Grundstück

Nutzungsberechtigten der Grundstücke im Wasserschutzgebiet Spandau und allen anderen Personen auferlegt, die das Wasserschutzgebiet aufsuchen, sind im Interesse der öffentlichen Wasserversorgung und auf Grund der besonderen hydrogeologischen Lage Berlins unbedingt erforderlich.

Die Verordnung berücksichtigt die Richtlinien für Trinkwasserschutzgebiete, 1. Teil, „Schutzgebiete für Grundwasser"

- DVGW - Arbeitsblatt W 101 -. Sie weicht nur insoweit von diesen Richtlinien ab, als es durch die örtlichen Besonderheiten bedingt und erforderlich ist.

Die Absätze 1 und 2 enthalten die Festlegung des Wasserschutzgebietes Spandau. Die Fassungsanlagen des Wasserwerkes Spandau, ein Horizontalbrunnen sowie diverse eigenbewirtschaftete Vertikalbrunnen, die zu so genannten Brunnengalerien zusammengefasst sind, befinden sich zum einen im Spandauer Forst (Brunnengalerie Kuhlake und Horizontalbrunnen), zum anderen in unmittelbarer Nähe zum Wasserwerk (Brunnengalerien Nord und Süd). Das Grundwasser wird durch die Brunnen in Tiefen von etwa 20 Metern bis etwa 50 Metern gefasst und durch Druckrohre zum Wasserwerk Spandau geleitet. Die Ausbautiefen der Brunnen betragen etwa 27 Meter bis etwa 52 Meter.

Bezeichnung Ausbautiefe Fördermenge (im Jahresmittel) Horizontalbrunnen 27 m 6.720 m³/d Galerie Kuhlake (15 Brunnen) 36 bis 47 m 34.560 m³/d Galerie Nord(8 Brunnen) 47 bis 51 m 24.000 m³/d Galerie Süd(21 (Brunnen) 31 bis 52 m 30.720 m³/d

Insgesamt 96.000 m³/d

Zur hydrologischen Ausgangssituation im Wasserschutzgebiet Spandau ist festzustellen, dass die geologische Schichtenfolge durch die regional-geologische Einheit des WarschauBerliner-Urstromtales charakterisiert wird.

Im Norden Berlins sind westlich der Tegeler Rinne drei Grundwasserstockwerke ausgebildet, die von den stauenden Ton- und Schluffschichten der Quarz- und Formsandgruppe des Miozäns begrenzt werden. Ein erstes Grundwasserstockwerk verläuft innerhalb des Pleistozäns und den oberen Sedimenten des Miozäns. Darauf folgt ein zweites Grundwasserstockwerk der oberen Quarzsandgruppe. Ein drittes Grundwasserstockwerk dehnt sich vom Oberoligozän bis ins Miozän aus.

Die Förderbrunnen des Wasserwerkes Spandau sind in einer

Tiefe von etwa 20 bis 50 Meter unter Gelände verfiltert und liegen damit im oberen Grundwasserstockwerk.

Die regionalgeologische Situation des unterirdischen Einzugsgebietes des Wasserwerkes Spandau und die petrographische Zusammensetzung der hydrogeologisch relevanten Sedimente ist durch eine größere Anzahl von Tiefbohrungen (überwiegend aus dem Erkundungsprogramm „Nord") hinreichend genau bekannt.

Der mitteloligozäne Septarienton (tolm) ist der wichtigste Grundwasserhemmer zwischen den hangenden Süßwasserhorizonten und den geogen versalzenen Wässern im Liegenden. Die Oberfläche des Septarientons steigt in einer Rinnenstruktur von > NHN -490 m im Bereich der Kuhlake bis auf NHN ­430 m im Bereich der Havel an.

An der Basis des für den Betrieb des Wasserwerkes nutzbaren Grundwasserstockwerkes treten tertiäre (Oberoligozän und Miozän) Schichten mit nutzbaren Grundwasserleitern auf.

Über der Pleistozänbasis (etwa bei NHN ­10 bis 15m) folgen im Hangenden die eiszeitlichen Ablagerungen in der Abfolge Elster-, Saale- und Weichsel-Glazial, getrennt durch Interglaziale, wobei die tiefsten Sedimente nur in älteren Rinnenstrukturen erhalten sind.

Die pleistozänen Sedimente außerhalb der Rinnen sind vermutlich überwiegend saale- und weichselzeitlichen Alters.

Im Bereich des Haveltales nimmt der Anteil an fluviatilen Sanden erheblich zu.

Die Schichtenfolge ist insgesamt etwa 50 m mächtig.

Das obere Grundwasserstockwerk ist flächendeckend aus pleistozänen Sedimenten und miozänen Sanden aufgebaut. Die Feinsande, Schluffe, Tone und Braunkohlen der jüngeren tertiären Schichten bilden die Basis. Die grundwasserführenden Schichten sind aus Mittelsanden mit Feinsand- und Grobsandanteilen aufgebaut. Lokal werden sie von Geschiebemergellagen, stark schluffigen Feinsanden und Bändertonen in zwei bis vier lokale Grundwasserleiter untergliedert.

Durch Lücken in diesen grundwasserhemmenden Schichten findet großräumig ein hydraulischer Kontakt innerhalb des oberen Grundwasserstockwerkes statt.

Vorhandene Bohrergebnisse wurden hydrogeologisch bewertet:

Zu den grundwasserhemmenden Schichten zählen Tone, Geschiebemergel, -lehm, Schluff, Braunkohlenschluff und Braunkohle. Deren kf-Werte sind kleiner als 1x10-5

ms-.

Für die grundwasserleitenden Schichten liegen die Durchlässigkeitsbeiwerte zwischen 1x10-4

ms-1 und 1x10-3