Musik Schulische Angebote

An 15 bis 20% aller Berliner Schulen gibt es musikalische Aktivitäten, z. B. Orchester, Bands, Trommelgruppen, Bigbands, Tanzgruppen und andere. Ca. 20 % aller Berliner Schulen haben einen Schulchor oder mehrere Chöre. Bei der Wahl zwischen Musik- und Kunstunterricht entscheiden sich seit Jahrzehnten ca 1/3 für Musik, 2/3 für Kunst.

Das Einbeziehen von türkischer und arabischer Musik in den Unterricht hat als Folge die bessere Interaktion zwischen Schülern nicht-deutscher und deutscher Herkunft, weckt Interesse für „westliche" Kultur und bewirkt eine interkulturelle Offenheit. Stunden und materielle Ressourcen sind wichtige Elemente mit prophylaktischer Wirkung bei der Integration.

Schulen mit musikbetonten Zügen Schulen mit geregelten musikalischen Angeboten zeichnen sich durch eine bessere Lernatmosphäre und einen sensibleren Umgang der Schüler miteinander aus. Es gibt : 15 Grundschulen mit Musikbetonung: Christoph-Földerich-Grundschule Spandau, Franz-Schubert-Grundschule Neukölln, Fritzlar-Homberg-Grundschule Mitte, Grundschule am Insulaner Steglitz-Zehlendorf, Humboldthain-Grundschule Mitte, Lemgo-Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg, VictorGollancz-Grundschule Reinickendorf, Wetzlar-Grundschule Neukölln, Richard-WagnerGrundschule Lichtenberg, Paul-Lincke-Grundschule Pankow, Wolfgang-AmadeusGrundschule Marzahn-Hellersdorf, Papageno-Grundschule Pankow, StechlinseeGrundschule Tempelhof-Schöneberg, Johann-Strauss-Grundschule Marzahn-Hellersdorf, Schätzelberg-Grundschule Tempelhof-Schöneberg fünf Oberschulen mit Musikbetonung: Hans- und-Hilde-Coppi-Oberschule Lichtenberg, Clay-Oberschule Neukölln Beethoven-Oberschule Steglitz-Zahlendorf Sophie-SchollOberschuleSchöneberg-Tempelhof Erich-Hoepner-Oberschule CharlottenburgWilmersdorf Droste-Hülshoff-Oberschule Steglitz-Zehlendorf Bettina-von-ArnimOberschule Reinickendorf

- 19 drei Schulen mit besonderer musischer Prägung: Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium Friedrichshain-Kreuzberg, Carl-Philipp-EmanuelBach-Gymnasium, Staatliche Ballettschule und Schule für Akrobatik Pankow Besondere Beispiele

· Menzel-Oberschule - Studenten der künstlerischen Hochschulen bieten sich als Instrumentallehrer an.

· Zusammenarbeit mit Kirchen bei Schulkonzerten ­ Durch die hervorragende Kooperation mit den Kirchen gelingt die musikalische Zusammenarbeit muslimischer und christlicher Schüler und Schülerinnen im Rahmen von Gottesdiensten.

· Herausragende und vielfältige musikalische Orchester- und Chorarbeit ­ In der Fritzlar-Homberg-Grundschule, einer Schule mit hohem Anteil von Schülern/innen nichtdeutscher Herkunft, ist es dem besonderen Engagement des gesamten Kollegiums und der vorbildlichen Kooperation mit dem zuständigen Kontaktbeamten der Polizei zu verdanken, dass Schulkonzerte in entspannter Atmosphäre stattfinden können.

Musikschulen:

Die Berliner Musikschulen sind Bildungs- und Kultureinrichtungen. Sie richten ihr Angebot insbesondere an Kinder und Jugendliche, sind jedoch grundsätzlich offen für alle Altersgruppen. Sie sichern den chancengleichen Zugang zum Musikunterricht und zur Musikkultur für alle Bürger, ungeachtet ihrer kulturellen Herkunft. Jeder Bezirk unterhält eine Musikschule. Die Musikschulen werden von Freundeskreisen in ihrer Arbeit unterstützt. Musikschulen sind ein Angebot der außerschulischen Jugendarbeit. Sie sind deshalb unter Kapitel 4.4.1. ausführlicher beschrieben.

