Steuer

SenBJS III E - ISBJ Seite 6 von 49

SenInn u. a. für eine kontinuierliche Entwicklung der IT-Strategie der Berliner Verwaltung.

Ein Ziel der IT-Strategie besteht darin, eine einheitliche verfahrensunabhängige IT- Infrastruktur zu schaffen und für die IT-Verfahren der Fachressorts zur Nutzung bereitzustellen.

Gemäß „VV IT-Steuerung" werden auf der Grundlage des bestehenden Rollenmodells durch das IT-Kompetenzzentrum ­ ausgehend von der bisherigen IT-Organisationsrichtlinie ­ ITOrganisationsgrundsätze über das Zusammenspiel zentraler und dezentraler Verantwortlichkeiten erarbeitet.

Die Verantwortlichkeiten im Rahmen des Projekts ISBJ sind auf der Grundlage des bisher geltenden IT- Rollenmodells geregelt (IT-Organisationsrichtlinie) und werden bei Vorlage der neuen Grundsätze entsprechend angepasst.

Das IT-Kompetenzzentrum wird regelmäßig über die Ergebnisse der Projektentwicklung informiert und ist im Rahmen der Projektsteuerungsrunden ISBJ in die Entwicklung einbezogen.

Die SenBildJugSport Abteilung Jugend übernimmt die Aufgaben des zentralen Verfahrensverantwortlichen für alle zentralen IT-Fachverfahren Jugend. Damit ist die SenBildJugSport verantwortlich für die Freigabe eines Verfahrens, stimmt die Interessen der das Verfahren einsetzenden Stellen ab und vertritt sie gegenüber Dritten.

IT- Infrastruktur Grundsätze

Unter IT-Infrastruktur sind Netze, Serversysteme, Endgeräte (Hardware und systemnahe Softwarekomponenten) und Dienste zu verstehen, mit denen Universal- und Hilfsfunktionen erfüllt werden.

Das Projekt ISBJ nutzt die im Land vorhandene verfahrensunabhängige IT- Infrastruktur und orientiert sich am IT-Warenkorb.

Die verfahrensunabhängige IT-Infrastruktur wird von den ISBJ einsetzenden Dienststellen in eigener Verantwortung auf eigene Kosten bereitgestellt.

Die von ISBJ verursachten zentral erforderlichen Kosten für Maßnahmen zur technischen Weiterentwicklung werden entsprechend der Investitionsplanung im Rahmen des Projekts finanziert.

Referenzarchitektur ISBJ -Begriffe

Die Basis für die technische Realisierung der IT-Fachverfahren Jugend bildet eine für das Projekt entworfene Referenzarchitektur.

Die Bestandteile der Referenzarchitektur müssen der vom Land Berlin bereit gestellten Netzwerkinfrastruktur entsprechen und die vom Land Berlin formulierten Richtlinien zum Betrieb von Anwendungen berücksichtigen.

Die Referenzarchitektur ISBJ ist eine Dienste zentrierte Komponenten-basierte Schichtenarchitektur.

Eine Anwendung ist logisch in Schichten organisiert und besteht physisch aus mehreren Komponenten.

Unter Komponenten versteht man unabhängig entwickelte und verteilbare Software­ Entitäten, die bestimmte Dienste bereitstellen. Sie sind immer konform zu einem bestimmten Komponentenmodell und einer dazugehörigen Komponentenplattform.

Es gibt unterschiedliche Arten der Klassifizierung von Komponenten. Gemäß ihrer Fachlichkeit werden Komponenten bei ISBJ wie folgt unterteilt:

- Fachkomponenten Fachkomponenten stellen die spezifische Funktionalität für Fachverfahren bereit (z. B. Funktionalität des Jugendhilfeverfahrens).

- Domäne spezifische Fachkomponenten Fachübergreifende Komponenten stellen die Funktionalität bereit, die nicht einem SenBJS III E - ISBJ Seite 7 von 49 bestimmten Fachverfahren zugeordnet werden kann, die aber von allen Fachverfahren benutzt wird (Personen- und Adressenverwaltung).

- Infrastrukturkomponenten (fachübergreifend) Infrastrukturkomponenten stellen Dienste bereit, die unabhängig von der betrachteten Domäne sind (z. B. Rollen- und Rechteverwaltung). Komponentenplattform (verfahrensabhängig)

Zum Einsatz kommt der Applikationsserver 10g der Firma Oracle.

Um eine weitgehende Herstellerunabhängigkeit zu erreichen, wird durch den Qualitätssicherer streng darauf geachtet, dass die J2EE Standards 1.4 eingehalten werden.

Ziel ist es, Komponenten oder Dienste zu entwickeln, die sowohl für sehr große Projekte auf sehr performanten kommerziellen Plattformen als auch auf Open Source J2EE Plattformen eingesetzt werden können.

Als Datenbank wird für die Neuentwicklung zurzeit eine Oracle Datenbank Version 9i eingesetzt.

Durch eine strenge Vorgehensweise nach E-Government-Handbuch, welches zur Förderung der Initiative BundOnline 2005 sowie zur Unterstützung der Landes- und Kommunalbehörden unter Federführung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entstanden ist, wird die Zukunftssicherheit der Software gewährleistet. Das modular aufgebaute E-Government-Handbuch enthält das Dokument SAGA (Standards und Architekturen in E-Government-Anwendungen) in der Version 2.0 sowie das IT-Grundschutzhandbuch. Weitere beachtete Standards zur IT-Sicherheit sind ISO/IEC TR 13335 und ISO/IEC 17799.

