Jugendkunstschule

Die KUNSTBASTION, eine Einrichtung des Bezirksamtes Spandau und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung befindet sich auf der Bastion Kronprinz der Zitadelle Spandau. Den Schülerinnen und Schülern stehen hier ein Mal- und Zeichenatelier, eine Keramikwerkstatt, eine Druckerei für Hoch- und Tiefdruck, ein Videostudio mit Schnittplatz sowie 10 Computerarbeitsplätze mit professioneller Grafik-Software zur Verfügung. Im Haus 4 der Zitadelle mit seinen Künstlerateliers und Werkstätten wurden ein Photolabor und ein Siebdruckraum eingerichtet. An den Werkstätten der Jugendkunstschule Spandau nehmen zur Zeit 355 Schülerinnen und Schüler teil, die aufgrund der Teilnahme an mehreren Kursen insgesamt 650 Werkstattplätze belegen. Die Werkstätten der KUNSTBASTION sollen den schulischen Kunstunterricht ergänzen und erweitern. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem künstlerischen Experiment, bildnerische Techniken und Methoden werden vertiefend erarbeitet. Konkrete Zielvorgaben, stringente methodisch ­ didaktische Aufbereitungen und die Anwendung von Bewertungskategorien stehen nicht im Vordergrund der Konzeption. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die bildnerische Formulierung von Botschaften, Weltbildern und Emotionen nahe zu bringen. Daneben wird in der KUNSTBASTION Freizeit phantasievoll und produktiv gestaltet. Kinder und Jugendliche erfahren ein geschichtsträchtiges Bauwerk als einen Ort friedfertiger, kommunikativer und schöpferischer Arbeit. Schülerinnen und Schüler aller Schularten arbeiten gemeinsam in den Werkstätten, um neben künstlerischen Phänomenen auch Toleranz und soziales Handeln zu erfahren.

Jugendkunstschule Pankow:

Die Einrichtung befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Carl-von-Ossietzky-Gymnasium.

Die Struktur, die finanzielle Situation, das Angebot und die Organisation entspricht der anderen Jugendkunstschulen.

JuKS Tempelhof - Schöneberg:

Die JuKS Tempelhof-Schöneberg wird wie die anderen Einrichtungen von Kunstlehrern und Kunstlehrerinnen geleitet, die sowohl in den Jugendkunstschulen als auch in den allgemeinbildenden Schulen unterrichten. Insgesamt sind von der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung 23 Lehrerstunden zur Verfügung gestellt worden.

Jugendkunstschule Mitte:

Die Jugendkunstschule Mitte ist auf drei Standorte verteilt: Schönwalder Str. 19, Breitscheid-Oberschule und Galerie Pillango. Es werden Kurse und künstlerische Werkstätten zu unterschiedlichsten Themen angeboten sowie Ausstellungen organisiert.

Die Jugendkunstschulen veranstalten kunstkurse und künstlerische Projekte, die als Unterricht in anderer Organisationsform und am anderen Ort angeboten werden. Die Arbeitsergebnisse der bezirklichen Werkstätten werden vor Ort unter großer regionaler Anteilnahme durch die beteiligten Schulen, die Elternschaft und mit der Unterstützung von regional ansässigen Unternehmen oder Institutionen ausgestellt und dokumentiert. So kooperieren beispielsweise die Bildnerischen Werkstätten der Spandauer Schulen an der KUNSTBASTION Spandau für Schüler/innen der Klassenstufen 5 bis 13 mit dem MaxPlanck-Institut für Bildungsforschung.

An den Zentralen Künstlerischen Werkstätten „Kunst-Werkstatt-Experiment", die seit 1988 alljährlich mit wechselndem Motto in der letzten zusammenhängenden Schulwoche vor den Sommerferien stattfinden, können Schüler/innen der neunten und zehnten Klassen aller Berliner Bezirke teilnehmen, die dafür vom regulären Unterricht freigestellt werden.

Die Zentralen Künstlerischen Werkstätten haben ihr Zentrum im ATRIUM, werden aber von den bezirklichen JuKS unterstützt.

Alle JuKS bieten Wochenend- und Ferienkurse an. Sie unterhalten eigene Kontakte ins Ausland und gestalten Schülerbegegnungen mit künstlerischen Schwerpunkten.

In den zurückliegenden Jahren haben einige Jugendkunstschulen (JuKS im ATRIUM, JuKS Pankow, JuKS Tempelhof-Schöneberg) in Zusammenarbeit mit dem LISUM Lehrerfortbildungsveranstaltungen angeboten. So findet z. B. die zweitägige Fachtagung „Neuere Bildende Kunst in der Grundschule" seit 2001 alljährlich in der JUKS Pankow statt. Mit der Gründung des LISUM Berlin-Brandenburg, das am Standort Ludwigsfelde-Struveshof die Multiplikatoren fortbildet, haben sich die Bedingungen für die direkte Kooperation des LISUM mit den JuKS geändert. Mit der Umstellung auf eine regionale Lehrer/innenfortbildung erwachsen den JuKS neue Aufgaben und Möglichkeiten, gezielter auf die territorial unterschiedlichen Bedürfnisse der Lehrer/innen nach Fortbildung im kunstpädagogischen Bereich zu reagieren.

Weitere Beispiele von gelingenden Projekten im Bereich der künstlerischen und medienkünstlerischen Bildung: Kunst und Schule:

· Zwischen 2001 und 2005 fand der Modellversuch „Kunst und Lernen im Prozess" (KliP) statt. In diesem Schulprojekt, das im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs „Kulturelle Bildung im Medienzeitalter - KuBiM" durchgeführt wurde, arbeiteten Künstler/innen und Lehrer/innen kontinuierlich an den Möglichkeiten eines kunstgemäßeren Unterrichts.

