemeindung Charlottenburgs zu Berlin zu einem Zentrum für Handel, Dienstleistungen und Kultur. Zwischen 1949 und 1989 war die Gegend um den Breitscheidplatz das Zentrum der westlichen Stadthälfte Berlins. Seit der Wiedervereinigung hat das nun als City-West bezeichnete Gebiet einen Bedeutungswandel erlebt. Mehr als zuvor prägen jetzt Einzelhandel und Dienstleistungen die vielfach als so genannte 1a-Lage bezeichnete Gegend um Kurfürstendamm und Tauentzienstraße, das umsatzstärkste Zentrum Berlins.

Die aus der Zeit um 1900 stammende Bebauung im Plangebiet und seiner Umgebung wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt bzw. zerstört.

Bereits ab 1948 wurden zahlreiche Planungen für den Wiederaufbau entwickelt und kontrovers diskutiert. Das sieben- und zehngeschossige Schimmelpfeng-Haus wurde 1957 bis 1960 nach den Plänen der Architekten Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller für die Auskunftei W. Schimmelpfeng errichtet. Grundlage war der vom Hauptamt für Stadtplanung erarbeitete "Richtplan Zoogebiet" von 1954, der u.a. die Abriegelung der Kantstraße vom Breitscheidplatz durch ein Brückenhaus vorsah. Das benachbarte Büro-, Geschäfts- und Parkhaus wurde in den 60er Jahren gebaut.

Städtebauliche Situation Geprägt wird das Plangebiet durch das sich aus mehreren Bauteilen zusammensetzende so genannte Schimmelpfeng-Haus mit einer Geschossfläche von rund 14.000 m², von denen 2.500 m² für Einzelhandel und Gastronomie und 11.500 m² für Büros genutzt werden. In unmittelbarer räumlicher

Abgeordnetenhaus von Berlin ­ 15.600 m² Geschossfläche, davon 500 m² durch Einzelhandel und Gastronomie und 4.000 m² durch Büros genutzt.

Auf den restlichen Geschossflächen sowie in Tiefgeschossen gibt es insgesamt 208 Stellplätze, von denen rund die Hälfte derzeit an Dauerparker vermietet ist und die andere Hälfte kostenpflichtig öffentlich nutzbar ist.

Auf dem benachbarten Grundstück Kantstraße 162 wird derzeit das achtgeschossige "CityLighthouse" mit rund 4.500 m² Geschossfläche für Einzelhandel und rund 7.100 m² für Büros sowie 55

Stellplätzen in einer Tiefgarage errichtet. Auf dem ebenfalls an das Plangebiet angrenzenden Grundstück Hardenbergstraße 27 / Kantstraße 2, das derzeit brach liegt, ist der Bau eines Gebäudekomplexes mit einem 118,80 m hohen Turmhaus geplant und genehmigt. Dieser "Zoofenster" genannte Gebäudekomplex wird an der Hardenbergstraße in den öffentlichen Straßenraum hineinragen und hier deshalb eine Arkade erhalten.

Erschließung Verkehrlich erschlossen wird das Plangebiet über Hardenbergstraße, Kantstraße und Kurfürstendamm.

Gemäß Stadtentwicklungsplan (StEP) Verkehr gehören die Hardenberg- und Kantstraße zu den Straßen der Stufe III (örtliche Straßenverbindung) und der Kurfürstendamm zu den Ergänzungsstraßen (weitere Straßen von besonderer Bedeutung). Die Straßenbaulastträgerschaft wird somit jeweils vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf wahrgenommen. Alle drei Straßen haben jedoch aufgrund ihrer Breite und ihres Ausbaustandards den Charakter einer Hauptverkehrsstraße und stellen eine leistungsfähige Verbindung zum klassifizierten übergeordneten Straßennetz der Stufen I und II her.

Im Plangebiet gibt es 208 Stellplätze, die sich in dem Parkhaus auf dem Grundstück Kantstraße 163 164 befinden. Durch Eintragung in das Baulastenverzeichnis ist gesichert, dass ein Teil der Stellplatzfläche zu Gunsten der mit dem Schimmelpfeng-Haus bebauten Grundstücke zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es Kurzzeitparkmöglichkeiten auf einigen Straßen des Plangebietes und in dessen Umgebung, insbesondere auf der Hardenbergstraße. Weitere rund 2.

Stellplätze gibt es in Parkhäusern und Tiefgaragen in einer Entfernung bis zu 250 m Luftlinie. Alle Stellplatzanlagen außerhalb der öffentlichen Straßen werden nur zeitweise oder gar nicht ausgelastet. Wahlperiode Drucksache 15/ 2238

Weichsel- Kaltzeit gebildet. Fluss- und Urstromtalablagerungen aus fein- bis mittelkörnigen Sanden prägen den Bodenaufbau im Plangebiet. Aufgrund der Baustruktur sind für die Beurteilung des Landschaftsbildes die öffentlichen Freiräume ausschlaggebend. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Qualität und Potenziale im Plangebiet in drei Bereiche unterteilen.

Grundwasser

Der Flurabstand des Grundwassers liegt bei 2 bis 5 Metern. Bedingt durch die geologische Prägung besteht eine hohe Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers.

Der Kurfürstendamm, der sich innerhalb des Plangebietes zum Breitscheidplatz hin öffnet, besitzt eine hohe Aufenthaltsqualität und als "das Wahrzeichen" der City-West eine große Anziehungskraft über Berlin hinaus.

Das auf den Dachflächen, Straßen- und Gehwegbereichen anfallende Niederschlagswasser wird in die Mischkanalisation eingeleitet.

Der Breitscheidplatz mit der Kaiser-WilhelmGedächtniskirche (Schwechten/Eiermann) wird intensivst genutzt, weist aber viele Entwicklungspotenziale hinsichtlich Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Gestaltqualität auf.

Klima Stadtklimatisch befindet sich das Plangebiet im innerstädtischen Belastungsbereich mit höchster Empfindlichkeit gegenüber Nutzungsintensivierungen, geprägt durch hohe Mitteltemperaturen, geringe Abkühlung in den Abend- und Nachtstunden, hohe Schwülegefährdung und i. d. R. schlechte Wind- und Austauschverhältnisse. Aus dem benachbarten stadtklimatischen Entlastungsbereich Tiergarten/Zoo kann es bei austauscharmen Wetterlagen zu flächenhaft auftretenden Kaltluftbewegungen in den überwärmten Umgebungsbereich kommen (Flurwindeffekt).

Die Kantstraße und ihr Mündungsbereich sind durch erhebliche Mängel in ihrer Aufenthaltsqualität beeinträchtigt. Der Bereich ist stark verschattet und durch die Straßenüberbauung besteht eine kontinuierliche, zum Teil starke Windeinwirkung (Düseneffekt). Die vier- bis sechsspurige Fahrbahn hat eine erhebliche Barrierewirkung und beeinträchtigt zusammen mit der Hardenbergstraße die fußläufige Verbindung in Richtung Hardenbergplatz.

Altlasten Luft, Immissionen

Es gibt keine Hinweise auf im Plangebiet vorhandene Altlasten oder Altlastenverdachtsflächen. An der Hardenbergstraße steht ein Baum der Art Acer platanoides (Spitz-Ahorn). An der Kantstraße stehen drei Bäume und im Mündungsbereich der Kantstraße zur Hardenbergstraße zwei Bäume der Art Gleditsia triacanthos (Gleditschie) und entlang des Kurfürstendamm zwei Bäume der Art Platanus x hybrida (Platane).