Lagebericht und Konzernlagebericht

I. Darstellung des Geschäftsverlaufs:

Im Berichtsjahr konnte die Budgetabsenkung von 28,9 Mio. Euro nahezu durch Kostenreduzierungen im operativen Bereich, im Wesentlichen durch Rückgang des Personalaufwands in Höhe von 28,2 Mio. Euro, ausgeglichen werden. Die geplante Verbesserung der Ergebnissituation wurde jedoch noch nicht erreicht.

In sämtlichen Unternehmensbereichen wurde weiter an der Optimierung der Organisations- und Ablaufstrukturen gearbeitet.

Die Umsetzung der Konzeption zur Reorganisation des Bereiches Facility Management wurde konsequent weitergeführt. Im Berichtsjahr konnten dadurch bereits relevante Kosteneinsparungen realisiert werden.

Die Tochtergesellschaft TSL Textilservice und -logistik GmbH ist durch Kauf aus der Fehmarn 380. VV GmbH hervorgegangen. Der Gesellschaftsvertrag wurde am 23. Mai 2003 geändert. Die Gesellschaft nahm im September 2003 das operative Geschäft auf. Sie wird im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 87430 geführt. Die Gesellschaft erbringt Leistungen im Rahmen der Wäschevollversorgung von Krankenhäusern, Pflege- und Seniorenheimen und sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Vorrangig ist von der Gesellschaft die Versorgung der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH sicherzustellen.

Die SVL Speisenversorgung und -logistik GmbH wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 9. Dezember 2003 gegründet. Die Eintragung der Gesellschaft beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg erfolgte am 5. April 2004 unter der Nummer HRB 90497. Gegenstand des Unternehmens ist die Versorgung von Krankenhäusern und sonstigen Einrichtungen des Gesundheitswesens und Dritten mit Speisen und Getränken einschließlich der dazu gehörenden Logistik sowie das Betreiben von Kiosken, Automaten und Verkaufsständen. Das operative Geschäft wird schrittweise im Jahr 2004 aufgenommen.

Die Vivantes Rehabilitation GmbH, eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht BerlinCharlottenburg unter der Nummer HRB 87492, wurde im Oktober 2002 gegründet. Das operative Geschäft wurde am 10. November 2003 aufgenommen. Die Gesellschaft betreibt eine ambulante Rehabilitationseinrichtung am Standort Auguste-Viktoria-Klinikum zunächst mit den Indikationen Orthopädie und Onkologie.

Die ChronoMedic GmbH, gegründet im August 2002, nahm zum 1. Januar 2003 ihre Geschäftstätigkeit auf. Die Gesellschaft firmiert beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 87269. Der ursprüngliche Geschäftszweck der Gesellschaft war der Einkauf und die Lagerung von Waren des medizinischen Bedarfs, des Wirtschafts- und Verwaltungsbedarfs, von Arzneimitteln, die Beschaffung von Investitionsgütern, das Bewirtschaftungsmanagement von Medizintechnik und Zentralsterilisation, das Betreiben einer Blutbank sowie Beratungsleistungen in den vorgenannten Bereichen für die zum Konzern gehörenden Unternehmen und Dritte. Die Einkaufsorganisation wurde am Standort Neukölln konzentriert.

Um die Preiskonditionen für Kranhausunternehmen zu erhalten, wurde ab November 2003 die Beschaffung von Arzneimitteln aus dem Leistungsspektrum des Handelsunternehmens ChronoMedic GmbH herausgenommen und durch die Vivantes- Apotheke direkt organisiert.

Die Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH ist am Institut für medizinisch-ökonomisches Consulting GbR (IMC) Berlin / Kaiserslautern mit 41,7 Prozent und an der Michels Klinik Service GmbH, Berlin mit 24,5 Prozent beteiligt. Auf eine Konsolidierung dieser assoziierten Unternehmen wurde gemäß § 311 Abs. 2 HGB verzichtet.

Im Berichtsjahr wurden insgesamt 18,6 Mio. Euro im Unternehmen investiert, davon 16,7 Mio. Euro aus öffentlichen Fördermitteln und Zuschüssen sowie Zuwendungen Dritter und 1,9 Mio. Euro aus Eigenmitteln. Die Investitionsschwerpunkte entfallen mit 5,8 Mio. Euro auf die Errichtung eines Frau-Mutter-Kind-Zentrums im Klinikum Neukölln, mit 1,2 Mio. Euro auf die Fertigstellung des Untersuchungs- und Behandlungstraktes im Klinikum im Friedrichshain und mit 1,0 Mio. Euro auf die Sanierung des Gebäudes Teichstraße 65. Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände wurden in Höhe von 6,7 Mio. Euro angeschafft.

Die finanzielle Situation der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH ist weiterhin ganz wesentlich durch die Übernahme der bereits von den städtischen Krankenhäusern vor der Gründung der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH angehäuften Schulden geprägt. Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens war im Berichtsjahr durch die Gewährung eines Gesellschafterdarlehens jederzeit gewährleistet.