· Mit Unterstützung der GASAG AG und der „Kunstfabrik am Flutgraben e.V." wurde das Projekt „Kunst und Schule" gestartet, dass sich an den Erfahrungen von KliP orientiert und diese verstetigen will. Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden künstlerische Projekte an zwei Berliner Schulen durch die Bereitstellung von Künstlern gefördert. Das Projekt startet zum Schuljahr 07/08.

Kunst und Medien:

· „Kinder machen Kunst mit Medien" fand ebenfalls im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs „Kulturelle Bildung im Medienzeitalter - KuBiM" statt. Zwischen 2003 und 2005 wurde an Grund- und Sonderschulen untersucht, welche Möglichkeiten es gibt, Erfahrungen von jüngeren Kinder mittels digitaler Medien künstlerisch zu bearbeiten. Auch dies war ein Kooperationsprojekt, bei dem Grund- und Sonderschullehrer/innen mit Künstlern/innen, Fotografen/innen, Videokünstlern/innen und Schauspielern/innen kooperiert haben. Begleitet wurde es von Wissenschaftlern/innen der UdK. Architektur:

· Architektur und Schule

Dies ist eine Initiative der Architektenkammer. Bereits in der Grundschule wird mit Projekten begonnen, bei denen Architekten oder Architekturstudenten gemeinsam mit dem Lehrer den Unterricht in der Klasse gestalten. Die Aktivitäten reichen bis in die Sekundarstufe II und zu den Oberstufenzentren. Ein langfristig angestrebtes Anliegen ist eine Baukulturvermittlung im Unterricht.

Projektbeispiel: Tulpen für Tische

Die Aktion „Tulpen für Tische" zielt in erster Linie darauf, auf Ausstattungs- und Erhaltungsdefizite einzelner Schulen öffentlichkeitswirksam aufmerksam zu machen und Spendengelder einzuwerben.

· „Architekturwerkstatt 2007" mit KulturPate e.V. Berlin. Das Projekt hat 12 Schulen mit insgesamt rund 140 Teilnehmern gefunden. Ziel ist auch hier, den Schülerinnen und Schülern neue Kommunikations- und Ausdrucksmöglichkeiten zu eröffnen.

· „Architektur in der Schule" findet im Rahmen des EU-Förderprogramms URBAN II statt und wird in Kooperation von BauKultur und Schule e.V. und der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Bezirken Lichtenberg und Friedrichshain mit 500 Schülern aus fünf Schulen durchgeführt.

· Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Mit Schreiben vom 08.03.07 wurden alle Berliner Schulen aufgefordert, sich am Schulförderprogramm „denkmal aktiv ­ Kulturerbe macht Schule" zu beteiligen. Die Stiftung fördert Schulprojekte.

Seit dem Start im Schuljahr 2002/3 haben sich knapp 300 Schulteams mit über 10.000 Schülern aus Deutschland und anderen Ländern Europas an „denkmal aktiv" beteiligt. Teilnehmer aus Berlin waren/sind die Knobelsdorff-Schule, die Wilhelm-Ostwald-Schule, die Kolumbus-Grundschule und das John-LennonGymnasium.

· Reclaim the arts ist ein Kunst-Vermittlungs-Projekt der Kulturprojekte-GmbH mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, bei dem Schülerinnen und Schüler dafür geschult und ausgebildet werden, mit Gleichaltrigen Zugänge zu Werken in Berliner Museen zu erarbeiten.

4. Kulturelle Jugendbildung im außerschulischen Bereich Außerschulische Bildung nach 1945 zielt als politische Jugendbildung auf die Förderung demokratischen Bewusstseins und setzt hierzu auch kultur- und theaterpädagogische Methoden ein. Kulturpädagogik zielt auf die Vermittlung von gestalterischem kunstbezogenen Handlungswissen und entwickelt seit den siebziger Jahren Konzepte der Nutzung künstlerischer Verfahren für pädagogische Zwecke. Soziale Kulturarbeit setzt künstlerische Mittel gezielt für soziale und politische Ziele ein. Unter den Begriffen der Jugendkulturarbeit und kulturellen Jugendarbeit bündeln sich in den achtziger Jahren Bestrebungen, die Offene Jugendarbeit durch profilierte künstlerisch-gestalterische Angebote attraktiver zu machen und auch stilorientierte Jugendszenen angemessen zu fördern.

Kulturelle Bildung im Bereich der Jugendhilfe ist - ebenso wie z. B. die sportbezogene Bildung von Kindern und Jugendlichen - Bestandteil eines ganzheitlichen Bildungskonzepts.

Angebote der Kulturellen Bildung werden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt und orientieren sich an ihren lebensweltlichen Interessen. Ein besonderer Wert kultureller Bildung liegt in der Förderung von Schlüsselkompetenzen. Danach hat sie nicht das Ziel der Ausbildung und Förderung von Nachwuchstalenten. Sie ist prozessorientiert und auf die Partizipation von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Kulturelle Bildung ist zugleich ein Bestandteil jedes Sozialisationsprozesses und eine Querschnittsaufgabe zahlreicher Politikfelder wie der Schul- und Kulturpolitik. Insbesondere ist Kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen als Schwerpunkt der Jugendhilfe/Jugendarbeit im Sozialgesetzbuch (SGB) VIII § 11 Abs. 3 gesetzlich verankert. Sie stellt damit den zentralen übergeordneten Begriff für alle theater- und kunstpädagogischen Angebote dar soweit sie der Jugendarbeit zuzurechnen sind.