Investition

Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen, Festland

8 Ausbauprogramm

Finanzierung:

Die Verbesserung des Küstenschutzes ist von nationaler Bedeutung und deshalb als eine Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder im Grundgesetz verankert. Von den Investitionskosten für Küstenschutzmaßnahmen tragen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes grundsätzlich der Bund 70% und das jeweilige Bundesland 30%.

In Niedersachsen wurden von 1955 bis zum 1. Januar 2006 für Maßnahmen des Küstenschutzes umgerechnet rund 2,2 Mrd. Euro verausgabt. In diesem Betrag sind alle Baumaßnahmen an den Hauptdeichen, auf den ostfriesischen Inseln und an Schutzdeichen enthalten. Im Jahr 2006 hat das Land Niedersachsen erneut 49,8 Millionen Euro für den Küstenschutz investiert.

Das Land Bremen hat seit 1955 bis 2006 über - Millionen Euro für den Deichbau und die Deichverstärkung verausgabt, das bedeutet, dass im langjährigen Mittel in diesem Zeitraum rund 3,5 Mio. Euro pro Jahr ausgegeben wurden.

In den folgenden Abschnitten 8.2 und 8.3 werden die erforderlichen Maßnahmen in Niedersachsen und Bremen erläutert. In Niedersachsen müssen rund 125 km Deiche erhöht und verstärkt werden. Dafür sind ca. Mio. Euro notwendig. In Bremen sind 74 % (rd. 55 km) der Landesschutzdeiche mit einem Kostenvolumen von 100 Mio. Euro zu erhöhen und zu verstärken.

Bei dem aus dem vorliegenden Bauvolumen abzuleitenden jährlichen Finanzbedarf muss neben den fachlichen Erfordernissen maßgeblich auch die derzeit schwierige Haushaltslage des Bundes und der Länder berücksichtigt werden.

Maßnahmen in den Verbandsgebieten Niedersachsen Rheider Deichacht Hauptdeichlinie: Linker Emsdeich zwischen niederländischer Grenze, Dollart und Kreisgrenze Emsland (Länge: 48,2 km)

Der Hauptdeich im Deichverbandsgebiet ist überwiegend bestickgemäß hergestellt. Auf Teilbereichen sind aufgrund der Untergrundverhältnisse setzungsbedingte Nacherhöhungen erforderlich. Die Deichfußsicherung unterliegt dem ständigen Angriff der See und muss auf Teilstrecken instand gesetzt und ergänzt werden. Die Bestickfestsetzung ist in Folge der Herstellung des Emssperrwerkes zu aktualisieren.

Erforderliche Baumaßnahmen: Nacherhöhungen im Raum Pogum - Nendorp und Halte - Nesseburg Vervollständigung der Treibselabfuhrwege im Dieler Emsaltarmbereich Sicherung des Deichfußes und Deichvorlandes an der Ems durch Deckwerke Erhöhung der Binnenberme im Bereich Coldam/Jemgum Grundinstandsetzung des Lahnungssystems

2. Deichlinie Kanalpolder, einschließlich Dyksterhuser Siel instandsetzen Voraussichtliche Baukosten: 3,1 Mio. Euro Deichverband Heede-Aschendorf-Papenburg Hauptdeichlinie: linker Emsdeich zwischen Landkreisgrenze Leer/Emsland und Borsum (gegenüber der Schleuse Herbrum) und rechter Emsdeich von der Schleuse Herbrum bis zur Landkreisgrenze Emsland/Leer (Länge: 22,7 km)

Der linksemsische Hauptdeich ist bis auf Teilstrecken bestickgemäß hergestellt. Verstärkungen der Deiche wurden ab 1999 wegen der Errichtung des Emssperrwerkes zunächst ausgesetzt. Gegebenenfalls sind sie wieder aufzunehmen, sobald ein neues Bestick festgesetzt ist.

Der rechtsemsische Hauptdeich im Deichverbandsgebiet ist grundsätzlich bestickgemäß hergestellt. Auf Teilbereichen sind aufgrund der Untergrundverhältnisse setzungsbedingt Nacherhöhungen erforderlich.