Die Inanspruchnahme der vom Gesellschafter gewährten Kreditlinie in Höhe von 216,9 Mio. Euro lag im ersten Halbjahr 2003 bei durchschnittlich 85,3 Prozent (im Vorjahr 92,0 Prozent). Im zweiten Halbjahr erhöhte sich die Inanspruchnahme im Wesentlichen durch die Auszahlung der Zuwendung und Minderleistungen im Kerngeschäft auf durchschnittlich 91,2 Prozent (im Vorjahr 75,0 Prozent). Zum 31. Dezember 2003 war die Kreditlinie voll in Anspruch genommen. Die frei verfügbare Liquidität betrug 17,8 Mio. Euro.

Für das Berichtsjahr wurde mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen im Juni 2003 eine Pflegesatzvereinbarung mit vollständigem Erlösausgleich auf der Grundlage der Budget-Rahmenvereinbarung aus dem Jahre 2001 geschlossen.

Die Leistungsdaten der Klinika haben sich im Geschäftsjahr 2003 im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt:

Im stationären und teilstationären Bereich wurden 177.739 Fälle behandelt (im Vorjahr 180.

Fälle, -1,4 Prozent). Die vollstationäre Verweildauer konnte erneut reduziert werden. Sie betrug 8,9 Tage (im Vorjahr 9,4 Tage). Die Behandlungstage im voll- und teilstationären Bereich lagen durch die reduzierte Verweildauer und die geringere Anzahl von Behandlungsfällen mit 1.612.

Tagen um 170.082 Tage unter dem Vorjahreswert (-9,5 Prozent).

Die Anpassung der Personalkapazität wurde im Berichtsjahr planmäßig fortgesetzt.

2003 waren durchschnittlich 10.860 Vollkräfte gegenüber 11.581 im Vorjahr beschäftigt (-721 Vollkräfte; -6,2 Prozent). Die Vergütung der Mitarbeiter erfolgt entsprechend der Tarifvereinbarung nach BAT und BMTG sowie außertariflich. Die Tarifsteigerung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,2 Prozent.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 14. November 2003 Herrn Dr. Harry Düngel als stellvertretenden Geschäftsführer für den Bereich Servicemanagement bestellt.

II. Lage der Gesellschaft:

Am 3. März 2003 wurde die zum 1. Januar 2001 vorgesehene Kapitalerhöhung durch Sacheinlage in das Handelsregister der Gesellschaft eingetragen. Das Stammkapital des Mutterunternehmens wurde um 50,0 Mio. Euro auf 55,0 Mio. Euro erhöht.

Das Eigenkapital hat sich insgesamt um 69,6 Mio. Euro auf 53,6 Mio. Euro (-56,5 Prozent) verringert. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beträgt damit 4,9 Prozent (im Vorjahr 11,0 Prozent). Nach Verrechnung der Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens mit dem Anlagevermögen liegt die Eigenkapitalquote bei 10,1 Prozent (im Vorjahr 23,4 Prozent).

Das Geschäftsjahr 2003 schließt insgesamt mit einem Jahresfehlbetrag von 69,6 Mio. Euro ab.

Der Jahresfehlbetrag der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH als Mutterunternehmen beträgt 69,2 Mio. Euro (im Vorjahr 19,1 Mio. Euro). Darin enthalten ist ein Fehlbetrag des Geschäftsbereiches „Forum für Senioren" in Höhe von 1,5 Mio. Euro (im Vorjahr 1,3 Mio. Euro). Das Jahresergebnis wurde durch die Bildung einer Rückstellung für die in den Folgejahren notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 40,0 Mio. Euro belastet. Die Vivantes Rehabilitation GmbH schließt das Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag von 467 Tsd. Euro ab. Aufgrund des Jahresfehlbetrages entsteht zum Bilanzstichtag ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 437 Tsd. Euro. Im Jahr 2004 ist die Gewährung eines Gesellschafterdarlehens vorgesehen, um die Fortführung des Unternehmens zu sichern. Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens hat erklärt, die Gesellschaft mit ausreichender Liquidität auszustatten und durch geeignete Kapitalmaßnahmen die bilanzielle Überschuldung zu beseitigen.

Die Liquiditätssituation der Gesellschaft verschlechterte sich im Frühjahr 2004 zunehmend. Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit erhöhte der Gesellschafter im Januar 2004 die Kreditlinie um 13,1 Mio. Euro auf 230,0 Mio. Euro. Die Zahlung von Zuschüssen zu Schließungskosten in Höhe von 12,7 Mio. Euro, die in den Jahren 1998 bis 2000 durch Streichung von Planbetten im Krankenhausplan für die städtischen Krankenhäuser entstanden waren, wirkte sich im ersten Halbjahr 2004 positiv auf die Liquiditätssituation aus. Zum 30. Juni 2004 betrug die frei verfügbare Liquidität 28,0 Mio. Euro.

Die Übernahme der durch die ehemaligen städtischen Krankenhausbetriebe aufgebauten Schulden hat auch in 2003 wieder zu einem negativen Finanzergebnis geführt. Hieraus resultierten