Bildende Kunst:

In der Folge der in den §§ 7 und 8 des Schulgesetzes formulierten Grundsätze für die Schulgestaltung haben in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Schulen begonnen, kulturell-künstlerische Schwerpunkte für die eigene Entwicklung zu formulieren. Dazu gehören kunstbetonte Grundschulen wie z. B. :

· die Regenbogen-Grundschule im Bezirk Neukölln (Einzugsbereich Rollbergviertel)

· die Elbe-Grundschule im Bezirk Neukölln

· die Carl-Krämer-Grundschule im Wedding (Soldiener Kietz) und

· die O.-E-Plauen-Grundschule im Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg

Bis auf die letztgenannte erhalten diese Schulen eine verstärkte Zumessung von Lehrerstunden, um ihr Profil aufrecht zu erhalten. Allen Schulen gemeinsam ist, dass sie, obwohl in sozial belasteten Bezirken gelegen, ihren Schülerinnen und Schülern über die Betätigung mit Kunst Erfolgserlebnisse vermitteln. Dies hat unmittelbare positive Auswirkungen auf das soziale Klima an der Schule, das Erscheinungsbild der Schule und den Umgang der Kinder miteinander.

Bei den weiterführenden Schulen gibt es ebenfalls zahlreiche Beispiele für eine Schwerpunktsetzung im Bereich der künstlerischen Fächer. Eine lange Tradition haben diesbezüglich z. B. die Bettina-von-Arnim-Oberschule in Reinickendorf, die Kurt-Schwitters- 20 Oberschule im Prenzlauer Berg, die Sophie-Scholl-Oberschule in Tempelhof-Schöneberg und die Fritz-Karsen-Oberschule im Bezirk Neukölln.

Grün macht Schule:

Die Beratungsstelle „Grün macht Schule" ist längst über die reine Hilfestellung bei der Umgestaltung von gepflasterten und betonierten Schulhöfen hinaus gewachsen. Sie wurde inzwischen zu einer aktiven und begehrten Initiative zur Durchführung von Kunstaktivitäten an und mit Schulen unter Einbeziehung nicht nur der Schülerinnen und Schüler sondern des ganzen Kollegiums.

Künstlerische Wettbewerbe:

In Berlin werden jährlich von unterschiedlichen Anbietern zahlreiche künstlerische Wettbewerbe ausgeschrieben. Über die Beteiligung der Schulen an diesen Wettbewerben liegen keine Zahlen vor. Von herausgehobener Bedeutung, weil seit Jahrzehnten unumstrittene Nr. 1 in Berlin, ist der Europäische Wettbewerb. Daran beteiligen sich in jedem Jahr rd. Berliner 15.000 Schülerinnen und Schüler.

Jugendkunstschulen (JuKS):

Das Bindeglied zwischen schulischer und außerschulischer Jugendarbeit sind die Jugendkunstschulen. Sie sind Angebotsschulen, die vom Bezirk mit Sachmitteln und von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit Lehrerstunden, im Falle des Atrium auch mit Finanzmitteln ausgestattet sind. Gegenwärtig arbeiten sechs Jugendkunstschulen im Einflussbereich der Schulverwaltung in den Bezirken.

Jugendkunstschulen bieten Kurse an, die unmittelbaren Bezug zum Rahmenplan haben, aber nicht an eine zeitliche Abfolge gebunden sind. Diese stehen Schülern aller Schulstufen offen (Integration), können aber auf bestimmte Gruppen (z.B. Klassenstufen) eingegrenzt werden und in Absprache mit den Schulen auch auf spezifische Bedürfnisse hin konzipiert werden. Das Angebot ermöglicht Schulen auch solchen Unterricht anzubieten, der infolge mangelnder Ausstattung sonst nicht erteilt werden könnte. (Keramik, Video etc.) Die JuKS sind mit insgesamt 169 Lehrerstunden ausgestattet, die von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung zur Verfügung gestellt werden. Die Kunsterzieher unterrichten stundenweise in den einzelnen Einrichtungen (zwei bis sechs Stunden) und sind ansonsten ihren Stammschulen zugeordnet. Es gibt keine hauptamtlichen „Jugendkunstschullehrer", da der Bezug zum Schulalltag gewahrt bleiben soll.

Bestehende Jugendkunstschulen Jugendkunstschule ATRIUM:

Das ATRIUM ist die größte Jugendkunstschule und ein Ort für Besonderes aus den Bereichen Theater, Kunst, Medien, Literatur und Tanz. Das ATRIUM ist Partner und Initiator für internationale Aktivitäten, Partnerstadtaktivitäten, europäische und außereuropäische Projekte. Es ist Ort für Veranstaltungen und Ausstellungen, für dezentrale Kulturarbeit, für Jugendkultur, Fortbildungsort, Ausbildungsort. Es unterhält Kooperationen mit Ganztagsgrundschulen, der Bettina-von-Arnim-Gesamtschule, der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, dem Arbeitskreis für Medienpädagogik, den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Kinderhilfswerk und dem Bund Deutscher Kunsterzieher e.V. Es bietet Jugendlichen Einsatzmöglichkeiten im Freiwilligen Sozialen Jahr im kulturellen Bereich.