Evaluierung des Tourismuskonzepts

Entwicklungspotenziale bestehen in den Bereichen Hauptstadt-, Städte- und Shoppingtourismus, Kultur- und Eventtourismus, Geschäfts-, Tagungs-, Kongress- und Messetourismus sowie Gesundheits-, Wasser-, Radund Sporttourismus.

Mit dem Tourismuskonzept aus dem Jahr 2004 verfügt Berlin über ein in sich geschlossenes Konzept für die Entwicklung des Tourismus in der Hauptstadtregion. Es umfasst u.a. eine Bestandsaufnahme des Tourismus, analysiert Stärken und Schwächen, listet aktuelle Projekte auf und zeigt Entwicklungsperspektiven.

Die Evaluierung des Tourismuskonzepts zeigt, dass die Zielsetzung durch Umsetzung des Maßnahmenkatalogs bisher mit beachtlichem Erfolg realisiert werden konnte. So hat Berlin seine Spitzenposition im deutschen Tourismus behauptet und weiter ausgebaut, die 3. Position im Vergleich mit den europäischen Metropolen erfolgreich behauptet und ist Ziel von einer zunehmenden Zahl von Tagesbesuchern.

Ein großer Teil der im Umsetzungsplan des Tourismuskonzepts verzeichneten 14 Projekte wurde inzwischen umgesetzt oder aber befindet sich auf dem erfolgreichen Weg der Realisierung. Hierzu gehören u. a. die Verbesserung der Bahnverbindungen, insbesondere Verkürzung der Fahrzeiten nach Eröffnung des Hauptbahnhofs, der Ausweisung und Erweiterung des Radwegenetzes. Die Verbesserung von Servicequalität im Tourismus wurde besonders im Zusammenhang mit der Fußball-WM verstärkt umgesetzt (Internationalität), der ShoppingTourismus erlebte einen Aufschwung durch die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten.

Schwerpunktmäßig wurde der Ausbau des Kongresswesens gefördert durch die Kongressabteilung bei der Berlin Tourismus Marketing GmbH. Berlin ist inzwischen eine der führenden Kongressdestinationen und steht international auf einem bemerkenswerten 4. Platz.

Nächste Schritte: Das Tourismuskonzept wird weiterhin umgesetzt und fortgeführt. Im Zentrum der touristischen Vermarktung wird zukünftig das kulturelle Angebot Berlins stehen.

Hierfür ist eine mehrjährige Marketingkampagne vorgesehen.

7. Aus- und Weiterbildung Hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Kleine und mittlere Unternehmen in Berlin stellen ca. 78 % aller Ausbildungsplätze. Das ist eine Investition in Menschen und in die eigene unternehmerische Zukunft. Das Land unterstützt durch Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik Akteure, Strategien und stellt Instrumente der Förderung von Beschäftigung und Qualifizierung bereit.

Betriebliche Weiterbildung (BWB):

Im Zuge des Strukturwandels erhöhen sich die Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten permanent. Die Förderung soll helfen, die Beschäftigungsfähigkeit von Beschäftigten durch betriebliche Weiterbildung zu erhöhen und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen. Die Förderung erfasst die IT-Fortbildung. Ferner wird Unterstützung bei Anpassungsqualifizierung im Zusammenhang mit betriebsorganisatorischen Änderungen, grundlegenden Produktumstellungen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze durch auswärtige Investoren gewährt. An dem Programm haben seit 2001 14.409 Personen teilgenommen, darunter 6.331 Frauen.

Nächste Schritte: Das Programm ist zentrales Element der Anpassungsfortbildung in der neuen Strukturfondsperiode 2007-2013.

Ausbildungsplatzförderung Kleine und mittlere Unternehmen, die wegen fehlender Ausbildungserfahrung und begrenzter Möglichkeiten, die Anforderungen der Ausbildungsordnungen im eigenen Unternehmen vollständig vermitteln zu können, nicht ausbilden, werden durch Einbeziehung in die Verbundausbildung schrittweise an die Berufsausbildung herangeführt.

Damit wird eine wichtige Reserve für die Ausweitung der Ausbildungsbeteiligung Berliner Unternehmen und für die notwendige Ausweitung des betrieblichen Ausbildungsplatzangebots erschlossen.

