Regionalbahn-Linien

Ergänzt werden diese durch sechs Regionalbahn-Linien und die RE-Linie 6 (Kremmener Bahn), die nicht ins Zentrum geführt werden.

RE und RB sind Produktbezeichnungen von DB Regio, die vier Regionalzug-Linien anderer Betreiber fahren unter der Produktbezeichnung des jeweiligen Verkehrsunternehmens (z. B. „OE" für die Ostdeutsche Eisenbahn). Wie die RB-Züge enden auch die Züge dieser Betreiber an außerhalb der Innenstadt und des S-Bahnrings gelegenen Bahnhöfen.

II.1.1.2 S-Bahn:

Die S-Bahn erschließt auf 13 Radialen, die sich in der Innenstadt auf der Stadtbahn und im Nord-Süd-Tunnel in zwei Durchmesserstrecken bündeln, die wichtigsten Wohn-, Gewerbe- und Industriestandorte im Stadtgebiet und im nahen Umland. Der S-Bahn-Ring umschließt den dicht bebauten Gründerzeitbereich.

Nutzer der S-Bahn sind vorrangig Fahrgäste mit mittleren Reiseweiten. Darüber hinaus wird sie besonders in den Zentrumsbereichen auch von Fahrgästen mit kurzen Reiseweiten in Anspruch genommen.

Die S-Bahn fährt auf vom übrigen Eisenbahnverkehr unabhängigem Gleiskörper und mit Ausnahme der Nord-Süd-Bahn oberirdisch.

Das S-Bahn-Angebot besteht aus 15 Linien, die auf 248 km Streckenlänge in Berlin im 20-Minuten-Grundtakt mit entsprechenden Taktverdichtungen je nach Strecke und Tageszeit verkehren. Der Zugang zum S-Bahn-System erfolgt über 130 Bahnhöfe im Land Berlin, weitere 35 Stationen liegen im Brandenburger Umland.

Alle Züge halten auf allen Stationen. Die Beförderungsgeschwindigkeit liegt bei knapp 40 km/h.

II.1.1.3 U-Bahn:

Die U-Bahn ist wesentlich stärker auf die zentralen Bereiche ausgerichtet, insbesondere in der westlichen Stadthälfte bildet sie ein sehr dichtes Netz.

Sie verkehrt je nach Angebot in der Regel im Abstand von 4 bis 5 Minuten in der Hauptverkehrszeit (HVZ) und von 10 Minuten in der Nebenverkehrszeit (NVZ). Das Angebot der U-Bahn besteht aus 9 Linien auf 144 Streckenkilometern mit 170 Stationen. Das System ist linienrein, jede Strecke wird nur von einer Linie bedient.

Die U-Bahn dient wie auch die S-Bahn der schnellen Verbindung innerhalb des Stadtgebiets und verkehrt zumeist in dicht besiedelten Räumen auf stark frequentierten Achsen.

Wegen ihrer zumeist geringen Haltestellenabstände wird sie auch von Fahrgästen mit kurzen und mittleren Reiseweiten genutzt, besonders auf den Außenästen von U5 und U7 jedoch auch für längere Strecken.

Betrieblich wird das ältere Kleinprofil der Linien U1 bis U4, das auch ungünstiger trassiert ist, vom Großprofil auf den Linien U5 bis U9 unterschieden.

Die U-Bahn verkehrt auf eigenem Gleiskörper, zumeist unterirdisch. Die Beförderungsgeschwindigkeit liegt wegen der im Vergleich mit der S-Bahn geringeren Haltestellenabstände bei etwas über 30 km/h.

II.1.1.4 Straßenbahn:

In den östlichen Bezirken von Berlin ergänzt die Straßenbahn das S- und U-Bahnnetz auf radialen und tangentialen Strecken. Sie übernimmt zudem Zubringerfunktionen zu S- und U-Bahn-Stationen. Auf zwei Strecken im Wedding fahren auch in westlichen Bezirken Straßenbahnen, der neue Hauptbahnhof wird ebenfalls eine Anbindung an die Straßenbahn erhalten. Rund 60% aller Strecken verlaufen auf besonderen oder unabhängigen Bahnkörpern. Insgesamt fahren einschließlich der nicht von der BVG betriebenen Vorortstraßenbahnen nach Woltersdorf und Schöneiche tagsüber 24 und davon nachts 5 Linien, die auf 195 Strecken-km insgesamt 379 Haltestellen (einschließlich der MetroTramLinien) bedienen. Als Produktbezeichnung für die Straßenbahn wird die Kurzform „Tram" verwendet, für Metrolinien der Straßenbahn die Bezeichnung „MetroTram".

Metrotram:

Mit der Liniennetzreform der BVG („2005 plus") wurde Ende 2004 auch bei der Straßenbahn eine Produktdifferenzierung eingeführt: Die nachfragestärksten Linien der Straßenbahn werden als Metrolinien bezeichnet. Dazu gehören sowohl wichtige Radial- als auch Tangentialstrecken. Diese 9 Linien umfassen 110 km Strecken- und 128 km Linienlänge mit 228 Haltestellen. Die Taktfolge auf den Metrolinien beträgt abgesehen von einzelnen Endabschnitten tagsüber mindestens 10 Minuten.