Der Grundgedanke des Projekts VeZuDa der SenInn wird durch ISBJ schrittweise in die Praxis umgesetzt. Die Schaffung eines allmählich wachsenden Komponenten- und Dienstemarktes kann die Wirtschaftlichkeit insbesondere von Großverfahren deutlich steigern.

Datennetze (verfahrensunabhängig)

In Berlin steht das MAN (Verantwortung ITDZ, 1000MBit/s) zwischen den Standorten der Bezirksämter und der Senatsverwaltungen bereit. Innerhalb der Standorte steht ein LAN mit maßgeblichen mindestens 10 MBit/s (in der Regel aber mit 100 MBit/s) zur Verfügung.

Die meisten Standorte sind durch eine Firewall abgesichert.

Die vom ITDZ im Rahmen des Standardnetzzuganges angebotene verschlüsselte Datenübertragung innerhalb des MAN wird noch nicht von allen angeschlossenen Behörden genutzt. Die Anwendungen müssen daher zusätzliche Maßnahmen vorsehen, um die Vertraulichkeit der Daten zu sichern.

Autorisierung/Authentisierung

Für die Autorisierung und Authentisierung von Nutzern wird eine eigene Komponente „Rollen und Rechte" realisiert.

Für die Verwaltung der Rollen und Rechte wird ein Directory Service genutzt.

Der zentrale Rollen- und Rechteserver muss dezentral administrierbar sein.

Serverseitige Realisierung (verfahrensabhängig)

Die zum Betrieb der verfahrensabhängigen IT- Infrastruktur erforderlichen Serverkapazitäten werden im Rahmen des Projekts ISBJ angeschafft. Der verfahrenstechnische Betrieb wird im Rechenzentrum der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport durchgeführt.

VeZuDa: Vereinheitlichung und Zusammenführung unterschiedlicher Datenstrukturen in der Berliner Verwaltung SenBJS III E - ISBJ Seite 8 von 49

Für die Nutzung der Server wurde durch das Fraunhofer-Institut ISST ein Serverkonzept erstellt.

Folgende Produkte sind vorhanden und werden eingesetzt:

- Server-Hardware: 4 x Sun "Fire V880" und Siemens „Prime Power 650"

- Betriebssystem Sun Solaris 9

- Datenbankmanagementsystem Oracle 9i (9.2.0.5.0)

- Application Server 10g (9.0.4.0.0) Endgeräte- Client (verfahrensunabhängig)

An die Endgeräte werden folgende Anforderungen gestellt:

- Betriebssystem Microsoft Windows NT 4 SP6 oder höher

- Bildschirmauflösung minimal 800x600 maximal 1600x1400

Standard 800x600

Bürgerauskunft und Self Service der Träger

Für die Bürgerauskunft und den Self Service der Träger (Internet Zugang) ist ein WebClient (Browser) notwendig. Diese Ausstattung ist nicht Bestandteil des Projekts ISBJ. Fachprogramme

Die Fachprogramme zur IT-gestützten Wahrnehmung der speziellen Verwaltungsaufgaben laufen auf unterschiedlichen Hardwareplattformen unter unterschiedlichen Betriebssystemen und sind in unterschiedlichen Programmiersprachen geschrieben.

Es wird sichergestellt, dass weitere Programme hinzukommen und bestehende ausgetauscht werden können.

Zukünftig müssen Fachprogramme mit der E&D Komponente kommunizieren können.

Komponenten Stehen Infrastrukturkomponenten anderer Entwicklungen zur Verfügung, so werden sie, soweit technisch realisierbar, eingebunden. So ist die Rollen- und Rechteverwaltung (Benutzerverwaltung), wie sie in der E&D realisiert wird, in der Lage, auch anderen Fachverfahren zu dienen. Die „Single Sign On"

Technik ist somit realisierbar und das Projekt ISBJ kann nacheinander die einzelnen Fachverfahren zu einer Programmfamilie zusammenfügen. Ältere Programme können durch Kapselung weiter betrieben werden und ggf. erst zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden. Lizenzbedarf

Bei der Lizenzierung durch ISBJ werden nur die vom Projekt eingesetzten zentralen Server berücksichtigt.

Der Bedarf an Datenbanklizenzen entsteht mit dem Beginn des Testbetriebes für die Teilprojekte E&D und Kita. Für diesen Zweck wurden bereits zwei Lizenzen aus den Investitionsmitteln bereitgestellt. Ein weiterer Bedarf entsteht mit dem Dauerbetrieb, da der Datenbestand zunimmt und weitere Lizenzen erforderlich werden.

Wegen der Absicht des Landes Berlin, die Datenbanklizenzierung zu konsolidieren, sind bereits Verhandlungen gemeinsam mit dem ITDZ geplant.

Einmaliges Anmelden für alle Komponenten und Fachverfahren siehe Technische Konzepte: „Referenzarchitektur für das Projekt ISBJ ­ Architektur" vom 16.1.03 und „Änderung der Architektur" vom 17.2.04 U.Kriegel/ISST