Die Förderung des zwischenbetrieblichen Ausbildungsverbundes im Rahmen der „Verwaltungsvorschriften über die Gewährung von Zuschüssen zur Förderung der Berufsausbildung im Land Berlin" richtet sich in erster Linie an KMU und wird überwiegend von diesen in Anspruch genommen. Es wird für 2007 ­ wie im Vorjahr ­ mit 760 Förderfällen gerechnet.

Gefördert werden Ausbildungsplätze in wirtschaftsnahen, branchenbezogenen und regionalen Ausbildungsverbünden im Rahmen der jährlich aufgelegten BundLänder-Sonderprogramme zur Bereitstellung von Ausbildungsplätzen für unvermittelte Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerber. Mehr als 90 % der einbezogenen Unternehmen sind KMU, die mehr als 60 % der insgesamt 2.

Ausbildungsplätze in der Verbundausbildung bereitstellen.

Nächste Schritte: Die Förderung des zwischenbetrieblichen Ausbildungsverbundes wird bis 2010 fortgesetzt.

Bund-Länder-Sonderprogramme waren zunächst bis 2006 vorgesehen. In den Verhandlungen mit der Bundesregierung haben die neuen Bundesländer und Berlin erreicht, dass das Bund-Länder-Sonderprogramm als Bestandteil des bis 2010 geltenden Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland weitergeführt und im Jahre 2007 mit degressiver Beteiligung des Bundes gefördert wird.

Im Mai 2007 wurde die Bund-Länder-Vereinbarung zum Ausbildungsplatzprogramm Ost 2007 unterzeichnet. Damit werden insgesamt 3.000 zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. 1.400 Plätze werden von Bund und Land gemeinsam gefördert. Für 1.600 weitere Plätze stellt Berlin Mittel des Landes und aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung.

Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen unterstützen Ziel ist die Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit von Beschäftigten in KMU durch geförderte betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen im IT- sowie im gewerblichtechnischen Bereich, um den erhöhten Anforderungen an die Qualifikation von Beschäftigten durch den Strukturwandel im Handwerk, in der Industrie und in den Dienstleistungsbranchen gerecht werden zu können. Dies wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und aufgrund der immer kürzer werdenden Verwendungszeiten einmal erlernten Wissens wird die ständige Erneuerung und Weiterentwicklung der Qualifikationen unterstützt.

Nächste Schritte: Das Förderprogramm wird 2007 fortgeführt. Jahresdurchschnittlich sollen rund 600 Betriebe an dem Programm partizipieren. Vorrangig soll es den Kleinbetrieben zugute kommen.

8. Aktionsprogramm Handwerk

Das Handwerk ist ein wichtiger Eckpfeiler im Bereich des Mittelstandes. Um den Strukturwandel im Handwerk mit entsprechenden Rahmenbedingungen und Maßnahmen zu begleiten sowie seine Weiterentwicklung nachhaltig zu unterstützen, hat der Senat bereits Ende 2000 das Aktionsprogramm Handwerk beschlossen.

Nächste Schritte: Für die laufende Legislaturperiode soll das Aktionsprogramm mit folgenden Eckpunkten fortgeschrieben werden:

- Förderinstrumente für das Handwerk nutzen;

- regionale Wirtschaft stärken (Auftragsvergabe, Zahlungsverhalten, Schwarzarbeit etc.);

- Standortbedingungen;

- Berufs- und Weiterbildung;

- Innovation und Technologietransfer;

- Chancengleichheit;

- Kontinuierlicher Dialog.

9. Chancengleichheit/Frauenförderung:

Landesinitiative „Chancengleichheit in der Berliner Wirtschaft"

Die Organisationen der Berliner Wirtschaft (Kammern und Verbände) haben gemeinsam mit der Senatsverwaltung, dem DGB-Berlin-Brandenburg, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und dem Frauennetzwerk „European Womens Management Development e.V." 2005 die Landesinitiative „Chancengleichheit in der Berliner Wirtschaft" initiiert. Ziel ist es, die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Wirtschaft zu befördern. Als erstes Ergebnis wurde hierzu mit den Partnern der Landesinitiative eine Broschüre erstellt, in der die Schnittstellen von Wirtschafts- und Gleichstellungspolitik, die jeweiligen Handlungsfelder sowie die vielfältigen Aktivitäten aller Beteiligten zu diesem Thema dargestellt sind.