Erforderliche Baumaßnahmen: Nacherhöhung der untermaßigen Deichabschnitte im Bereich Esklum/Völlen Ausbau der Treibselabfuhrwege und Erhöhung der Außenberme Abschnittsweise Sicherung des schmalen Vorlandes durch Deckwerke Voraussichtliche Baukosten: 2,3 Mio. Euro Leda-Jümme-Verband Hauptdeichlinie: Linker Ledadeich zwischen der Eisenbahnbrücke Heerenborg und dem Ledasperrwerk und rechter Ledadeich zwischen dem Ledasperrwerk und der Seeschleuse Leer (Länge: 2,5 km)

Die Hauptdeichlinie im Gebiet des ist überwiegend bestickgemäß hergestellt.

Auf Teilbereichen sind Nacherhöhungen notwendig, die durch Setzungen wegen der schlechten Untergrundverhältnisse erforderlich geworden sind.

Erforderliche Baumaßnahmen: Nacherhöhungen am linken Leda-Deich im Bereich Heerenborg/Leda-Sperrwerk Voraussichtliche Baukosten: 0,5 Mio. Euro Moormerländer Deichacht Hauptdeichlinie: rechter Emsdeich zwischen Leer (Leda ­ Seeschleuse) und Emden-Borssum (Länge: 25,3 km)

Der Hauptdeich im Gebiet des Deichverbandes ist überwiegend bestickgemäß hergestellt. Auf Teilbereichen sind wegen der schlechten Untergrundverhältnisse setzungsbedingte Nacherhöhungen erforderlich. Euro Deichacht Krummhörn Hauptdeichlinie: Seedeich zwischen Emden - Borssum und Leybuchtsiel (Länge: 50,7 km)

Der Hauptdeich im Gebiet des Deichverbandes ist in vielen Bereichen bestickgemäß hergestellt. Auf einer Länge von ca. 8 km hat der Hauptdeich ein Unterbestick bis zu 1,10 m. Abgängige Deckwerke sind zu ersetzen und der Treibselabfuhrweg ist auf einer höher gelegenen Deichaußenberme neu herzurichten.

0,70 m zwischen Campen und der Leybucht Herstellung von Deichzuwegungen Bereichsweise Grundinstandsetzung des Vorlanddeckwerks Anpassung der Nesserländer Schleuse Voraussichtliche Baukosten: 19,7 Mio. Euro Deichacht Norden Hauptdeichlinie: Seedeich von der Leybucht bis auf Höhe Baltrum (Länge: 32,5 km)

Der Hauptdeich ist bis auf einen kleinen Abschnitt von rund 130 m Länge in Norddeich bestickgemäß hergestellt. Im östlichen Bereich fehlen Treibselabfuhrwege. Mehrere Deichzuwegungen sind konstruktiv anzupassen. Für das auf weiten Strecken vorhandene Lahnungssystem ist eine Grundinstandsetzung erforderlich.

Erforderliche Baumaßnahmen: Beseitigung des Unterbesticks im Hauptdeich östlich Norddeichs Bau von rund 3,7 km Treibselabfuhrwegen Anpassung von Deichzuwegungen Bereichsweise Grundinstandsetzung des Lahnungssystems Generalplan Küstenschutz Niedersachsen/Bremen, Festland

Abschnittsweise Sicherung des schmalen Vorlandes durch Lahnungen Voraussichtliche Baukosten: 7,9 Mio. Euro Deichacht Esens-Harlingerland Hauptdeichlinie: Seedeich ab Höhe Baltrum bis Harlesiel (Länge: 28,3 km)

Der Hautpdeich ist Mitte der 1990er Jahre bestickgemäß hergestellt worden. Erheblicher Nachholbedarf besteht aufgrund neuer Erkenntnisse in den städtebaulich begrenzten Sielorten. Schwachpunkte in der Hauptdeichlinie ergeben sich durch eine begrenzte Kleiqualität und -stärke auf rund 4 km Länge. Neben dem Ausbau der Treibselabfuhrwege sind Deichzuwegungen zu verstärken. Für das vorhandene Lahnungssystem ist bereichsweise eine Grundinstandsetzung erforderlich.

