Hauptstadtregion Standortmarketing für Berlin ist Marketing für die Hauptstadtregion Berlin

Das Projekt ARGE 28 - Fit für Polen (zur EU-Erweiterung) wird getragen von der Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftskammern entlang der Grenze zu den mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländern. In enger Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Berlin werden Seminare, Workshops und Unternehmerreisen mit dem Ziel der Markterschließung und Kooperationsanbahnung organisiert und durchgeführt.

5. Hauptstadtregion: Standortmarketing für Berlin ist Marketing für die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg.

Kooperationsvereinbarung WFBI / ZAB

Die einheitliche Vermarktung der Region Berlin Brandenburg ist nicht nur im Zuge einer angestrebten Länderfusion sinnvoll und notwendig. Insbesondere im Ausland werden Berlin und Brandenburg nicht als selbstständige administrative Verwaltungseinheiten, sondern als eine Region wahrgenommen.

Diese muss deshalb auch noch intensiver als bisher gemeinsam vermarktet werden. Dem dient die am 10. Januar 2005 abgeschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen der Wirtschaftsförderung Berlin International (WFBI) und der ZAB, in der die gemeinsamen Ansiedlungs- und Außenwirtschaftsaktivitäten festgehalten sind.

Business Location Center

Ab Sommer 2005 werden das Berliner Wirtschafts- und Immobilienportal und das Business Location Center (www.blc.berlin.de) zum gemeinsamen Portal der Hauptstadtregion Berlin Brandenburg. Das vielfach preisgekrönte Portal wurde 2001 im Ludwig Erhard Haus eröffnet. Es unterstützt Investorinnen und Investoren bei der Ansiedlung und informiert Bestandsunternehmen zu allen Fragen der Außenwirtschaft. Gegenwärtig sind 30 ­ bisher ausschließlich Berliner - Institutionen und Unternehmen an dem PPP-Projekt beteiligt. Ziel wird es sein, auch Brandenburger Unternehmen für dieses Projekt zu gewinnen. Mit der Erweiterung des Portals um Standortinformationen des Landes Brandenburgs wird sich die Region im internationalen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte mit einem Service präsentieren, der in seiner Qualität einmalig in Europa ist.

Kooperation BTM / TMB

Neben der Zusammenarbeit der Wirtschaftsverwaltungen der beiden Länder und der engen Abstimmung zwischen WFBI und ZAB ist besonders im touristischen Bereich die enge Verzahnung der BTM mit der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH (TMB) hervorzuheben. Bedeutsam für Berlin ist die Vermarktung der Umgebung als Ausflugsregion für die Berlin-Touristinnen und -Touristen. Aus Brandenburger Sicht spielt die Kultur- und Einkaufsmetropole Berlin für Erholungstouristinnen und -touristen, die sich in der Umgebung Berlins aufhalten, eine große Rolle. Generell arbeiten Berlin und Brandenburg daran, bei ihren Auslandsaktivitäten abgestimmt und gemeinsam aufzutreten. Ein Beispiel ist das dreiseitige Abkommen zwischen Berlin, Brandenburg und den westpolnischen Wojewodschaften.

Schaustelle Berlin

Seit 2002 existiert im Rahmen der „Schaustelle Berlin" eine enge Zusammenarbeit von PfB mit der ZAB. Seitdem wird das Veranstaltungsprogramm der „Schaustelle" um Angebote in Brandenburg bereichert und Brandenburg im Programmheft der „Schaustelle" mitbeworben. 2002 wurden u.a. das DaimlerChrysler Werk in Ludwigsfelde und mehrere Wissenschaftsinstitute vorgestellt. 2003 fanden zahlreiche Führungen und Besichtigungen in Unternehmen der Luft- und Raumfahrt-Branche unter dem Motto „Der Traum vom Fliegen" statt.

Auch 2004 standen verschiedene Unternehmen und Institutionen der Luft- und Raumfahrt-Industrie in Brandenburg im Fokus der „Schaustelle Brandenburg". Im Jahr 2005 wird diese Zusammenarbeit mit der ZAB fortgeführt.

Deutsche Unternehmer- und Existenzgründertage DEGUT

Seit 1999 bewirbt PfB die Existenzgründermesse, die jedes Jahr von den Ländern Berlin und Brandenburg gemeinsam veranstaltet wird, durch Funkspots und andere Werbemaßnamen in Berlin und bundesweit. Ziel ist es, die Veranstaltung bekannt zu machen und die Zielgruppen dazu zu motivieren, die Messe zu besuchen.

Innovationspreis Berlin/Brandenburg PfB organisiert seit drei Jahren zusammen mit der ZAB im Auftrag der Länder Berlin und Brandenburg den Wettbewerb um den jährlich stattfindenden Innovationspreis Berlin/Brandenburg. Die Organisation umfasst dabei die Ausschreibung des Preises, die Durchführung des Wettbewerbs, die Verleihung des Preises sowie die gesamte Kommunikation.

