Immobilie

Das Ziel der von Privaten durchzuführenden vollständigen Bebauung der beplanten, geordneten und erschlossenen Flächen wird jedoch nicht mehr unter Geltung des Entwicklungsrechts weiter verfolgt.

Umsteuerung der Entwicklungsmaßnahme Biesdorf-Süd

Darstellung des Entwicklungsbereichs und der Entwicklungsziele zu Beginn der Entwicklungsmaßnahme

Der Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd ist ca. 142 ha groß und liegt im Ortsteil Biesdorf des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Bei förmlicher Festlegung im Jahr 1993 war der Bereich vor allem durch die Lage des alten Dorfkerns von Biesdorf an einer der wichtigsten Berliner Ausfallstraßen in Richtung Osten sowie durch Wohnsiedlungsbereiche hoher Wohnqualität mit geringer Dichte und stark durchgrünter Siedlungsstruktur geprägt. Der Ortsteil im Übergangsbereich zwischen den homogen gewachsenen Stadtbezirken der Innenstadt und den Großsiedlungen am Stadtrand mit umfangreichen brachgefallenen ehemals militärisch und gewerblich genutzten Flächen wurde charakterisiert durch einen städtebaulich ungeordneten Stadtraum.

Die Rechtsverordnung über die förmliche Festlegung des Entwicklungsbereichs Biesdorf-Süd vom 22. Dezember 1993 nennt in § 1 Abs. 1 als Entwicklungsziele ausdrücklich die „Deckung des erhöhten Bedarfs an Wohnund Arbeitsstätten" und die „Wiedernutzung brachliegender Flächen". Es wurde der Bau von ca. 5.000 Wohnungen und Gewerbeflächen für rund 10.000 bis 12.000 Arbeitsplätze einschließlich der technischen und sozialen Infrastruktur geplant. Die städtebaulichen Zielsetzungen für den Entwicklungsbereich sahen dem Flächennutzungsplan Berlin 1994 entsprechend als Hauptziel der Planungen die Herausbildung eines neuen Mittelzentrums als urbaner, vielfältiger Stadtteil mit bezirksübergreifenden Versorgungsund Dienstleistungsfunktionen sowie großflächiger Wohnnutzung vor, wobei die Grundlage dafür von den besonderen Verkehrsanbindungen (Lage an der Bundesstraße 1/5 sowie am U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz), der vorhandenen großflächigen Potenzialbereiche rund um den Elsterwerdaer Platz und den landschaftlichen Bezügen zwischen Biesdorfer See, Biesdor18 fer Höhe und dem Wuhletal gebildet wurde. Das neu zu schaffende Stadtteilzentrum sollte einen Einzugsbereich von über 500.000 Einwohnern versorgen. Hierzu war eine Verkaufsfläche für Einzelhandel von 25.000 m² sowie 7.000 m² für handelsnahe Dienstleistungen vorgesehen. Ferner sollte ein Dienstleistungsschwerpunkt mit etwa 250.000 m² BGF an Bürofläche realisiert werden.

Die Entwicklungsziele sollten ursprünglich in einem Zeitraum von 12 Jahren bis zum Jahre 2006 verwirklicht werden. Aufgrund erheblicher Veränderungen der Rahmenbedingungen auf dem Immobilienmarkt wurde der Durchführungshorizont durch den Senatsbeschluss Nr. 199/96 vom 11.06. bis 2010 gestreckt.

Aktueller Stand der Entwicklung

Die ursprünglichen quantitativen Versorgungsziele wurden im Laufe der Entwicklungsmaßnahme kontinuierlich den veränderten Marktbedingungen angepasst. Die Zahl der geplanten Wohneinheiten wurde von 5.000 auf ca. 1.400 reduziert, wovon bis Ende 2004 ca. 430 Wohneinheiten bzw. ca. 30 % fertig gestellt sind. Von ursprünglich 415.000 m², jetzt noch 231.000 m² BGF geplanten Gewerbeflächen wurden bis Ende 2004 rund 125.000 m² BGF bzw. ca. 55 % fertig gestellt.

Damit ist das Versorgungsziel der Schaffung von Wohn- und Gewerbeflächen bisher teilweise erreicht, und zwar vor allem im Hinblick auf Wohnnutzungen in den Teilgebieten Gut Champignon-Nord, Grüne Aue-West und Habichtshorst-Ost, im Hinblick auf Gewerbeflächen im Gebiet Zentrum West sowie in den Teilgebieten Paradiessiedlung-Süd und Fachmärkte. Im Gebiet Zentrum West und im Teilgebiet Fachmärkte wurde das Versorgungsziel mit der Ansiedlung eines Handelszentrums am Elsterwerdaer Platz und eines Fachmarktzentrums (Bau- und Gartenmarkt) im Wesentlichen erfüllt.

Gleichzeitig sind jedoch weitgehend die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass auch die Versorgungsziele in mittel- bis langfristiger Perspektive im Rahmen künftiger Nachfrageentwicklung erreicht werden können.

Das stadtstrukturelle Ziel, den städtebaulich ungeordneten Stadtraum neu zu ordnen und aufzuwerten, ist im Wesentlichen erreicht. Die dem Entwicklungsbereich künftig zugedachte städtebauliche Funktion ist aufgrund der durchgeführten Ordnungsmaßnahmen und des Baus eines Teils der geplanten sozialen Infrastruktureinrichtungen weitgehend erreicht.

Die Entwicklung eines leistungsfähigen Stadtteilzentrums hat mit dem Bau des Handelszentrums am Elsterwerdaer Platz den wichtigsten Kristallisationsansatz erreicht und ist somit erfolgreich eingeleitet.

Allerdings sind die privaten Investitionen insgesamt hinter den Erwartungen zurückgeblieben, obwohl insbesondere von Seiten des treuhänderischen Entwicklungsträgers erhebliche Vermarktungsbemühungen unternommen und flexible Strategien zur Anpassung der bisherigen Konzepte entwickelt wurden.

Grundzüge der Umsteuerungsentscheidung in der Entwicklungsmaßnahme Biesdorf-Süd

Als Konsequenz dieser Entwicklung und aus dem für die Zukunft prognostizierten Bedarf an Wohn- und Gewerbeflächen mussten der stadtweite Umsteuerungsprozess auch für den Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd umgesetzt und die Entwicklungsziele geändert werden.

Im Entwicklungsbereich Biesdorf-Süd wurde nach Maßgabe der Grundsätze der Umsteuerungsentscheidung in den bereits weitgehend entwickelten Teilgebieten Gut Champignon-Nord, Paradiessiedlung-Süd, Zentrum Ost, Grüne Aue-West sowie Biesdorfer See die Geltung des städtebaulichen Entwicklungsrechts wegen erfolgter Durchführung aufgehoben. In den Teilgebieten Lötschbergdreieck, Paradiessiedlung-Nord sowie Grüne Aue-Ost wurde dagegen die Entwicklungsabsicht im Rahmen der Entwicklungsmaßnahme aufgegeben. Damit wurde für 37% der Fläche des Entwicklungsbereichs das Entwicklungsrecht aufgehoben, wobei ca. 29% auf die Entlassung wegen Durchführung der Entwicklung und weitere 8% auf die Entlas1

Beispielhaft seien hier genannt: Die Durchführung von Investorenauswahlverfahren, eine Ausstellung im Fernsehturm sowie eine umfangreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.