Nächste Schritte: Zur Umsetzung weiterer Vorhaben haben sich die Senatsverwaltung und die Partner der Landesinitiative auf das Thema Diversity Management verständigt. Ziel des Projektes ist es, das Unternehmenskonzept Diversity Management in Berliner Unternehmen zu befördern und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen am Markt zu stärken. Die bereits erstellte Konzept- und Machbarkeitsstudie bietet die Grundlage für die weiteren Handlungsschritte zur Umsetzung des Vorhabens. Die Durchführung des Projektes ist für das Jahr 2008 geplant.

Berliner Unternehmerinnen-Tag

Mit der Veranstaltung „Berliner Unternehmerinnen-Tag" setzt das Land Berlin sein Veranstaltungsangebot für Unternehmerinnen und Gründungsinteressierte fort. Die Veranstaltung bietet vielfältige Foren und Seminare, die genau auf die Zielgruppe der Gründerinnen und Unternehmerinnen zugeschnitten sind. 2006 nahmen im LudwigErhardt-Haus rund 700 Teilnehmerinnen teil. Am Abend wurde in einem festlichen Rahmen der „Berliner Unternehmerinnenpreis 2006" verliehen. Aufgrund des großen Erfolgs soll das bisherige Konzept grundsätzlich beibehalten werden.

Nächste Schritte: Die nächste Veranstaltung ist für den Spätsommer 2008 geplant.

Beratungen für Existenzgründerinnen:

Im Rahmen des Frauenförderprogramms werden durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen drei Modellprojekte gefördert, die Qualifizierungen und Beratungen für Existenzgründerinnen durchführen.

Akelei e.V.: Akelei wendet sich an erwerbslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen. In Orientierungs- und Intensivkursen werden Grundlagen für eine Existenzgründung vermittelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Buchführung, Marketing, Fördermöglichkeiten, Rechtsformen und dem gemeinsamen Erstellen eines Konzeptes. Weiterhin finden zu den einzelnen Bereichen vertiefende Kurse sowie Workshops, Seminare und Unternehmerinnen-Stammtische zu fachspezifischen Themen statt.

economista e.V.: Zielgruppe von economista sind Frauen, die sich nach einer Familienphase umorientieren wollen, erwerbslose Frauen und Sozialhilfeempfängerinnen. economista bietet 2 Kurse von je 11 Wochen im Jahr an. Die Kurse geben den Teilnehmerinnen die Möglichkeit, Chancen und Risiken der Selbstständigkeit zu überdenken, die eigene Geschäftsidee zu entwickeln und sich das nötige Know-how anzueignen.

Initiative Selbstständiger Immigrantinnen ­ I.S.I.: Das Projekt wendet sich ausschließlich an Immigrantinnen und bietet eine 1-jährige Qualifizierung (incl. Praktika) sowie Beratung für zukünftig selbstständige Immigrantinnen an. Das Qualifizierungsjahr besteht aus drei Modulen (Kaufmännische Kenntnisse, Stärkung der sozialen und interkulturellen Kompetenzen, Praktikum).

Gründerinnenzentren:

Um den speziellen Bedürfnisse und Fragen von weiblichen Existenzgründerinnen (Netzwerke, Vereinbarkeit von Unternehmen und Familie etc.) besser begegnen zu können, gibt es für Frauen die Möglichkeit, ihr Unternehmen in einem der Berliner Gründerinnenzentren anzusiedeln: Gründerinnenzentrum WeiberWirtschaft: Das ökologisch bewirtschaftete Zentrum verfügt über einen Tagungsbereich, eine Kantine und eine Kindertagesstätte.

Frauenwirtschaftszentrum Neukölln: Das Zentrum verfügt über einen gemeinsamen Empfangsbereich, zwei Konferenzräume, eine Teeküche und ausgestattete Einzelarbeitsplätze.

UCW ­ Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentrum in Charlottenburg-Wilmersdorf: Themenschwerpunkte: Vernetzung und Förderung der Kooperation mit Gründerinnen und Unternehmerinnen aus mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Partnerstädten des Bezirkes.

HAFEN-Gründerinnenzentrum in Berlin-Marzahn: Themenschwerpunkte: Kooperation von Existenzgründerinnen und gemeinnützigen Organisationen mit Angeboten für Frauen und Mädchen in aktivem Frauenzentrum.