Tram:

Die übrigen 13 BVG-Linien des Ergänzungsnetzes der Straßenbahn mit einer Streckenlänge von 131 km, die sich teilweise mit den MetroTram-Linien überlagern, werden mindestens im 20-Minuten-Takt bedient. Mit 266 Haltestellen übernehmen sie vor allem in den Teilnetzen Pankow und Köpenick auch dem Bus vergleichbare Erschließungsaufgaben.

Neben den BVG-Linien verkehren die Schöneiche-Rüdersdorfer Straßenbahn GmbH (SRS) sowie die Woltersdorfer Straßenbahn GmbH, deren Strecken auf kurzen Abschnitten ins Berliner Stadtgebiet führen (2 Linien mit rund 6 Strecken-km und 3 Haltestellen auf Berliner Stadtgebiet). Diese beiden Straßenbahnlinien verkehren an Werktagen tagsüber alle 20 Minuten. Die Gleisanlagen beider Bahnen haben weder untereinander noch zum BVG-Netz Verknüpfungen. Beide Bahnen dienen vor allem als Zubringerverkehr zu den S-Bahnhöfen in Friedrichshagen (SRS) und Rahnsdorf (Woltersdorfer Straßenbahn).

Bus:

Die flächenmäßige Feinerschließung des Stadtgebiets von Berlin erfolgt zum großen Teil durch Buslinien. Auf einer Streckenlänge von 1.268 km mit 2.499 Haltestellen verkehren 146 Buslinien der BVG. Hinzu kommen 20 Buslinien mit einer Linienlänge von rund 85 km (74 km Streckenlänge) innerhalb Berlins, die gemeinsam mit sechs Unternehmen aus den umliegenden Landkreisen betrieben werden.

Der Bus weist die größte Produktdifferenzierung auf. Neben den „normalen" Bussen des Ergänzungsnetzes existieren die das Kernnetz darstellenden Metrolinien und die Schnellbusse (X-Busse).

X-Bus:

Der X-Bus wird aufgrund seiner höheren Geschwindigkeit gegenüber dem Normalbus zu den Angeboten des Schnellverkehrs gerechnet. Seine Geschwindigkeit ergibt sich daraus, dass er nur ausgewählte Haltestellen anfährt und möglichst direkte Linienwege nutzt.

Der X-Bus wird nicht in Konkurrenz zum Schnellverkehr der Schiene eingesetzt, sondern zumeist auf stark nachgefragten Tangentialverbindungen, auf denen er gleichzeitig zur Entlastung des Standardbusses beitragen kann. Die 13 X-Bus-Linien haben zusammen eine Linienlänge von 198 km mit 240 Haltestellen. Die Beförderungsgeschwindigkeit auf X-Buslinien liegt etwas über 22 km/h. X-Busse fahren zum Teil nur im Tagesverkehr und nur an Werktagen.

Metrobus:

In seinen Funktionen ist der Metrobus mit der Metrotram vergleichbar und umfasst die nachfragestärksten Linien. Der Grundtakt beträgt 10 Minuten, es werden alle Haltestellen bedient. Die 17 Metrobus-Linien weisen auf einer Linienlänge von zusammen 232 km insgesamt 520 Haltestellen auf. Aufgrund der Lage in überwiegend höher verdichteten Gebieten mit geringeren Geschwindigkeiten sowie höheren Fahrgastzahlen verbunden mit höheren Fahrgastwechselzeiten beträgt die Beförderungsgeschwindigkeit ca. 18 km/h

­ im Vergleich zum Buserschließungsnetz (19 km/h).

Bus (Ergänzungsnetz):

Das Ergänzungsnetz mit 116 Linien der BVG übernimmt überwiegend Erschließungsaufgaben. Seine Verbindungsaufgaben erstrecken sich im Wesentlichen auf die Anbindung an die Verkehrsachsen, hierbei insbesondere an die S- und U-Bahn-Stationen sowie an Regionalbahnhöfe. Insgesamt 2.212 Haltestellen auf Berliner Stadtgebiet gewährleisten den Zugang zu diesem 1.332 km langen Liniennetz. Der Bus bedient alle Haltestellen am Linienweg mit einem relativ niedrigen Haltestellenabstand zwischen 300 m und 500 m.

Zusätzlich gibt es im Ergänzungsnetz sowie im Nachtverkehr einzelne Angebote mit flexiblen Bedienformen, bei denen anstelle von Bussen Kleinbusse oder Großraumtaxis eingesetzt werden.

II.1.1.6 Fähre Sechs Personenfähren mit Fahrradmitnahme ergänzen das Verkehrsangebot über Wasserläufe hinweg. Zugang zu dem 10 km langen Strecken- bzw. Liniennetz ist durch 14

Stationen gegeben. Hier ist das Produktbild sehr uneinheitlich:

Die F10 (Wannsee ­ Alt-Kladow) verkehrt ganzjährig im 60-Minuten-Takt, auch an Wochenenden. Die F11 (Oberschöneweide ­ Baumschulenstraße) und F12 (Wendenschloss ­ Grünau) fahren ebenfalls ganzjährig, an Werktagen wird bei beiden Verbindungen in der HVZ ein 10-Minuten-Takt geboten. Drei Linien verkehren nur während der Sommersaison alle 60 Minuten und werden überwiegend im Ausflugsverkehr genutzt.