Im August 1998 wurde das Klärwerk Marienfelde stillgelegt

Abfallwirtschaftskonzept Berlin ­ Teil 1 35

Entwicklung des Klärschlammaufkommens

Entwicklung von 1997 bis 2003

In dem Zeitraum von 1997 bis 2000 wurde das Kanalisationssystem um 3,5 % und das Abwasserdruckrohrnetz um 1,5 % erweitert. Zwischen 2000 und 2002 wurde das Kanalisationssystem um weitere 168 km ergänzt. Es umfasst nunmehr 4.100 km Schmutzwasserkanäle, 3.100 km Regenwasserkanäle und 1.900 km Mischwasserkanäle.

Im August 1998 wurde das Klärwerk Marienfelde stillgelegt. Die dort behandelten Abwasserströme werden seither im Klärwerk Waßmannsdorf mitbehandelt. Im März 2003 wurde das Klärwerk Falkenberg geschlossen. Es war das einzige Klärwerk, das über keine vollbiologische Abwasserreinigung mit gezielter Nitrat- und Phosphateliminierung verfügte. Das Abwasser aus dem Einzugsbereich des Klärwerks Falkenberg wird nun in den Klärwerken Waßmannsdorf und Schönerlinde behandelt. Das Klärwerk Waßmannsdorf wurde zur Aufnahme der Abwasserströme aus den Klärwerken Marienfelde und Falkenberg ertüchtigt und im Juli 1999 in Betrieb genommen.

Aus organisatorischen sowie technischen Gründen haben sich die Länder Berlin und Brandenburg darauf verständigt, dass alle anfallenden Klärschlämme in den mit gekennzeichneten Klärwerken nur in Berichten/Veröffentlichungen des Landes Berlin erscheinen.

Alle nachfolgenden Mengenangaben zum Klärschlamm wurden auf 100 % Trockensubstanz (TS) umgerechnet und beziehen sich ausschließlich auf die Klärschlämme der von den BWB betriebenen Klärwerke.

Zwischen 1997 und 2002 hat sich die Klärschlammmenge um ca. 5 % erhöht. Diese Erhöhung des Klärschlammaufkommens ist auf folgende Ursachen zurückzuführen:

· die Erhöhung des Anschlussgrades der Bevölkerung an das öffentliche Abwassernetz,

· den Ausbau von Klärwerken sowie

· die gestiegenen Anforderungen an die Reinigungsleistung der Klärwerke.

Im Jahr 2003 reduzierte sich das Aufkommen hingegen wieder auf die Größenordnung des Jahres 1997 (ca. 90.000 Mg TS) (siehe Tabelle 5). Diese Reduzierung des Klärschlammaufkommens ist im Wesentlichen auf die Reduzierung der Einwohnerzahl und die Realisierung von Wassersparmaßnahmen zurück zu führen.

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung des Klärschlammaufkommens der einzelnen Klärwerke zwischen 1997 und 2003.4.2 Prognostiziertes Aufkommen bis 2015

Das Land Berlin hat mit 3.800 Einwohnern pro Quadratkilometer die höchste Bevölkerungsdichte in der Bundesrepublik Deutschland. Mit über 98 % ist im Land Berlin ein fast flächendeckender Anschluss an die Kanalisation und Kläranlagen erreicht.

Es wird davon ausgegangen, dass sich die Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren nicht wesentlich ändern (z.B. Einwohnerzahl, rechtliche Anforderungen an Reinigungsleistungen von Klärwerken, Verbraucherverhalten etc.). Das in der Tabelle 6 angegebene prognostizierte Aufkommen ab 2005 ist im Vergleich zum Abfallwirtschaftsplan 2001 /41/ einer Korrektur unterzogen worden.

Tabelle 6: Prognose zur Entwicklung des Klärschlammaufkommens bis 2015

Die prognostizierten Änderungen der Abwasser- und Klärschlammmengen ab 2005 sind Planzahlen der Berliner Wasserbetriebe und im Wesentlichen auf geänderte Kenngrößen nach Schließung des Klärwerks Falkenberg zurückzuführen.