Erforderliche Baumaßnahmen: Grundinstandsetzung und Ausbau des Sturmflutschutzes in den Sielorten Dornumersiel, Bensersiel, Neuharlingersiel und Harlesiel Beseitigung der Querschnittsdefizite ab der westlichen Verbandsgrenze auf rund 4 km Länge Bau von Treibselabfuhrwegen incl. Außenbermenerhöhungen auf insgesamt rund 7,4 km Länge Beseitigung des Unterbesticks von 0,40 m auf insgesamt rund 2,2 km Länge in unterschiedlich langen Abschnitten Anpassung von Deichzuwegungen Bereichsweise Grundinstandsetzung des Lahnungssystems Voraussichtliche Baukosten: 13,7 Mio. Euro

III. Oldenburgischer Deichband Hauptdeichlinie: Seedeich zwischen Harlesiel und Dangast (Länge: 59,8 km)

Der Hauptdeich im Verbandsgebiet ist in vielen Bereichen bestickgemäß hergestellt. Im Elisabethgroden hat der Hauptdeich auf einer Länge von rund 12 km bis zu 1,15 m Unterbestick. Am Voslapper Seedeich ist das vorhandene Deckwerk teilweise stark beschädigt.

Erforderliche Baumaßnahmen: Fortsetzung der Erhöhung und Verstärkung des Elisabethgrodendeiches Sanierung der Spundwand am Fliegerdeich Erneuerung des Deckwerkes des Voslapper Seedeiches Grundinstandsetzung am Deckwerk des Banter Seedeiches Verstärkung des Deichschutzes im Bereich des Wangersiels Voraussichtliche Baukosten: 37,6 Mio. Euro

II. Oldenburgischer Deichband Hauptdeichlinie: Seedeich zwischen Dangast und Blexen, linker Weserdeich als Stromdeich zwischen Blexen und dem Huntesperrwerk (Länge: 103,7 km)

Der Hauptdeich ist in größeren Abschnitten - insbesondere im südlichen Jadebusen von Dangast bis Hobenbrake, im Bereich Blexen bis Nordenham sowie im Bereich Brake - nicht bestickgemäß hergestellt. Am östlichen Jadebusen von Schweiburg bis Hobenbrake ist die Standsicherheit nicht gegeben. Dies gilt auch für Schutzmauern und in bereits verstärkten Deichabschnitten, die auf Grund starker Setzungen nachzuerhöhen sind. Von Schweiburg bis Beckmannsfeld sind die Schutzwerke erneuerungsbedürftig, der Untergrund ist hier äußerst labil. Treibselabfuhrwege sind überwiegend nicht vorhanden.

Am Augustgrodendeich fehlen auf größeren Strecken die Deichverteidigungswege und die Deichfußbefestigung. Der durch einen Polderdeich geschützte Langwarder Groden ist für eine Kompensationsmaßnahme vorgesehen, die Auswirkungen auf das Bestick des Hauptdeiches haben wird.

Im Bereich Nordenham-Einswarden ist das Deckwerk auf 500 m Länge nicht standsicher. Verschiedene Siele auf der gesamten Deichstrecke sind abgängig oder haben Unterbestick.

Erforderliche Baumaßnahmen: Erhöhung und Verstärkung des Hauptdeichs zwischen Dangast und Hobenbrake Herstellung der Deichlängswege im Bereich des Augustgrodendeiches Beseitigung vorhandener Querschnittsdefizite zwischen Eckwarderhörne und Tossens Beseitigung vorhandener Querschnittsdefizite und nicht standsicherer Deckwerke im Bereich Blexen Fortführung der Erhöhungs- und Verstärkungsmaßnahme am Blexer Flughafendeich Fortführung der Erhöhungs- und Verstärkungsmaßnahme zwischen Sürwürden und Braker Schleuse Herstellung der Deichsicherheit am Braker Stadtdeich Fertigstellung Ersatzbauwerk Schweiburger Siel Erhöhung und Verstärkung der Sperrwerksanschlussdeiche links der Hunte Grundinstandsetzung des Jade-Wapeler Siels,