Wohnen

Deponie Schwanebeck

Im Nordosten der Stadt befindet sich im Landkreis Barnim die BSR - Deponie Schwanebeck mit einer beschütteten Fläche von rund 48 ha. Die Deponie liegt dicht am alten Dorfkern des Ortes Schwanebeck und die Wohnbebauung grenzt mittlerweile stellenweise direkt bis an den Deponiezaun.

Nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 60er Jahre wurde im Gebiet der heutigen Deponie Schwanebeck ein intensiver Kiesabbau betrieben. Ab Anfang der sechziger Jahre fand eine genehmigte Einbringung von Abfällen in diesen Kiesgruben statt. Neben Bauschutt und Bodenaushub im Zentralteil wurde vor allem im nördlichen und südlichen Teil der Deponie auf der Basis der damaligen Grubensohle Siedlungsmüll eingebaut. Im weiteren Umfeld der Deponie sind im gleichen Zeitraum weitere Abfallablagerungen entstanden.

In den letzten Jahrzehnten entstand daraus eine Haldendeponie, die mittlerweile die natürliche Geländehöhe um ca. 40 m überragt. Abgelagert wurde bis heute ein Volumen von etwa 9,5 Mio. m³. Neben Siedlungsmüll, Bauschutt, Bodenaushub wurden auch gewerbliche Abfälle verbracht. Flüssige bzw. breiige Abfälle sind vor der Wende ebenfalls eingelagert worden. Die Anlieferung erfolgt durch die Sammelfahrzeuge der BSR und durch Fremdanlieferer per LKW.

Seit März 1999 ist eine Gasfassungs- und -verwertungsanlage in Betrieb, die rund 2.800 m³ Deponiegas pro Stunde in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) in Strom und Wärme umwandelt. Der im BHKW mit knapp 5 MW elektrischer Leistung erzeugte Strom wird in das Netz des örtlichen Netzbetreibers eingespeist. Die Abwärme wird über eine 2,5 km lange Fernwärmeleitung an das Heizkraftwerk Buch der BEWAG abgegeben. Diese fast vollständige Abwärmenutzung ist in Deutschland einmalig. Die BSR erhielten 2001 den Umweltpreis des Landes Berlin verliehen, weil mit dieser Anlage die Emission von jährlich ca. 19 Mio. m³ klimaschädigender Gase mit einem Kohlendioxidäquivalent von 442.

Mg/a vermieden wird.

Eine Vorplanung zum geordneten Abschluss mit temporären und endgültigen Oberflächenabdichtungssystemen, einem Oberflächenentwässerungssystem und einem Deponiestraßennetz liegt bei der Genehmigungsbehörde zur grundlegenden Abstimmung der betrachteten und für die Umsetzung ausgewählten Varianten vor.

Deponie Schöneicher Plan

Die Deponie Schöneicher Plan liegt ca. 50 km südlich von Berlin im Landkreis TeltowFläming und ist mit einem abgelagerten Volumen von rund 34 Mio. m³ auf 75 ha Fläche die größte BSR-Deponie. Der Deponiekörper erhebt sich derzeit ca. 25 m über das vorhandene Gelände. An der Basis der heutigen Deponie befanden sich ehemals Tongruben. Zunächst wurden seit etwa 1900 die Gruben verfüllt und seit 1956 wird die Deponie Schöneicher Plan als "geordnete Deponie für Siedlungsabfälle und Abprodukte ohne bzw. mit geringem Schadstoffgehalt" betrieben. Zugelassene Abfälle sind Siedlungsabfälle, Bauabfälle und bis zum Frühjahr 1990 auch industrielle Abprodukte.

Die Abfallanlieferung erfolgte zu DDR-Zeiten mit der Deutschen Reichsbahn in offenen Waggons bis auf den Deponiekörper. Entsprechend orientierte sich die Deponieplanung zunächst an bahnbetrieblichen Vorgaben. Auf Grund der früheren Gleisführung in Form einer Acht ergibt sich eine Teilung der Deponie in zwei Bereiche. Während die Osthalde wegen der fast vollständig mineralischen älteren Einlagerungen als inert anzusehen ist, wird auf der Westhalde weiterhin unbehandelter Siedlungsabfall eingebaut. Anfang der 90er Jahre wurde die in Deutschland einmalige Befahrung des Deponiekörpers per Bahn eingestellt und die Anlieferung umgestellt. Die Deponie wird seitdem mit geschlossenen Presscontainern im so genannten gebrochenen Transport (Straße (500 m) / Schiene (41 km) / Straße (3 km)) über die Umschlaganlage der BSR in der Gradestraße beliefert. Es wird täglich ein Zug mit maximal 36 Abfallcontainern befördert und eine Jahresmenge von derzeit etwa 360.000 Mg angeliefert.

Eine rechtskräftige nachträgliche Anordnung zum geordneten Abschluss der Deponie wurde vom Landesumweltamt bisher nicht erteilt. Dennoch wurden von den BSR sämtliche erforderlichen Planungen und Gutachten veranlasst und vorgelegt. So liegt dem Landesumweltamt eine Vorplanung für den geordneten Abschluss mit temporären und endgültigen Oberflächenabdichtungssystemen, einem Oberflächenentwässerungssystem und einem Deponiestraßennetz zur grundlegenden Abstimmung der betrachteten und für die Umsetzung ausgewählten Varianten vor. Die Planungen für die Gasfassungs- und -verwertungsanlage zur Deponiegaserfassung auf der gasaktiven Westhalde wurden bis zur Genehmigungsplanung weitergeführt und liegen der Behörde zur Genehmigung vor. Die Anlagen sollen im Jahr 2004 errichtet werden. Die Herstellung einer abschlussfähigen Endkubatur für die inerte Osthalde soll durch die Verwertung von Schlacke aus der BSRMVA Ruhleben für die Restprofilierung erfolgen. Wesentliche Maßnahmen zur Deponiesanierung der BSR Nachfolgend steht eine Auswahl der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung, Sanierung und Nachsorge der drei BSR-Deponien, die durch Rückstellungen abgesichert sind. Die Kreuze signalisieren, an welchen Standorten die Maßnahmen vorgesehen sind.