Das Sanierungskonzept sieht im Wesentlichen eine erhebliche Steigerung der Produktivität in allen Unternehmensbereichen vor

Seite 4 Lagebericht 2003 nicht durch Krankenhaus- und Pflegevergütung refinanzierbare Zinsaufwendungen von 4,9 Mio. Euro.

III. Zukünftige Entwicklung und Risiken der künftigen Entwicklung

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung im Geschäftsjahr 2003 hat die Geschäftsführung im Frühjahr 2004 ein Sanierungskonzept vorgestellt, um die Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH bis zum Jahr 2008 zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Krankenhausunternehmen zu entwickeln.

Das Sanierungskonzept sieht im Wesentlichen eine erhebliche Steigerung der Produktivität in allen Unternehmensbereichen vor. Die dadurch ermöglichte Stellenreduzierung wird höher ausfallen als bisher angenommen. Dem Konzept haben sowohl die Vertreter des Anteilseigners, wie auch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat einvernehmlich zugestimmt.

Die Realisierung der Sanierungsmaßnahmen erfolgt mit Unterstützung externer Beratung, mit der Umsetzung wurde Anfang Juni 2004 begonnen.

Für die erfolgreiche Unternehmenssanierung ist die Umwandlung des Gesellschafterdarlehens in Höhe von 230,0 Mio. Euro in Eigenkapital eine ebenso unverzichtbare Voraussetzung, wie der Abschluss eines Tarifvertrages mit den Arbeitnehmern zur Reduzierung des Personalaufwandes.

Der Gesellschafter hat sich im Juni 2004 für eine Umwandlung des Gesellschafterdarlehens in Eigenkapital bereit erklärt. Die Geschäftsführung, vertreten durch den kommunalen Arbeitgeberverband, und die Gewerkschaft Verdi, haben im Juli 2004 einen Tarifvertrag zur Sanierung des Unternehmens unterschrieben. Wesentlicher Bestandteil dieses Tarifabschlusses ist der Verzicht der Arbeitnehmer auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld bis 2008. Im Gegenzug hat sich das Unternehmen verpflichtet, bis 2010 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Dadurch wird der Personalaufwand der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH im Jahr 2004 um ca. 32 Mio. Euro entlastet. Dieser Betrag reduziert sich bis 2008 einerseits anteilig durch den geplanten Stellenabbau und andererseits durch Einmalzahlungen an die Belegschaft, die in Abhängigkeit von der Realisierung der Planergebnisse vereinbart wurden.

Die Umsetzung der Konzeption zur Reorganisation des Bereiches Facility Management wird im Geschäftsjahr 2004 fortgeführt.

Die VivaClean GmbH, vormals aptus 42. GmbH, wurde am 30. April 2004 durch Kauf erworben und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 91659 eingetragen. Die Gesellschaft erbringt Leistungen im Bereich der Gebäudereinigung und der Außenbereichspflege für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Seniorenheime.

Die VIVAflex Agentur für Zeitarbeit und Personaleinsatz GmbH, derzeit noch firmierend unter Fehmarn 453. V V GmbH, mit Sitz in Berlin und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter HRB 91791, wurde im Frühjahr 2004 durch Kauf einer Vorratsgesellschaft gegründet. Unternehmensgegenstand der Gesellschaft ist die Arbeitnehmerüberlassung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gegen Entgelt an Dritte, vorrangig an eigene Kon437

Seite 5 Lagebericht 2003 zerngesellschaften. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Vivantes ­ Netzwerk für Gesundheit GmbH.

Die Liquiditätssituation der Gesellschaft bleibt aufgrund der jährlichen Budgetabsenkungen von 20,5 Mio. Euro bis zum Jahr 2006 gemäß der Budget-Rahmenvereinbarung und hoher Personalaufwendungen weiterhin angespannt. Nach gegenwärtiger Planung wird die vorhandene Liquidität bis Mitte 2005 ausreichen. Im Rahmen der Liquiditätsplanung wurde auch die Umsetzung des Personalkonzepts und deren positive Auswirkung auf die Liquiditätssituation berücksichtigt. Liquiditätsrisiken bestehen weiterhin in der Umstellung der Leistungsabrechnung auf das DRGSystem und der Erreichung der mit den Krankenkassen vereinbarten Leistungen und dem damit verbundenen kontinuierlichen Zufluss der Einnahmen. Die Auswirkungen daraus können zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht umfassend eingeschätzt werden. Für die Umsetzung der im Sanierungsprogramm festgelegten Maßnahmen wird ab Mitte 2005 zur Sicherung des Fortbestandes der Gesellschaft und des Konzerns ein Liquiditätszuschuss durch zusätzliche Kredite notwendig werden.

Die Budget-Rahmenvereinbarung mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen für die Jahre 2000 bis 31. Dezember 2006 liegt für das Gesamtunternehmen vor. Leistungsdaten sind jährlich neu zu verhandeln und ein Erlösausgleich für das Vorjahr zu vereinbaren. Im Juli 2004 konnte hierüber Einigkeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen erzielt werden. Die Unterzeichnung der Vereinbarung wird voraussichtlich im August 2004 erfolgen. Die gesetzlich vorgesehene Umstellung der Leistungsabrechnung auf das DRG- System ist zum 1. September 2004 vorgesehen.

Der erforderliche Investitionsbedarf im Akut- und Pflegebereich kann im Wesentlichen nur im Rahmen der verfügbaren Fördermittel realisiert werden. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der schwierigen Finanzlage des Landes Berlin Fördermittel nach § 7 LKG nicht zeitgerecht und in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt werden können.

Insgesamt wird es darauf ankommen, das Sanierungsprogramm erfolgreich umzusetzen.

Berlin, den 30. Juli 2004

Vivantes-Netzwerk für Gesundheit GmbH

Die Geschäftsführung Wolfgang Schäfer Vorsitzender Dr. Harry Düngel Ernst-Otto Kock Jörg-Olaf Liebetrau

WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH