Bahn

2g/m³ dürfen nicht mehr als 18mal im Kalenderjahr überschritten werden PM10 Kalenderjahr 40 µg/m³ PM10 Tagesmittelwert 50 µg/m³ dürfen nicht mehr als 35mal im Kalenderjahr überschritten werden SO2 1 Stunde 350 µg/m³ dürfen nicht mehr als 24mal im Kalenderjahr überschritten werden SO2 Tagesmittelwert 125 µg/m³ dürfen nicht mehr als 3mal im Kalenderjahr überschritten werden

Die Blei-Immissionen müssen im Gutachten nicht überprüft werden, da Blei vom Verkehr bereits heute nicht mehr emittiert wird. Die Vorbelastung des Schadstoffs Blei beträgt im Jahr 2015 0,18 µg/m³ und liegt deutlich unterhalb des Grenzwerts von 0,5 µg/m³. Untersuchungsgebiet

Das Untersuchungsgebiet umfasst den Bereich der Invalidenstraße zwischen Lehrter Straße und Heidestraße sowie den B96-Tunnel zwischen Invalidenstraße und Heidestraße. Am Südrand des Gebiets liegt der Lehrter Bahnhof. Das hat eine Ost-West Ausdehnung von 482 m und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 540 m.

Um die Emissionen der Straßen etwas weiträumiger zu berücksichtigen und Randeffekte zu vermeiden, wurde das Gebiet für die Berechnung nach Westen um 84 m, nach Süden um 24 m, nach Osten um 138 m und nach Norden um 18 m ausgedehnt. Die Berechnung der Emissionen und Immissionen erfolgte für dieses vergrößerte Gebiet, die Auswertung der Ergebnisse nur im Untersuchungsgebiet.

Immissionsmodellierung Immissionsmodell

Die Immissionsprognosen wurde mit Hilfe von Ausbreitungsrechnungen mit dem Ausbreitungsmodell LASAT 2.12 durchgeführt. LASAT ist ein Partikelmodell nach Richtlinie VDI 3945

Blatt 3. Es berechnet die Ausbreitung von Spurenstoffen in der Atmosphäre, indem für ein repräsentatives Ensemble von Spurenstoff-Partikeln die Bewegung mit Hilfe eines stochastischen Prozesses auf dem Computer simuliert wird (Lagrange-Simulation). Die Konzentration eines Spurenstoffes wird durch das Auszählen der Partikel und der von ihnen transportierten Masse in einem Volumenelement während eines Zeitintervalls bestimmt. Ein Partikelmodell ermöglicht die Behandlung von zeitabhängigen Ausbreitungssituationen und komplexen Quellkonfigurationen.

Die Ausbreitungsrechnungen wurden auf der Grundlage einer Jahreszeitreihe durchgeführt, bei der für jede fortlaufende Stunde eines Kalenderjahres die meteorologischen Kenngrößen und Quellstärken (durch Ganglinien) in Form von Stundenmitteln vorgegeben wurden.

Auf diese Weise konnten zeitliche Korrelationen zwischen Meteorologie und Emissionen (z. B. hohes Verkehrsaufkommen bei Tag) unmittelbar berücksichtigt werden. Einem konservativen Ansatz entsprechend wurde die Deposition von PM10-Partikeln nicht berücksichtigt.

Ergebnisse:

Die Berechnungsergebnisse wurden für die erste vertikale Schicht (0 - 3 m) des Rechengitters, entsprechend einem Mittelwert in 1,5 m Höhe über dem Boden, ausgewertet.

Immissionsprognose Benzol

Der Grenzwert ist als Jahresmittelwert von 5 µg/m³ definiert. Der Jahresmittelwert der Vorbelastung beträgt 2 µg/m³. Die mittlere Zusatzbelastung beträgt 0,18 µg/m³, das ergibt eine mittlere Gesamtkonzentration von 2,18 µg/m³.

Der Grenzwert von 5 µg/m³ wird im Großteil des Untersuchungsgebiets eingehalten, lediglich auf den Verkehrsflächen in direkter Umgebung der beiden Tunnelportale treten Überschreitungen auf.

Immissionsprognose CO

Der maximale 8-Stundenmittelwert CO von 10 mg/m³ ist als Grenzwert definiert. Der maximale CO-8-Stundenmittelwert lässt sich über eine statistische Beziehung aus dem COJahresmittelwert ableiten.

Der Jahresmittelwert der Vorbelastung von CO beträgt 0,38 mg/m³. Die mittlere berechnete CO-Zusatzbelastung beträgt 0,034 mg/m³, das ergibt eine mittlere Gesamtkonzentration von 0,41 mg/m³ als Jahresmittel. Der sich aus der statistischen Beziehung ergebende mittlere maximale 8-Stundenmittelwert von CO liegt im Untersuchungsgebiet bei 3,5 mg/m³.

Der Grenzwert von 10 mg/m³ wird im Großteil des Untersuchungsgebiets eingehalten, lediglich auf den Verkehrsflächen in direkter Umgebung der beiden Tunnelportale treten Überschreitungen auf.

Immissionsprognose NO2

NO2 ist ein photochemisch aktiver Stoff, dessen zeitlich aufgelöste Konzentration nur mit unverhältnismäßig aufwändigen dreidimensionalen photochemischen Gittermodellen berechnet werden kann. Die Summe der Stickoxide, NOx, dagegen verhält sich wie ein inerter Schadstoff. Emissionen des Kfz-Verkehrs sind ebenfalls nur für NOx bekannt. Da man die NO2-Jahresmittel- und -Kurzzeitwerte basierend auf den NOx-Jahresmittelwerten statistisch berechnen kann, reicht eine Kenntnis des Jahresmittelwerts der NOx-Gesamtbelastung aus.

Die Ausbreitungsrechnung erfolgte dementsprechend für NOx und über die statistische Beziehung wurden daraus die NO2-Belastungen abgeleitet.

Der Grenzwert für den NO2-Jahresmittelwert liegt bei 40 µg/m³. Die mittlere prognostizierte Gesamtbelastung liegt bei 30,0 µg/m³. Der Grenzwert für den Jahresmittelwert wird im Großteil des Untersuchungsgebiets eingehalten. Überschreitungen treten auf den Verkehrsflächen in direkter Umgebung der beiden Tunnelportale, der Invalidenstraße und der B96 auf. Der Grenzwert für den NO2-Jahresmittelwert wird außerdem entlang der Nordostecke und der Südseite des Gebäudes „MK2" nicht eingehalten.

Der Grenzwert für die Anzahl von Überschreitungen des Stundenmittelwerts von 200 µg/m³ ist 19. Die statistische Beziehung besteht zwischen dem NOx-Jahresmittelwert und dem 99,79%-Wert der Verteilung der Stundenwerte von NO2. Dieses Perzentil entspricht der mehr als 18maligen Überschreitung des Grenzwerts von 200 µg/m³. Die statistische Formel stellt einen Zusammenhang zwischen dem NOx-Jahresmittelwert und der Wahrscheinlichkeit der Überschreitung des Grenzwerts her.

Die mittlere Wahrscheinlichkeit ist 3 %. Im Großteil des Untersuchungsgebiets liegt die Wahrscheinlichkeit unter 5 %, ist also sehr klein. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass der Grenzwert für die Überschreitung des Stundenmittelwerts NO2 von 200 µg/m³ dort nicht überschritten wird. Hingegen muss auf den Verkehrsflächen in direkter Umgebung der beiden Tunnelportale mit Überschreitungen gerechnet werden. Auf den Verkehrsflächen der Invalidenstraße und der B96 sowie entlang der Nordostecke und der Südseite des Gebäudes „MK2" sind Überschreitungen nicht unwahrscheinlich.

Immissionsprognose PM10

Der Jahresmittelwert der PM10-Vorbelastung liegt bei 25,8 µg/m³. Die mittlere Zusatzbelastung beträgt 2,6 µg/m³ und die mittlere Gesamtbelastung somit 28,4 µg/m³. Der Grenzwert für den PM10-Jahresmittelwert von 40 µg/m³ wird im Großteil des Untersuchungsgebiets eingehalten. Überschreitungen treten auf den Verkehrsflächen in direkter Umgebung der beiden Tunnelportale, der Invalidenstraße, der B96 und der Heidestraße nördlich der B96 auf. Der Park im Westen des Untersuchungsgebiets wird durch die Einfriedungsmauer im wesentlichen vor Grenzwertüberschreitungen bewahrt, vollständig ausgeschlossen werden können sie aber nicht.

Die PM10-Vorbelastung weist für 2015 an 24 Tagen einen Wert größer als 50,5 µg/m³ auf.

Damit sind bereits ohne Zusatzbelastung im gesamten Untersuchungsgebiet fast 70 % des PM10-Tagesgrenzwerts ausgeschöpft. Die mittlere Anzahl der Tage mit einem PM10 Tagesmittelwert größer als 50,5 µg/m³ im Untersuchungsgebiet ist 33. Der Grenzwert von 35

Tagen wird entlang der B96 und der Invalidenstraße großflächig überschritten und die Bereiche mit Überschreitungen reichen über die Verkehrsflächen hinaus.

Immissionsprognose SO2

Der Tagesmittelwert SO2 von 125 µg/m³ ist als Grenzwert definiert. Der maximale Tagesmittelwert der Vorbelastung von SO2 beträgt 26,3 µg/m³. Der berechnete Tagesmittelwert der Gesamtkonzentration beträgt maximal 32,6 µg/m³ und der Grenzwert von 125 µg/m³ wird somit an keiner Stelle im Untersuchungsgebiet erreicht.

Der Stundenmittelwert der SO2-Konzentration von 350 µg/m³ darf nicht mehr als 24 Mal im Jahr überschritten werden. Der maximale Stundenmittelwert der Vorbelastung beträgt 54,7 µg/m³. Der maximale Tagesmittelwert der Zusatzbelastung beträgt 17,8 µg/m³. Wenn man das maximale Stundenmittel der Zusatzbelastung als das fünfundzwanzigfache (Für den theoretischen Extremfall, dass an dem Tag, an dem der maximalen Tagesmittelwert auftritt, die gesamte SO2-Tagesbelastung in einer Spitzenstunde gemessen wird und die übrigen 23 Stunden gleich Null sind, beträgt der maximale Stundenmittelwert höchstens das 24fache des maximalen Tagesmittelwerts) des maximalen Tagesmittelwerts ansetzt, ergeben sich nur direkt vor dem Nordportal auf der Fahrbahn Überschreitungen für einzelne Stunden. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der Grenzwert von 24 Überschreitungen des Stundenmittels SO2 von 350 µg/m³ eingehalten wird.

Zusammenfassung:

Für den Planbereich wurden im Rahmen der Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin ­ Parlaments- und Regierungsviertel" im Bereich Invalidenstraße zwischen Lehrter Straße und Heidestraße sowie den B96-Tunnel zwischen Invalidenstraße und Heidestraße die Immissionsbelastungen der Schadstoffe Benzol, NO2, PM10, CO und SO2 für das Prognosejahr 2015 ermittelt. Blei wurde nicht betrachtet, da der Kfz-Verkehr im Jahr 2015 kein Blei emittiert und die Bleivorbelastung im Jahr 2015 mit18 µg/m³ deutlich unterhalb des Grenzwerts von 0,5 µg/m³ liegt. Die Ergebnisse haben eine Relevanz auch für den Bebauungsplan II-201a, weil die kritischen Werte im Nahbereich der beiden Tunnelportale der B96 liegen, die ganz unmittelbar an den Geltungsbereich des Bebauungsplanes II-201a angrenzen.

Die Berechnung der Emissionen erfolgte mit dem Emissionsmodell IMMISem. Die Ermittlung der Immissionen erfolgte mit dem Ausbreitungsmodell LASAT.

Die berechneten Immissionen wurden mit den Grenzwerten der 22. BImSchV verglichen. Im Nahbereich der beiden Tunnelportale werden die Grenzwerte aller Stoffe überschritten. Hier handelt es sich jedoch weitgehend um Straßenverkehrsflächen (Fahrspuren), für die Grenzwerte der 22. BImSchV nicht eingehalten werden müssen.