Umweltschutz durch „Green Goals"

Wir fragen der Senat:

1. Wie bewertet der Senat, dass das Organisationskomitee der Fußballweltmeisterschaft 2006 unter der Überschrift „Green Goals" unter der Leitung von Franz Beckenbauer zum ersten Mal der Umweltschutz eine bedeutende Rolle bei einer Weltmeisterschaft spielen soll?

2. Warum macht sich der Senat nicht zum Fürsprecher und Vorreiter für diese wegweisende Idee und setzt Berlin an die Spitze der „Green Goals" - Umsetzungsbewegung?

3. Was hat der Senat bisher unternommen, um die vorgegebenen Umweltziele für die Bereiche Abfall, Verkehr, Energie und Wasserverbrauch für die Veranstaltungen in Berlin noch erreichen zu können? Wie will er konkret sicherstellen, dass die „Green Goals" im nächsten Jahr wirklich erreicht werden?

4. Warum gibt es bis heute keine Informationen darüber, mit welchen Schwerpunkten der Senat die Umsetzung der „Green Goals" in Berlin präsentieren wird und mit welchem Öffentlichkeitskonzept die Bevölkerung und die BesucherInnen auf die Umweltziele und die damit verbundenen Maßnahmen hingewiesen werden?

5. Ist der Senat an einem konkreten Informations- und Erfahrungsaustausch mit den anderen Austragungsstädten der WM beteiligt, welche konkreten umweltfördernden Projekte, bei denen andere Städte bereits weit in der Vorbereitung sind, werden auch von Berlin übernommen, damit sich die Stadt als ökologisch modern und innovativ präsentieren kann?

6. Warum wurden beim Umbau des Olympiastadions im Bereich der Regenwassernutzung und der Nutzung erneuerbarer Energien im Gegensatz zu den Fußballstadien in Stuttgart, Nürnberg, Hannover oder Gelsenkirchen erhebliche Potentiale zur Wasser- und Energieeinsparung nicht genutzt und teilt der Senat unsere Auffassung, dass beim Olympiastadion der umweltgerechte Umbau weitgehend versäumt wurde?

Green Goal Umweltmanagement

7. Welche Maßnahmen wird der Senat umsetzen, um beim Betrieb des Stadions Umweltschutzstandards kontinuierlich zu verbessern und Betriebskosten zu senken? Wie wird in diesem Zusammenhang nach dem Vorbild von Nürnberg und München die systematische Umweltprüfung nach EMAS (EcoManagement and Audit Scheme) vom Senat bewertet?

8. Welche Maßnahmen ergreift der Senat im Zusammenhang mit der WM 2006, um weitere Institutionen und Unternehmen in Berlin für eine Teilnahme an betrieblichen Umweltmanagementsystemen wie z.B. dem Projekt Öko-Profit zu gewinnen, um das Ziel einer möglichst umweltschonenden WM über das Stadion hinaus in der Stadt zu verankern?

9. Welche organisatorischen Maßnahmen zur Einhaltung der „Green Goals" sind für die zentrale Festmeile am Spreebogen vorgesehen, der gerade mit hohem finanziellen Aufwand als Grünfläche hergestellt wurde?

Green Goal umweltgerechter Verkehr

Wie will der Senat die Selbstverpflichtung gegenüber dem Organisationskomitee einhalten, 80 Prozent der BesucherInnen der Berliner WM-Spiele mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu befördern? Welche baulichen und organisatorischen Verbesserungen beim Sund U-Bahnverkehr sind bis zum Beginn der Fußballweltmeisterschaft zur Erreichung dieses Zieles vorgesehen?

Green Goal in Zukunft - Leichtathletik WM 200911. Wie stellt der Senat sicher, dass während der Fußballweltmeisterschaft, nicht nur der S- und U-Bahnverkehr zum Olympiastadion, sondern der ÖPNV in der gesamten Stadt, insbesondere an touristischen Sehenswürdigkeiten von Streckensperrungen, Pendelverkehr und Betriebseinschränkungen verschont bleibt? Ist bis zum nächsten Jahr an diesen touristischen Anziehungsorten sichergestellt, dass sie durch den seit Jahren angekündigten Einbau von Fahrstühlen auch für mobilitätseingeschränkte BesucherInnen attraktiv und benutzbar werden?

19. Welche umweltpolitischen Ziele hat sich der Senat für die Leichtathletik-WM 2009 und weitere geplante Großveranstaltungen gesetzt und durch welche Maßnahmen will er diese Ziele realisieren?