Der Innovationspreis Berlin/Brandenburg ist eine renommierte Plattform zur Präsentation zahlreicher Ideen und Produkte. Die Preisträgerinnen und Preisträger stehen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region, die durch die Kreativität und das Engagement ihrer Akteure vorangetrieben wird. Der Innovationspreis ist ein wichtiges Signal, um die Poten ziale der Wirtschaftsregion Berlin/Brandenburg überregional zu kommunizieren und die Attraktivität des Standorts im wachsenden Wettbewerb der europäischen Metropolenregion zu steigern.

Gemeinsame MOE-Projekte

Die konzeptionellen und redaktionellen Arbeiten zu MOE-Business.de wurden mit dem Wirtschaftsministerium Brandenburg und der ZAB abgestimmt, im Rahmen der Verlinkung und des Flyer-Versands gab es zahlreiche Kontakte zu anderen Institutionen in Brandenburg (z.B. IHKs und HWKs). PfB nutzt den Sachverstand der ZAB bei der Erstellung und Aktualisierung von Vorträgen und Powerpoint-Präsentationen.

Ein weiterer Informationsaustausch findet regelmäßig mit den Europabeauftragten der Länder Berlin und Brandenburg statt.

Im monatlich erscheinenden Ost-West-Newsletter werden auch Nachrichten aus Brandenburg berücksichtigt.

Unregelmäßige Kontakte bestehen zu MOEAkteuren in Brandenburg, z. B. zur Universität Potsdam und zum Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam.

Gemeinsame Publikationen

Bereits seit 1996 werden die wichtigsten Akquisitionsbroschüren mit dem Land Brandenburg abgestimmt und seit 2003 auch gemeinsam finanziert und herausgegeben.

Zu den bereits seit Gründung von PfB mit Brandenburg regelmäßig abgestimmten Titeln gehören „Verkehrstechnik in Berlin-Brandenburg" und „Medienstandort Berlin-Brandenburg". Mit dem Büro BioTOP wird alle zwei Jahre die Broschüre „Biotechnologie Berlin-Brandenburg" realisiert. Gemeinsam finanziert und herausgegeben wurden die Dachbroschüre „Ihr Investitionsstandort Berlin-Brandenburg" und die Folder „Aerospace Industry" sowie „Energie und Umwelt". Für 2005 sind als gemeinsame Titel „Enabling Technologies" sowie die Aktualisierung der bereits vorhandenen Titel „Verkehrstechnik" und „Medien.IT" vorgesehen.

Corporate Design: Dachmarke „Hauptstadtregion Berlin Brandenburg" Anlässlich der Realisierung der gemeinsamen Dachbroschüre „Ihr Investitionsstandort Berlin-Brandenburg" wurden die beiden Corporate-DesignRichtlinien der Länder zu einem gemeinsamen Layout zusammengeführt, in welchem ab sofort alle weiteren gemeinsamen Publikationen unter der Dachmarke „Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg" realisiert werden.

Gemeinsame Standort-Präsentation zur EXPO 2005 in Japan

Die Länder Berlin und Brandenburg stellen sich vor dem EXPO 2005-Deutschland-Pavillon in Japan mit einer gemeinsamen Präsentation dar. PfB stimmt die Präsentation mit dem Brandenburger Wirtschaftsministerium und der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen ab.

6. Marketinginstrumente: Standortmarketing erfordert einen effizienten und effektiven Mitteleinsatz

Für das Standortmarketing setzen die Berliner Akteure zunehmend auf moderne Kommunikationsformen. Beispiel hierfür ist das Business Location Center mit seinen Wirtschaftsdaten, die zentral oder online auf deutsch, englisch und französisch abgerufen werden können, den integrierten Portalen MOEbusiness, Immobilienportal und Telekommunikations-Atlas. Hinzu kommt das Portal moe-plus der Senatskanzlei. Ein Museumsportal und ein Wissenschaftsportal befinden sich in der Planung. Das BTM-Portal www.berlin-tourist-information.de bietet neben Informationen in deutscher Sprache auch Angebote in den Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Polnisch, Russisch, Chinesisch und Japanisch. Aktuelle Internet-Seiten ergänzen das Informationsangebot.

Daneben müssen neue Marketing-Instrumente entwickelt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Business Welcome Package. Mit ihm können Unternehmen den Standort kostengünstig für drei Monate testen. Zu den Packages gehören die Nutzung eines vollständig ausgestatteten Büros und eines möblierten Appartements, ein Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr und weitere Leistungen, die den Geschäftsstart in Berlin erleichtern. Das Package ist für drei Monate erhältlich und kostet 2.300. Diese besondere Form des Standortmarketings haben seit dem Programmstart ca. 70 Firmen genutzt, wovon 40 mit rund 300 Beschäftigten Berlin schließlich zu ihrem Unternehmenssitz gemacht haben.

(www.welcome-package-berlin.de).

