Depoträume Gustav-Meyer-Allee 25

In den Depoträumen Gustav-Meyer-Allee 25 steht zur Zeit für Gemälde und Skulpturen Bruttolagerfläche in einer Gesamtgröße von 1.100 qm zur Verfügung.

Die Regalhöhe beträgt in der Regel 2.40m, die Regale sind zum Teil (je nach Größe der eingestellten Exponate) mit zwei bzw. drei Ebenen ausgestattet.

Die Fotoarbeiten und Installationen (in Transportkisten) werden in den Galerieräumen mit einem zusätzlichen Raumbedarf von ca. 110 qm gelagert.

Die Dokumentation der Sozialen Künstlerförderung (einschließlich Künstlerakten und Kataloge) ist in 8 Aktenschränken (je 1,40m breit) untergebracht.

Die genutzten Nettoflächen ergeben sich aus folgender Tabelle: Depotraum Fläche (m2) netto Rauminhalt (m3) netto Lfd. 30 - 40% aus.

Bei der sehr unterschiedlichen Größe der Exponate und den Besonderheiten, die bei Depoträumen zu beachten sind, z. B. Transporte mit Hubwagen etc., wäre jedoch eine zusätzliche Bewegungsfläche von 50% empfehlenswert.

Die Gänge zwischen den Regalen sollten mindestens 1,50 m breit sein.

Gleiches gilt für die Gänge zwischen den Skulpturenbereichen.

3. Zusätzlicher Raumbedarf:

Für Restaurierungs- und Forschungsarbeiten (u.a. für Dokumentationen, Vorbereitung von Ausstellungen) sollten zusätzlich zwei Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.

Die Grafikschränke (26 Schränke, Höhe 40 cm, 6 Schränke, Höhe 80 cm) sind z.Z. fünffach übereinander gestapelt, so dass sie sehr schlecht zugänglich sind. In den neuen Räumen sollten sie Grafikschränke maximal zweifach gestapelt werden, um einen ungehinderten Zugang zu den Arbeiten zu ermöglichen.

- 2 Zur Zeit befinden sich ca. 3.000 Exponate aus dem Bestand der Sozialen Künstlerförderung in (kostenfreien) Leihverträgen d.h. sie sind extern (überwiegend in Behörden und Institutionen des Landes Berlins) untergebracht.

Für eventuelle Rückläufe aus diesen Verträgen ist ein zusätzlicher Raumbedarf vorzuhalten.

Gleiches gilt für Rückläufe eventuelle aus den Mietverträgen (z.Z. ca. 800 Exponate).

6. Zusammenfassung Benötigt werden Depoträume mit einer Gesamtfläche von ca. 950 qm.

Die Raumhöhe sollte zwischen 2.60 und 2.70 m betragen (das höchste in den Depots untergebrachte Exponat hat eine Höhe von 250 cm).

Die einzelnen Räume sollten möglichst großflächig sein. Verbindungstüren müssen eine Breite von mindestens 1.40 haben (Standardgröße 0.90m ist nicht ausreichend). Sollten die Depoträume nicht ebenerdig sein, wäre ein Lastenaufzug unbedingt erforderlich.

Landesamt für Gesundheit und Soziales 1

Geschäftsstelle des Expertengremiums „Konzept zur Verwertung der Artothek der Sozialen Künstlerförderung"

Stellungnahme des Expertengremiums in der 5. Sitzung am 27. April 2005

Zum kulturhistorischen Wert der Artothek der Sozialen Künstlerförderung 1950 wurde auf Anregung des damaligen Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter und des Senators für Wirtschaft Paul Hertz als Sofortmaßnahme zur Ankurbelung der Wirtschaft ein Notstandsprogramm für Angestellte in Berlin-West gegründet. Ein Teil dieses Notstandsprogramms war der „Künstlernoteinsatz", später „Künstlerhilfe" genannt. Erklärtes Ziel dieses Programms war es, trotz der prekären Arbeitsmarktlage im Nachkriegs-Berlin den Kunstschaffenden die Möglichkeit zu bieten, in ihrem künstlerischen Beruf weiter zu arbeiten, sich zu entwickeln und in Übung zu bleiben, damit sie bald von der finanziellen Hilfe des Staates unabhängig werden.

Bis in die 80er Jahre hinein erhielten die Künstler/innen von einer Jury konkret definierte Aufträge, die sich generell auf Berlin-spezifische Themen im weitesten Sinne, wie z. B. auf die Darstellung des Wiederaufbaus von Berlin, auf Berliner Wahrzeichen und Bauten, Berliner Stadtlandschaften, Berliner Persönlichkeiten sowie auf wichtige Ereignisse der aktuellen Stadtgeschichte oder auch auf Szenen aus dem Alltag der Berliner bezogen.

Damit beginnt eine Sammlung von Kunstwerken, die ausschließlich auf staatlichen Aufträgen bzw. staatlicher Förderung basiert, deren Kriterium in den ersten Jahrzehnten vorrangig die soziale Lage der Berliner Bildenden Künstler ist.

In den 50er Jahren entstehen dabei vorwiegend Auftrags-Bilder der NachkriegsStadtlandschaft sowie Portraits wichtiger Persönlichkeiten des Wiederaufbaus und der geistigen Erneuerung. Vor allen Dingen sind es gegenständliche Druckgraphiken in geringer Auflagenzahl und kleinformatige Arbeiten auf Papier, vorrangig Aquarelle und Zeichnungen.

(Bis 1989 werden es fast 10.000 sein.)

Die unruhigen 60er Jahre des geistigen und politischen Aufbruchs zeigen eine Hinwendung zu menschlichen Figuren, zur Abstrakten Kunst, zu Freien Themen, zur Pop-Art, zum Photorealismus. Figuren und Portraits nehmen einen breiten Raum ein. In den Arbeiten der 70er Jahre zeigen sich neue Techniken und Malverfahren. Es ist die Zeit der Konzepte und der Künstler-Gruppen mit ihren strengen politischen, ästhetischen und lebenspraktischen Programmen. Vielfältigste visuelle Ausdrucksweisen markieren die beginnenden 80er Jahre.

Statt Ideologie herrscht Ironie, die Individualität wird zum Maßstab. 1988 werden daher neben den sozialen vor allem auch die künstlerischen Kriterien der Förderung neu formuliert und konkret festgelegt.

1990 wurde nach der Vereinigung der beiden Stadthälften Berlins das „Sonderprogramm für Künstler in wirtschaftlicher Not" für ehemals Ostberliner Künstler/innen beschlossen und die Soziale Künstlerförderung mit dessen Durchführung beauftragt. Damit tauchen völlig neue Themen in der Sammlung auf, neue Sujets und Konzepte. Die bis dahin vorwiegende Ausrichtung auf Berlin-spezifische Themen verliert sich nun gänzlich, und die Hälfte der jetzt entstehenden fast 5.000 Werke sind großformatige Gemälde, erstmals auch Fotoarbeiten und Installationen. Das ist Kunst aus Ost und West, ergänzt durch Arbeiten von Migranten aus allen Ländern der Welt, die sich im vereinigten Berlin niederlassen. Tagespolitik, Weltund Sozialpolitik stehen neben Utopien und intimsten Erlebnissen.