Begründung:

Mit „Green Goal" wird zum ersten Mal in der Geschichte des Fußballsports der Umweltschutz eine bedeutende Rolle bei einer Weltmeisterschaft spielen. Für die Bereiche Abfall, Verkehr, Energie und Wasser hat das deutsche Organisationskomitee verbindliche Umweltziele festgelegt, die während der Fußball WM 2006 erreicht werden sollen.

12. Welchen Anteil hat das Land Berlin von den 300 Millionen Euro Bundesmitteln für den Nahverkehr erhalten und wie werden diese Mittel in Berlin für den ÖPNV eingesetzt?

So sollen Green Goal Abfallreduzierung · die Abfallmengen in den Stadien und in deren Umfeld um 20 Prozent gesenkt werden,13. Welches Konzept hat der Senat, um die Abfallmengen in den Stadien, in deren Umfeld und auf den Zuwegen um mindestens 20 Prozent zu reduzieren?

· mindestens 50 Prozent aller BesucherInnen 2006 mit dem öffentlichen Nahverkehr zu den Spielen in die WM-Stadien fahren,

Welche Schwerpunkte setzt der Senat in einem notwendigen Entsorgungskonzept um die in den Green Goals vorgesehene Reduzierung des Mülls um 20 Prozent zu erreichen? Mit welchen Partnern arbeitet der Senat bei der Konzepterstellung zur Müllvermeidung und bei deren Umsetzung zusammen?

· der Energieverbrauch der Stadien um 20 Prozent reduziert werden und

· die WM-Stadien ihren derzeitigen Wasserverbrauch um 20 Prozent reduzieren.

Doch in Berlin droht der Doppelpass zwischen Umwelt und Sport zum Fehlpass zu werden.

So wurden beim Umbau des Olympiastadions im Bereich der Regenwassernutzung und der Nutzung erneuerbarer Energien im Gegensatz zu den Fußballstadien in Stuttgart, Nürnberg, Hannover oder Gelsenkirchen erhebliche Potentiale zur Wasser- und Energieeinsparung nicht genutzt.

Stattdessen wurden zahlreiche wertvolle Bäume für einen Parkplatz gefällt.

Green Goal Energieeinsparung

Welche Maßnahmen sieht der Senat vor, um den Energieverbrauch des Olympiastadions dauerhaft um mindestens 20 Prozent zu senken? Wird der Senat ­ sofern er nicht eine EMAS-Umweltprüfung für das Olympiastadion vorsieht ­ zumindest einen EnergieCheck zur Senkung des Energieverbrauchs und der Energiekosten durchführen?

Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs scheint sich der Senat auf der Anbindung des Olympiastadions an die Uund S-Bahn auszuruhen, ohne sich der Bedeutung eines ertüchtigten Innenstadtnetzes und der entsprechenden Bahnhöfe bewusst zu sein. Doch die WM 2006 findet nicht nur im Olympiastadion statt.

16. Sieht der Senat die Flächen des Olympiastadions oder der Verwaltungsgebäude auf dem Gelände für eine öffentliche oder private Nutzung mit Photovoltaik-Anlagen vor? Warum wurde das Olympiastadion nicht als „Premiumobjekt" in die landeseigene Solardachbörse aufgenommen?

Auch im Bereich des Abfalls steht das diesbezügliche Green Goal bisher nur auf dem Papier, obwohl die Abfallreduzierung bei Veranstaltungen dieser Größe eine große Herausforderung darstellt und umfangreicher Vorarbeit bedarf.Green Goal Wassersparen

Der aktuelle Leistungsstand der deutschen Fußballnationalmannschaft ist schwer zu beurteilen. Der Leistungsstand des Senates auf dem Weg zu einer umweltschonenden WM 2006 ist dagegen offensichtlich: Es bedarf einer dringenden Verbesserung in allen Mannschaftsteilen, um aus dem Green Goal nicht ein weltweit beachtetes Berliner Eigentor werden zu lassen.

17. Was wird der Senat unternehmen, um nach den baulichen Umweltmängeln wenigstens beim Betrieb des Olympiastadions wassersparend vorzugehen? Welche Maßnahmen werden vorgenommen um die Bewässerung der Rasenflächen mit Regenwasser zu ermöglichen und wassersparende Sanitärtechnik einzubauen?

18. In welchem Umfang wurden beim Umbau des Olympiastadions Flächen versiegelt bzw.