Für Touristinnen und Touristen wurde mit großem Erfolg das Berlin Welcome Ticket der BTM entwickelt, das zu einem Pauschalpreis die Benutzung des ÖPNV und den verbilligten Eintritt zahlreicher Museen und anderer Tourismusziele ermöglicht.

III. Berlin als Standort für Großveranstaltungen Berlin ist schon jetzt Austragungsort zahlreicher einmaliger oder regelmäßig wiederkehrender Großveranstaltungen in den Bereichen Sport, Musik und Lifestyle, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Messen.

Neben den Großveranstaltungen mit Event-Charakter dürfen dabei nicht die Veranstaltungen übersehen werden, die ­ wenn auch über das Jahr und verschiedene Orte verteilt ­ zahlenmäßig ebenfalls Großveranstaltungscharakter haben: Wenn die Berliner Museen im Laufe eines Jahres 8,8 Mio. Besucherinnen und Besucher anziehen, so sind das durchschnittlich fast 30.000 Besucherinnen und Besucher pro Tag. Ebenso bieten allein die drei Opern, die Philharmonie, das Konzerthaus und das Theater des Westens täglich ein Angebot von ca. 10.700 Sitzplätzen. Die großen Berliner Theater steuern täglich noch einmal mehr als 11.900 Sitzplätze bei. Für das Standortmarketing stellen sich damit insbesondere folgende Aufgaben:

1. Bestandssicherung:

Bereits in Berlin regelmäßig stattfindende Großveranstaltungen müssen für den Standort gesichert werden.

Dazu gehören unterschiedliche Veranstaltungen wie die großen Messen, Sportwettkämpfe wie z. B. das ISTAF, die DFB-Pokalendspiele und der BerlinMarathon, kulturelle Veranstaltungen wie der Karneval der Kulturen, aber auch Kongresse, Hauptversammlungen und zentrale Veranstaltungen von überregional tätigen Verbänden und Publikumsgesellschaften.

2. Infrastruktur für Großveranstaltungen:

Die Infrastruktur für Großveranstaltungen muss kontinuierlich verbessert werden.

Hierzu gehören zuallererst die Fertigstellung der neuen Bahnhöfe in Berlin, die Modernisierung der Bahnverbindungen, die bessere Erreichbarkeit Polens auf Schiene und Autobahn und der Ausbau des Flughafens Schönefeld zu einem modernen Flughafen, der internationalen Ansprüchen in jeder Hinsicht genügt. Mit der Realisierung (Bahn) bzw. Planung (Flughafen) wurde bereits begonnen.

Daneben muss auch die innerstädtische Logistik verbessert werden. Das reicht von leistungsfähigen Informations- und Verkehrsleitsystemen des ÖPNV sowie deren Vernetzung über ausreichende Busparkplätze bis hin zu innerstädtischen und regionalen Wegeleitsystemen für Besucherinnen und Besucher der Stadt. Die Maßnahmen hierfür sind teilweise in der Planung, teilweise bereits in der Umsetzung.

Schließlich müssen die Dienstleisterinnen und Dienstleister internationalen Ansprüchen genügen.

Vordringlich ist hier, Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenz bei möglichst vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Dienstleistungsunternehmen zu erhöhen.

3. Akquisition:

Die Akquisition der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Großveranstaltungen muss systematisch betrieben werden.

Die Darstellung einzelner Elemente einer solchen Akquisitionsstrategie verbietet sich aus Wettbewerbsgründen. Ein Ansatz wäre z. B., Berliner Repräsentantinnen und Repräsentanten in überregionalen Gremien ­ z. B. Berliner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Vorständen nationaler oder internationaler Verbände angehören ­ in die Lage zu versetzen und ihre Bereitschaft zu wecken, sich innerhalb ihrer Gremien für ihre Heimatstadt als Veranstaltungsort von Kongressen oder Messen einzusetzen.

4. Standortvorteile der Hauptstadtregion: Großveranstaltungen müssen genutzt werden, die spezifischen Qualitäten der Hauptstadtregion Berlin Brandenburg herauszustellen.

Vorgesehen sind u. a. die folgenden Maßnahmen:

­ WFBI, TSB und der Senat werden Messen und Kongresse in Berlin verstärkt dazu nutzen, Entscheidungsträger, die sich aus diesem Anlass in Berlin befinden, auf die Möglichkeit zusätzlicher Aktivitäten in Berlin anzusprechen.

­ Das Begleitprogramm für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Fachveranstaltungen sowie deren Begleitung wird gezielt auf die Standortvorteile der Region ausgerichtet.

­ Um Großveranstaltungen herum wird ein Rahmenprogramm gestaltet, das je nach Art der Veranstaltung ergänzende Angebote enthält. Ein Beispiel war das Rahmenprogramm anlässlich der Ausstellung „Das MoMa in Berlin". Koordiniert von der Festspiele GmbH (jetzt: Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH) fand zeitgleich die „american season 2004" mit einer Vielzahl von keineswegs auf die Kunst beschränkten Veranstaltungen statt.