Bildung

Wasserversorgungskonzept Berlin 30 wvk Berlin_14.05.08.doc Regenwasserableitung Außerhalb des Innenstadtbereiches wird das Schmutzwasser getrennt vom Regenwasser in der Trennkanalisation abgeleitet. Mischwassereinleitungen in die Berliner Oberflächengewässer finden hier nicht statt. Im Prinzip führen starke Niederschläge aus diesen Gebieten zu keiner größeren Abwasserfracht in den Klärwerken. In der Realität erfolgen durch die nicht vorhandene Regenwasserkanalisation des Trennsystems oder durch Fehlanschlüsse vor allem auf der Barnim-Hochfläche merkliche Aufleitungen über die Schmutzwasserkanäle auf die Klärwerke.

Die Fläche, die an das Trennentwässerungssystem angeschlossen ist, beträgt ca. 92 km², bei einem mittleren Versiegelungsgrad von ca. 40%. Über diese Flächen werden im Mittel ca. 37 Millionen m³/a Regenwasser in das Hauptfließgewässersystem geleitet. 54 % der Regenwasserableitungen fließen der Stadtspree und ihren Zuflüssen zu. 32 % der jährlichen Regenabflussmenge gehen in den Teltowkanal und 14 % fließen der Havel zu.

Einfluss auf die Gewässergüte

Die Gewässergüte in Havel, Spree und Dahme erreicht beim Eintritt in das Berliner Stadtgebiet bei einer Reihe von Parametern die Güteklasse II. Bei den Parametern TOC, Gesamtphosphor und Trophie treten bereits oberhalb Berlins deutliche (II-III) bis hohe Belastungen (III-IV) auf, bei Sulfat teilweise deutliche Belastungen (SenStadt 2004a). Im Stadtgebiet steigen die Belastungen. Die Gewässergüte sinkt überwiegend um ein bis zwei Güteklassen, was hauptsächlich auf Regen- und Mischwasserabschläge bei Niederschlagsereignissen zurückzuführen ist.

Die Trinkwasserversorgung durch die Wasserwerke der BWB, die einen beachtlichen Anteil von Uferfiltrat fördern (Tab. 15), ist nicht beeinträchtigt. Dies ist, wie PEKDEGER et al. (2006) in NASRI zeigen, durch die effektive Reinigungsleistung der natürlichen Prozesse während der Untergrundpassage begründet.

4. Wasserbilanz der Fließgewässer 14.05.2008 2:42 31

4. Wasserbilanz der Fließgewässer

Die Trinkwassergewinnung in Berlin erfolgt aus dem Grundwasser, anteilig setzt sie sich zusammen aus:

· natürlicher Grundwasserbildung ca. 30%

· Uferfiltrat ca. 60 %

· Grundwasseranreicherung ca. 10 %

Zur Sicherung der Wasserversorgung sind daher auch die Zuflüsse von Spree, Dahme und Havel zu betrachten.

Berlin und sein Umland sind gewässerreich, aber wasserarm (Niederschläge: 645 mm, potenzielle Verdunstung: 610 - 630 mm (SenStadt 2001, SenStadt 1999)). Die beiden großen Zuflüsse nach Berlin, Havel und Spree, weisen besonders im Sommer geringe Abflüsse auf.

Auffällig ist, dass die wasserwirtschaftlich angestrebten Mindestabflüsse der Havel (Pegel Borgsdorf: 6 m³/s) und der Spree (Pegel Große Tränke: 8 m³/s) im Sommerhalbjahr deutlich unterschritten werden. Für die Spree, Pegel Große Tränke, liegt der mittlere Niedrigwasserabfluss bei 2,33 m³/s (1995 - 2004); Abflüsse von weniger als 1,5 m³/s werden gemessen. Ähnliche Minima treten auch in Dahme und Havel auf.

Die Grundwasserneubildungsrate aus Niederschlägen entspricht in Berlin im Mittel einem Jahresvolumen von rund 126 Mio. m³/a (ohne Gewässer, Niederschlagsreihe 1961-90) (SenStadt 2007). Hinzu kommt die Grundwasserneubildung aus den Einzugsgebieten der BWB-Wasserwerke, die zum Teil in das Brandenburger Umland reichen.

Einleitungen Einleitungen in das Berliner Gewässersystem erfolgen kontinuierlich durch die Klärwerke der BWB und durch die Grundwasserabsenkungen bei Baumaßnahmen sowie diskontinuierlich durch Regenwassereinleitungen. Größter Einleiter sind die Klärwerke.

Ihre Einleitmengen (Trocken- und Regenwetter) und -gewässer sind in Tab. 13 exemplarisch dargestellt.

Weitere kontinuierliche, aber zeitlich beschränkte Einleitungen erfolgen z. B. durch die Grundwasserhaltungen auf dem Gelände des z. Zt. nicht betriebenen Wasserwerkes Johannisthal. Hinzu kommen Einleitungen aus sonstiger Grundwasserförderung (z. B. Sanierungsmaßnahmen). Wasserversorgungskonzept Berlin 32 wvk Berlin_14.05.08.doc Tab. 13: Einleitmengen und Einleitgewässer der Klärwerke der BWB, Beispielsjahre 2003/5.2 Entnahmen Direkte, für die Bilanz zu berücksichtigende Entnahmen (Tab. 14) aus den Oberflächengewässern sind die zur

· Grundwasseranreicherung (GWA) durch die Wasserwerke Tegel und Spandau sowie durch die Tab. 14: Direkte Entnahmemengen aus Oberflächengewässern in Tm³/a und im Durchschnitt in m³/s (Quelle: BWB).

Die Werte geben die mittlere Jahresentnahme für die GWA bzw. die OWA wieder.

Entnahme nur im Sommerhalbjahr, jährliche Zeiträume ungleich (auf 182 Tage gemittelt), keine direkte Durchflussmessung.